Eröffnung des neuen Zuger Kantonsspitals in Baar
Meilenstein für das Zuger Gesundheitswesen: Ende August dieses Jahres eröffnet das Kantonsspital sein neues Domizil in Baar. Der elegante Glasbau überzeugt sowohl ästhetisch als auch durch seine "inneren Werte", sprich durch kurze Wege, flexible Baustrukturen und eine helle, freundliche Atmosphäre (siehe Baudokumentation). Mit dem Neubau in Baar hat der Kanton Zug die Voraussetzungen geschaffen, dass die medizinische Akut- und Grundversorgung im eigenen Kanton erhalten bleibt, und zwar auf lange Sicht.
Am 30. August 2008 ist es soweit: An jenem Samstag wird das Zuger Kantonsspital sein neues Domizil an der Landhausstrasse 11 in Baar beziehen können. "Ein grosser Tag für uns alle", freut sich CEO Robert Bisig. Ein Datum allerdings auch, das ihn und seine 700-köpfige Belegschaft in Spannung hält. Denn am Eröffnungstag ist nicht etwa Feiern angesagt, sondern ein Umzug, wie ihn die Schweiz wohl noch nie gesehen hat. "Die Verlegung unseres Akutspitals von Zug nach Baar beschäftigt uns seit mehr als einem Jahr", so Bisig. "Es ist eine grosse logistische Herausforderung, ein Spital an einem einzigen Tag zu 'zügeln', ohne dabei den Betrieb zu unterbrechen." Er sei deshalb froh gewesen, von Erfahrungen im nahen Ausland profitieren zu können. Klar war von Beginn weg, dass ein solcher Kraftakt nur mit Unterstützung von Organisationen ausserhalb des Spitals (verschiedene Rettungsdienste, Militär und Zivilschutz) zu schaffen ist. "Unser Spitalpersonal muss sich während des Umzugs voll und ganz auf das Wohl der Patientinnen und Patienten konzentrieren können", betont Bisig und ergänzt: "Wir sind gegenwärtig voll auf diese Mission fokussiert. Aber wir freuen uns natürlich auch sehr auf unser neues Domizil." Die besondere Qualität des neuen Hauses sieht der CEO des Zuger Kantonsspitals vor allem in den übersichtlichen betrieblichen Strukturen. Sie lassen ökonomischere Arbeitsabläufe zu, als dies am alten Standort der Fall war. "Die Strukturmängel in Zug gaben ja letztlich den Ausschlag, 'auf der grünen Wiese' neu zu bauen", blickt Bisig zurück.
Gesamtleistungswettbewerb hat sich bewährt
Die betrieblichen Vorzüge betont auch Baudirektor Heinz Tännler: "Im Gesamtleistungswettbewerb haben wir diesem Aspekt hohe Bedeutung zugemessen und die Bewerberteams unter anderem aufgefordert, ein Spital der kurzen Wege zu planen." Zudem sollte das neue Spital über möglichst flexible Strukturen verfügen, die es ermöglichen, den Bau jederzeit an neue Bedürfnisse anzupassen. Wie schnell sich Bedürfnisse ändern können, das musste die Bauherrschaft schon während des Bauprozesses erfahren. Denn das Auftauchen neuer Krankheiten wie Sars, Ebola und Vogelgrippe, aber auch steigende Patientenzahlen und erhöhte Anforderungen in einzelnen Bereichen wie der IT machten verschiedene Umplanungen nötig. "Natürlich sind solche Anpassungen nicht zum Nulltarif zu haben", so der Baudirektor. "Da die Notwendigkeit jedoch ausgewiesen war, sprach der Kantonsrat am 14. Dezember 2006 einen Zusatzkredit von knapp 13 Mio. Franken."
Eine Erfolgsgeschichte
Ein Spital sei eben ein lebendiger Organismus, gibt Heinz Tännler zu bedenken. Deshalb müsse immer mit "Unvorhergesehenem" gerechnet werden. "Beim Neubau in Baar kam erschwerend dazu, dass die Bauverantwortlichen nicht auf eingespielte Planungsroutinen abstellen konnten." Grund: In der Schweiz ist seit Jahrzehnten kein Spital mehr 'auf der grünen Wiese' gebaut worden. Umso mehr ist das neue Zuger Kantonsspital für den Baudirektor eine Erfolgsgeschichte. Er lobt namentlich die überzeugende Leistung des Zürcher Architekturbüros Burckhardt + Partner sowie die Kompetenz der Frauenfelder Totalunternehmung HRS AG. "Dem Totalunternehmer ist es gelungen, zusammen mit den Verantwortlichen der Baudirektion alle Klippen zu umschiffen. Die Projektleitungen von TU und Kanton hatten Termine, Kosten und Qualität jederzeit im Griff." Zudem dürfe erleichtert festgestellt werden, so Heinz Tännler in seiner Bilanz, dass der Bau ohne gravierenden Unfall habe bewältigt werden können.
Grundversorgung im eigenen Kanton gesichert
Die Freude über das gelungene Werk teilt auch Landammann und Gesundheitsdirektor Joachim Eder: "Das neue Kantonsspital in Baar ist ein Meilenstein für das Zuger Gesundheitswesen." Mit dem Neubau verfügt das öffentliche Akutspital nun über eine zeitgemässe Infrastruktur, die es der Betreiberin erlaubt, im zunehmend härter werdenden Wettbewerb auf lange Sicht zu bestehen. Eder: "Das ist deshalb besonders wichtig, weil fast 70 Prozent der Zugerinnen und Zuger als Allgemeinversicherte auf ein öffentliches Akutspital angewiesen sind." Und diese Grundversorgung will die Zuger Bevölkerung im eigenen Kanton sichergestellt wissen. "Das haben die Stimmberechtigten am 30. November 2003 mit ihrem kräftigen Ja zum Neubau in Baar deutlich zum Ausdruck gebracht. Für diesen weitsichtigen Entscheid danke ich im Namen des Regierungsrates nochmals ganz speziell", so Eder. Ein herzliches Dankeschön richtet der Zuger Landammann auch an die Betreiberin des neuen Spitals: "Die Belegschaft des Zuger Kantonsspitals hat sich von Beginn weg intensiv in die Planung 'ihres' neuen Domizils eingebracht. Dies notabene neben der ohnehin schon anspruchsvollen Tagesarbeit." Nicht zuletzt dank dieses Engagements und insbesondere auch wegen der anerkannten medizinischen und pflegerischen Leistungen - so Eder - ist das Kantonsspital für die Zukunft gerüstet. "Zusammen mit dem benachbarten Pflegezentrum Baar verfügt der Kanton Zug nun über ein eigentliches Kompetenzzentrum für Gesundheit und Pflege."
Regierungsrat Zuger Kantonsspital
Auskünfte
Heinz Tännler, Baudirektor, Tel. 041 728 53 01, heinz.taennler@bd.zg.ch