Weniger exotische Problempflanzen, mehr einheimische Vielfalt
Medienmitteilung vom 10. März 2014
Wie vielerorts breiten sich auch im Kanton Zug schnellwachsende und widerstandsfähige Pflanzen mit exotischem Ursprung auf Kosten der einheimischen Flora aus. Ein Ratgeber für Garten- und Hausbesitzer/innen stellt acht dieser Problempflanzen vor. Er zeigt auf, mit welchen einheimischen Alternativen die Exoten ersetzt werden können.
Die meisten exotischen Gartenpflanzen sind nur da anzutreffen, wo sie bewusst gepflanzt wurden. Einige aber werden durch Wind, Wasser oder durch Mensch und Tier verschleppt. Sie erobern auf diese Weise zahlreiche natürliche Lebensräume. Besonders widerstandsfähige und schnellwachsende Arten setzen der einheimischen Pflanzenwelt erheblich zu. Aufklärung soll helfen, den unerwünschten Trend zu stoppen.
Gezielte Bekämpfung
Die eigenen Blätter hat der Baum im Herbst verloren. Trotzdem sind sein Stamm und ein Teil der Äste von grünem Blattwerk umgeben. Näher betrachtet wird klar, dass man eine Schlingpflanze vor sich hat. Es handelt sich um das aus Ostasien stammende Henrys Geissblatt. Die immergrüne Pflanze ist eine beliebte Gartenpflanze. In den letzten Jahren wurde sie in diversen Zuger Wäldern entdeckt. Da sie ein dichtes Geflecht am Boden und um Bäume bilden kann, verhindert sie das Aufkommen von Jungwuchs. Auch der in vielen Gärten als beliebte Sichtschutzhecke gepflanzte Kirschlorbeer behindert durch seine starke Beschattung die natürliche Verjüngung der Bäume. Diese beiden exotischen Pflanzenarten werden daher im Kanton Zug gezielt in den Wäldern bekämpft.
Mannigfaltige Schäden
Wie gelangen Henrys Geissblatt und der Kirschlorbeer überhaupt in unsere Wälder? Einerseits geschieht dies durch das illegale Deponieren von Schnittgut und andererseits durch Tiere, allen voran durch Vögel, die Beeren fressen. Bei anderen Pflanzen, die aus Gärten entweichen, spielt der Wind eine wichtige Rolle. Leichte Samen der aus Nordamerika stammenden Goldrute und des in China beheimateten Sommerflieders werden so über weite Strecken transportiert. So konnte beispielsweise beobachtet werden, wie sich die beiden Pflanzen in der jüngst aufgeweiteten Lorze bei der Spinnerei in Baar schnell auf den steinigen, offenen Böden ansiedelten. Gerade solche dynamische, durch Wasser immer wieder beeinflusste Lebensräume sind aber auch überlebenswichtig für seltene Pflanzen und Tiere. Nebst Schäden an der Biodiversität können exotische Problempflanzen auch Allergien auslösen, Bauwerke schädigen und als Unkraut in der Landwirtschaft zu Ernteeinbussen führen.
Ratgeber soll helfen
Um die Ausbreitung von exotischen Pflanzen einzudämmen, richtet sich die Baudirektion mit einem Ratgeber an Personen, die Gärten und Grünanlagen besitzen und bewirtschaften. In einem übersichtlichen Flyer mit dem Titel "Alternativen zu unerwünschten und verbotenen exotischen Pflanzen" werden die bereits genannten sowie vier weitere exotische Problempflanzen mit Bild vorgestellt. Auf der Rückseite sind einheimische Pflanzen aufgelistet, die bei einer Neugestaltung des Gartens oder beim Ersetzen von exotischen Problempflanzen helfen können. Einheimische Pflanzen bieten verschiedenen Vogel-, Insekten- und Kleintierarten mehr Nahrung, Verstecke und Lebensraum.
Ende Februar wurden ausgewählte Eigentümer und Verwaltungen von Liegenschaften in Zuger Gemeinden bereits mit dem Ratgeber bedient. Dieser kann auf der Website des Amtes für Umweltschutz unter www.zg.ch/neophyten eingesehen oder in gedruckter Version angefordert werden (info.afu@zg.ch).
Baudirektion
Weitere Auskünfte:
Sibille Jenni, Projektleiterin, oder Christoph Troxler, Abteilungsleiter Boden
Amt für Umweltschutz, 041 728 53 70; info.afu@zg.ch
Beilage: Flyer als PDF
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Typ | Titel | Dokumentart |
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