Deponieplanung im Kanton Zug
Medienmitteilung vom 20. August 2014
Deponien sind unverzichtbare Anlagen zur Entsorgung mineralischer Abfälle. Der Regierungsrat des Kantons Zug hat am 8. Juli 2014 die Nachführung der Abfallplanung im Bereich der Deponien für Aushub und Inertstoffe beschlossen. Ziel der Abfallplanung ist es, die Entsorgung im Kanton Zug langfristig zu sichern.
Im Kanton Zug wird fleissig gebaut. Alte Häuser werden saniert oder fachgerecht zurückgebaut. Viele Neubauten werden auf schwierigem Untergrund erstellt. Neu- und Ersatzneubauten werden häufig nicht nur in die Höhe, sondern auch tief in die Erde hineingebaut. Dabei fallen grosse Aushubmengen an, die irgendwo abgelagert werden müssen.
Bauen produziert Abfälle
Bei Sanierungen, Um- und Rückbauten fallen zudem grosse Mengen an Bauabfällen an. Die Bauunternehmen trennen soweit möglich die Bauabfälle in verwertbare Fraktionen. Viele mineralische Bauabfälle wie Beton, Mauersteine, Dachziegel, Asphalt und Kies können in Bauabfallanlagen zu Recyclingbaustoffen wie Recyclingkies und Recyclingsand aufbereitet und später wieder eingesetzt werden.
Bei diesen Um- und Rückbauten fallen auch diverse mineralische Bauabfälle an, die nicht verwertet werden können, wie z.B. Glas-/Steinwolle, diverse keramische Abfälle oder verschiedene mineralische Gemische. Auch viele leicht verunreinigten Fraktionen und gemischte mineralischen Abfälle können heute meist nicht mit verhältnismässigem Aufwand behandelt und wiederverwendet werden. Sie landen letztendlich auf einer Inertstoffdeponie.
Schwierige Standortsuche
Neue Standorte für Deponien sind schwierig zu finden. Sie führen sowohl bei der planerischen Sicherstellung, als auch bei der Realisierung häufig zu Interessens- und Nutzungskonflikten. Die Ausscheidung neuer Deponiestandorte ist mit sehr viel Aufwand verbunden. Deshalb ist vorgängig eine fundierte Abklärung des effektiven Bedarfs im Kanton Zug sehr wichtig.
Heutige Situation
Im Kanton Zug sind fünf Kiesgruben als Ablagerungsstellen und zwei Aushubdeponien für unverschmutzten Aushub in Betrieb, die noch Material annehmen können.
Für die Ablagerung von Inertstoffen steht im Kanton Zug zurzeit nur die Deponie Tännlimoos in Baar zur Verfügung. Die Materialflüsse finden selbstverständlich nicht nur innerhalb des Kantons Zug statt. Zwischen dem Kanton Zug und den Nachbarkantonen werden Baustoffe, Aushub und Bauabfälle rege ausgetauscht. Bei den Bauabfällen und beim Aushub wird letztlich eine möglichst ausgeglichene Bilanz der Materialflüsse angestrebt.
Ergebnis Aushub
Zurzeit drängt sich keine Neuausscheidung von Deponiestandorten auf. Der Ablagerungsbedarf aus der Regelbautätigkeit kann voraussichtlich durch vorhandene und im Richtplan festgesetzte Kiesgruben und Aushubdeponien gedeckt werden. Die Ablagerungsvolumen der im Richtplan festgesetzten Deponien werden gemäss heutigem Wissensstand gebraucht. Zur Verringerung von Engpässen bei der Aushubentsorgung sind auch Vereinbarungen mit ausserkantonalen Deponien vorgesehen. Grosse Infrastrukturprojekte müssen für die Aushubentsorgung eigene, zusätzliche Lösungen entwickeln.
Ergebnis Inertstoffe
Für Inertstoffe ist die Deponie Tännlimoos zurzeit die einzige in Betrieb stehende Deponie im Kanton Zug. Bei ähnlich hohen Ablagerungsmengen wie heute, dürfte die Deponie in absehbarer Zeit gefüllt sein. Mittels geeigneter Massnahmen wie Einschränkungen des Einzugsgebietes kann die rasche Auffüllung verzögert werden. Dennoch müssen früher oder später neue Inertstoffdeponien realisiert werden. Die im Richtplan festgesetzten Deponien (Grossmoos, Tanklager) werden benötigt. Sie müssen für Inertstoffe reserviert und dürfen nicht für unverschmutzten Aushub verwendet werden. Zudem müssen die Bauabfälle verstärkt in das Materialrecycling und damit in die Bauwerke zurückgeführt werden. Um die stark steigenden Bauabfallmengen ohne weitere Deponien bewältigen zu können, muss insbesondere auch der Absatz von solchen Recyclingbaustoffen dringend gefördert werden.
Baudirektion
Weitere Auskünfte:
Heinz Tännler, Regierungsrat
Tel. 041 728 53 01
heinz.taennler@zg.ch
Internet:
Der Schlussbericht "Deponieplanung 2013, Aushub und Inertstoffe* ist als pdf auf der Website www.zg.ch/afu unter der Rubrik Abfallwirtschaft abrufbar.
Bildbeilagen:
Aushubdeponie Langfeld in Rotkreuz
Recyclingplatz Tännlimoos in Baar
Download
Typ | Titel | Bearbeitet |
---|---|---|
28.12.2018 | ||
28.12.2018 | ||
Deponieplanung im Kanton Zug | 28.12.2018 |