Regierungsrat: Kauf der Chamau als grosse Chance
Medienmitteilung vom 14. März 2012
Der Regierungsrat des Kantons Zug befürwortet den Kauf des ETH-Landwirtschaftsbetriebes in der Hünenberger Chamau. Er will dem Kantonsrat im Herbst 2012 den entsprechenden Kredit von 15 Millionen Franken unterbreiten. Dazu kommen noch rund 5 Mio. Franken für Rückbau-, Erneuerungs- und Sanierungsmassnahmen am derzeitigen Gebäudebestand. Der Erwerb des 60 Hektaren umfassenden Areals in der Chamau bietet dem Kanton die Chance, den Gutsbetrieb des Landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungszentrums (LBBZ) Schluechthof zu verlegen und auf eine zukunftsfähige Grösse zu erweitern. Die Bildungs- und Beratungsaktivitäten bleiben in Cham. Die nicht mehr benötigte Fläche in der Chamer Schluecht kann als Realersatz für kantonale Grossvorhaben eingesetzt werden.
In den vergangenen Monaten hat die Baudirektion im Auftrag des Regierungsrates mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich über einen Kauf des ETH-Landwirtschaftsbetriebes in der Hünenberger Chamau verhandelt. Den Anstoss dazu gaben die Pläne der Hochschule, ihre Forschungsstation ins zürcherische Lindau zu verlegen. Dort wollen die ETH, die Universität Zürich und das Amt für Landschaft und Natur des Kantons Zürich ihre landwirtschaftlichen Forschungen konzentrieren und ein Gemeinschaftsprojekt namens Agrovet-Strickhof realisieren. Für den Kanton Zug ergab sich die unverhoffte Kaufoption, weil die Immobilienverordnung des Bundes diesen verpflichtet, bei Landverkäufen zunächst das Erwerbsinteresse des Standortkantons abzuklären.
Kaufvertrag ausgehandelt
Die Verhandlungen sind mittlerweile soweit gediehen, dass man sich beidseits auf einen Kaufvertrag einigen konnte. Dieser sieht im Wesentlichen vor, dass das 60 Hektaren umfassende Areal der ETH-Forschungsstation einschliesslich aller Gebäude zum Preis von 15 Millionen Franken vom Kanton Zug übernommen wird. Mitbestimmend bei der Preisbildung war die Tatsache, dass die bestehenden Landwirtschaftsbauten auf die Forschung ausgerichtet und für die künftige Nutzung als Gutsbetrieb des Landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungszentrums nur teilweise geeignet sind.
Im ausgehandelten Vertrag erklärt sich der Kanton Zug bereit, die Liegenschaft Chamau bis Ende 2016 mit allen Bauten und Anlagen dem Bund zu verpachten und ihm damit die schrittweise Verlegung des ETH-Forschungsbetriebes nach Lindau zu ermöglichen. Der Vertrag zwischen dem Kanton Zug und dem Bund kommt allerdings nur dann zustande, wenn erstens der Zuger Kantonsrat dem Kauf der Chamau zustimmt und zweitens der Zürcher Kantonsrat Ende dieses Jahres den Kredit für das Lindauer Projekt Agrovet-Strickhof bewilligt. Zudem muss der Verkauf vom Bundesamt für Bauten und Logistik genehmigt werden.
Kauf als einmalige Chance
Für den Kanton Zug ist das Verkaufsangebot der ETH bzw. des Bundes eine einmalige Chance. Denn mit dem Erwerb der Chamau eröffnet sich die Möglichkeit, den Gutsbetrieb des Landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungszentrums (LBBZ) vom Chamer Schluechthof in die Hünenberger Chamau zu verlegen und ihm auf diese Weise eine zukunftsfähige Grössenstruktur zu sichern. Am heutigen Standort ist eine Erweiterung der Produktionsfläche aufgrund des umgebenden Siedlungsraumes nicht möglich. Für das LBBZ ist Wachstum jedoch wichtig, weil dessen Gutsbetrieb über eine sinnvolle Grösse verfügen muss, um die Funktion als Pilot- und Schulungsbetrieb wahrnehmen zu können. Neben der LBBZ-Erweiterung hätte der Kauf der Chamau noch einen höchst willkommenen Effekt. Denn Teile des frei werdenden Areals in der Chamer Schluecht könnten als Realersatz für kantonale Grossvorhaben wie etwa die Umfahrung Cham-Hünenberg eingesetzt werden. Die Bildungs- und Beratungsaktivitäten sowie das Internat werden weiterhin in Cham angeboten.
Weitere Investitionen nötig
Für den LBBZ-Gutsbetrieb besteht in der Chamau die Aussicht, mit modernen Mitteln eine effiziente Milch- und Ferkelproduktion führen zu können, die dem neusten Kenntnisstand entspricht und den Anforderungen der Ausbildung und der Beratung genügt. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die weitgehend ungeeigneten Gebäulichkeiten der ETH-Forschungsstation teils ersetzt oder renoviert und teils rückgebaut werden. Nach ersten Grobschätzungen hätte dies Investitionen von ungefähr fünf Millionen Franken zur Folge. Zusammen mit dem Landkauf ist deshalb mit Gesamtkosten von rund 20 Millionen Franken zu rechnen. Der Regierungsrat geht davon aus, dass der entsprechende Antrag dem Kantonsrat im kommenden Herbst vorgelegt werden kann.
Baudirektion
Weitere Auskünfte:
Heinz Tännler, Baudirektor
Tel.: 041 728 53 01
E-Mail: heinz.taennler@zg.ch
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