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Ge­schich­te

Die Ge­schich­te der Ge­mein­de Stein­hau­sen.
Luftaufnahme aus dem Jahr 1961.
Bild Le­gen­de:

His­to­ri­scher Rück­blick

Seit über 200 Jah­ren ist Stein­hau­sen eine selb­stän­di­ge Ge­mein­de. 1798 wurde sie als ehe­ma­li­ge Vog­tei der Stadt Zug in die po­li­ti­sche Frei­heit ent­las­sen. Noch vor 100 Jah­ren war Stein­hau­sen be­völ­ke­rungs­mäs­sig die kleins­te Zuger Ge­mein­de. Im klei­nen Bau­ern­dorf fan­den sich an­fangs 1900 nur ge­ra­de 80 Wohn­häu­ser und 40 Scheu­nen. Dafür zähl­te man rund 4000 Ap­fel­bäu­me.

1904 wurde die SBB-​Bahnstation er­öff­net. Seit 1945 wird Stein­hau­sen mit dem Au­to­bus be­dient. In den letz­ten 40 Jah­ren ent­stan­den zahl­rei­che In­fra­struk­tur­bau­ten wie das Zen­trum Chi­le­matt, das Rat­haus, der Werk­hof, das Ein­kaufs­zen­trum Zu­ger­land und die Au­to­bahn durch die Lor­zen­ebe­ne.

Ers­tes Schul­haus 1937 er­baut

Auf­grund der sich an­bah­nen­den Ent­wick­lung er­folg­te 1937 der Bau des ers­ten ge­meind­li­chen Schul­hau­ses. Bis zu die­sem Zeit­punkt hatte der Un­ter­richt im Ka­pla­nen­haus und im Bür­ger­asyl statt­ge­fun­den.

Die stei­gen­den Schü­ler­zah­len ver­lang­ten nach immer mehr Schul­raum. So ent­stan­den fol­gen­de Schul­häu­ser: Sun­ne­grund 2 (1963), Sun­ne­grund 3 (1965), Sun­ne­grund 4 (1969), Feld­heim 1 (1974), Feld­heim 2 (1977), Feld­heim 3 (1995), Sun­ne­grund 5 (2003).

In 60 Jah­ren zehn Mal mehr Ein­woh­ner

Das Ge­sicht von Stein­hau­sen wurde durch das star­ke Wachs­tum, wel­ches nach 1958 ein­setz­te, sehr ver­än­dert. Die Be­völ­ke­rungs­zahl be­trug vor 200 Jah­ren rund 500 Ein­woh­ner und hat sich von 1950 bis 2010 fast ver­zehn­facht. Stein­hau­sen be­her­bergt heute knapp 9600 Per­so­nen.

Wap­pen

Ge­mein­sam mit den aus­ge­stor­be­nen, stadt­zu­ge­ri­schen Ge­schlech­tern Stei­ner und Stein­mann sowie mit dem noch le­ben­den Baa­rer Ge­schlecht Stei­ner führt die Ge­mein­de Stein­hau­sen in ihrem so ge­nannt re­den­den Wap­pen den stei­gen­den Stein­bock, der nur auf den Gleich­klang des Na­mens zu­rück­zu­füh­ren ist.

Der Boden, meist durch Fels­za­cken auf­ge­löst, wurde neu­es­tens durch den Drei­berg er­setzt. Im historisch-​biographischen Le­xi­kon der Schweiz von 1931 ist das Ge­mein­de­wap­pen be­schrie­ben: «In Gold ein ste­hen­der brau­ner Stein­bock.»

Vom Schild­hal­ter zu­rück ins Wap­pen

Um 1798 muss­te das Wap­pen­tier aus dem Schild­fel­de wei­chen. Die Hel­ve­tik, der jede ge­meind­li­che Ei­gen­wil­lig­keit zu­wi­der war, such­te das ge­meind­li­che Wap­pen­bild zu be­sei­ti­gen und liess nur den Kan­tons­schild gel­ten. Der Ge­mein­de wurde le­dig­lich er­laubt, im Zu­ger­wap­pen die An­fangs­buch­sta­ben des Ge­mein­de­na­mens ein­zu­set­zen.

Die Stein­hau­ser moch­ten sich mit den In­itia­len «ST» nicht ab­fin­den. Sie füg­ten dem Wap­pen zwei Stein­bö­cke als Schild­hal­ter bei. Im Ver­lau­fe des 19. Jahr­hun­derts kehr­te der Stein­bock wie­der in das Ge­mein­de­wap­pen zu­rück, doch muss­te vor­erst der blaue Zuger Wap­pen­bal­ken als Hin­ter­grund bis weit ins 20. Jahr­hun­dert hin­ein bei­be­hal­ten wer­den. Man fin­det das Wap­pen in die­ser Aus­füh­rung, in Stein ge­hau­en, am Schul­haus Sun­ne­grund 1.

Ein auf­rech­ter, schwar­zer Stein­bock

In den 1940er-​Jahren er­folg­te unter kun­di­ger Lei­tung des da­ma­li­gen Land­schrei­bers Dr. Ernst Zum­bach die Be­rei­ni­gung der Ge­mein­de­wap­pen. Im Wap­pen­buch des Kan­tons Zug ist das Stein­hau­ser Ge­mein­de­wap­pen nun be­schrie­ben: «In weiss auf Drei­berg ein auf­rech­ter schwar­zer Stein­bock.»

Der Name Stein­hau­sen

Die Her­kunft des Na­mens Stein­hau­sen kann nicht mit Si­cher­heit nach­ge­wie­sen wer­den.

Im Buch «Zuger Na­mens­tu­di­en» von Al­bert Iten ste­hen die bei­den Be­zeich­nun­gen «Stein­hu­sin» (1173) und «Stain­hu­sen» (1260). Und wei­ter: «Die Mehr­zahl­form «Stein­hu­sin» deu­tet auf eine Grup­pe ge­mau­er­ter Häu­ser, denen unter den ale­man­ni­schen Holz­bau­ten ein aus­zeich­nen­der Cha­rak­ter zukam, nur feu­da­le Her­ren bau­ten sol­che. Der Name muss sich auf einen fes­ten Ver­wal­tungs­bau der Grund­herr­schaft auf dem so­ge­nann­ten Schloss­hü­gel be­zie­hen.» In der wei­te­ren Be­schrei­bung ist Iten der An­sicht, wenn die Kir­che Stein­hau­sen 1173 erst­mals ge­nannt wor­den sei, so sei ihr Stand­ort of­fen­bar bei die­sen Stein­häu­sern ge­we­sen.

Spä­ter er­klärt Al­bert Iten im Buch «Die Ge­mein­de Stein­hau­sen», dass der Schloss­hü­gel der pas­sen­de Stand­ort für ein herr­schaft­li­ches Ver­wal­tungs­zen­trum war, aber bis jetzt durch Gra­bun­gen keine Spur davon be­kannt sei. An einen Land­adel sei nicht zu den­ken. Doch habe es im 14. und 15. Jahr­hun­dert ein be­ach­tens­wer­tes bäu­er­li­ches Ge­schlecht Stein­hu­ser ge­ge­ben. Jo­hann sei 1336 und Wal­ter 1344 Rats­mit­glied der da­mals noch ös­ter­rei­chi­schen Stadt Zug ge­we­sen.

Ein altes Ge­schlecht oder Stein­bau­ten?

Beim Ab­bruch des Haupt­ge­bäu­des des Schloss­ho­fes um 1876 konn­ten aus dem gut er­hal­te­nen Holz zwei Häu­ser im Dorf ge­baut wer­den. Es muss sich beim Ab­bruch­ob­jekt wirk­lich um ein ehe­mals herr­schaft­li­ches Ge­bäu­de ge­han­delt haben, doch be­stand die­ses aus Holz. Ob der Turm aus Holz auf dem Ge­bäu­de auf­ge­setzt oder ein sol­cher aus Stein ge­mau­ert war, steht nicht fest. Hat nun das Ge­schlecht der Stein­hu­ser den Namen ins Dorf ge­bracht oder haben in der ale­man­ni­schen Zeit hier Stein­bau­ten ge­stan­den und der Name ist hie­von ab­ge­lei­tet wor­den?

Sage um die Ent­ste­hung des Na­mens

Wo nichts nach­ge­wie­sen ist, ran­ken sich Sagen um die Ent­ste­hung des Na­mens, wie Alois Lüfolf in sei­nem 1862 in Lu­zern er­schie­ne­nen Buch «Sagen, Bräu­che, Le­gen­den aus den fünf Orten, Lu­zern, Uri, Schwyz, Un­ter­wal­den und Zug» über­lie­fert:

«Es lebte mal eine sehr gott­se­li­ge Klos­ter­frau, wel­che in einem Got­tes­hau­se des Aar­gau dem Herrn dien­te Tag und Nacht. Sie war von armen El­tern ge­bo­ren und führ­te den Ge­schlechts­na­men Stein­hau­ser. Aber der Auf­ent­halt im Klos­ter war ihr nicht streng genug, und sie bat, dass man sie in die Ein­sam­keit zie­hen lasse.

Ihr from­mer Wunsch fand Er­hö­rung. In der Ein­öde wurde ihr vom Klos­ter ein klei­nes Häus­chen von Stein ge­baut. Darin lebte und starb sie. Nach ihrem Tode kam ein ganz frem­der Stamm in die­sen Ort. Die Leute un­ter­such­ten den­sel­ben Platz und fan­den den Namen Stein­hau­sen. Des­halb wurde der An­sied­lung der Name Stein­hau­sen ge­ge­ben. Zum ers­ten ge­sell­te sich noch ein Stamm, wel­cher auch den­sel­ben Namen an­nahm. So bil­de­te sich eine Ge­mein­de.»

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