Ermittlung der Mittelschulstandorte ist auf Kurs
Medienmitteilung vom 26. Oktober 2012
Das breit abgestützte Verfahren der Baudirektion und der Bildungsdirektion zur Ermittlung der zukünftigen Mittelschulstandorte im Kanton Zug ist auf Kurs. In zwei Workshops mit verschiedenen Beteiligten wurden die ersten Grundlagen erarbeitet. Neben den bildungspolitischen Grundsätzen konnten drei Bestvarianten für die möglichen Standorte bestimmt werden.
Nachdem der Kantonsrat im Sommer auf Antrag des Regierungsrates einer strategischen Zwischenphase zugestimmt hat, wurde durch die Bau- und die Bildungsdirektion ein breit abgestütztes Workshop-Verfahren gestartet, in dem die möglichen Standorte der Mittelschulen im Kanton Zug ergebnisoffen diskutiert werden. "Bei diesem intensiven Prozess mit Beteiligten der Mittelschulen, der Standortgemeinden, der Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik und unter Einbezug von Fachleuten der Bau- und Bildungsdirektion konnten bereits erste Resultate erarbeitet werden", freut sich Baudirektor Heinz Tännler. "So wurden die bildungspolitischen Grundsätze diskutiert und verabschiedet. Von ursprünglich dreizehn denkbaren Standort-Varianten konnte der Fächer auf drei mögliche Varianten reduziert werden", so Tännler weiter. Aufgrund der definierten Kriterien wird im Dezember dieses Jahres die Bestvariante bestimmt, die dann spätestens im Frühling 2013 dem Kantonsrat zur Genehmigung vorgelegt werden soll. Der entsprechende Kantonsratsbeschluss bildet anschliessend die Basis für die weiteren Planungen beziehungsweise die Umsetzung der Mittelschulprojekte im Kanton Zug.
Ausgangslage
Dank der positiv geführten Verhandlung mit einem Chamer Grundeigentümer ist der Ennetsee als Mittelschulstandort für den Kanton seit März 2012 wieder eine Option. In diesem Zusammenhang wurden zwei Motionen eingereicht, die eine Neuevaluation der Kantonsschulstandorte und eine Sistierung der laufenden Erweiterungsplanungen verlangten. Der Kantonsrat hat im Sommer die beiden Motionen betreffend Standortfrage erheblich erklärt. Die kurz vor Beendung stehenden Planungen für die Wirtschafts- und Fachmittelschule an der Hofstrasse in Zug sowie des Kantonalen Gymnasiums in Menzingen sollen fertig gestellt, aber keine weiter gehend Arbeiten ausgelöst werden. Zudem soll die Planung der dringend benötigten Provisorien so lange sistiert werden, bis Klarheit über die zukünftigen Mittelschulstandorte herrscht. Eine umfassende Neubeurteilung der Standortfrage sei durchzuführen.
Vor diesem Hintergrund haben die Bau- und die Bildungsdirektion eine breit abgestützte Arbeitsgruppe eingesetzt, die in einem ergebnisoffenen Prozess innert Jahresfrist die aufgeworfenen Fragen nach den bildungspolitischen Grundsätzen, den pädagogischen Konzepten sowie den möglichen Standorten diskutieren und Lösungen für die "Mittelschullandschaft Zug" vorschlagen soll. In der Arbeitsgruppe sind neben der Baudirektion und der Direktion für Bildung und Kultur auch die Volkswirtschaftsdirektion, die Rektoren der Mittelschulen, politische Parteien, die Standortgemeinden Zug, Menzingen und Cham, sowie Vertretungen der Lehrerschaft und der Schulkommissionen vertreten.
Informationen zum Stand des Verfahrens
Die Arbeitsgruppe hat inzwischen zwei Workshops durchgeführt. Im ersten Workshop wurden neben den raumplanerischen Aspekten die pädagogischen Grundsätze diskutiert. Weitere Themen waren die Schülerprognosen und die Kriterien für die Bewertung der Standortvarianten. Einen breiten Raum nahm erwartungsgemäss die Diskussion der möglichen Standortvarianten ein. "Am Schluss des Tages lagen dreizehn denkbare Standortkombinationen auf dem Tisch. Dabei ging es nicht darum, schon Entscheide zu treffen, sondern um die Auslegeordnung aller denkbaren Varianten, damit nicht eine mögliche Variante vergessen geht", fasst Tännler den ersten Tag zusammen. "Erst im nächsten Schritt wird eine Bewertung der Varianten erfolgen mit dem Ziel, bis Ende Jahr die Bestvariante zu bestimmen", so Tännler weiter.
"Die engagierten Diskussionen unter den verschiedenen Beteiligten fanden in einem offenen, konstruktiven Klima statt. Die wesentlichen Aspekte wurden umfassend besprochen und bereits erste Resultate erzielt", freut sich Bildungsdirektor Stephan Schleiss.
Am zweiten Workshop ging es darum, die bildungsstrategischen Grundsätze und die pädagogischen Kriterien für die Variantenbeurteilung zu definieren. Weiter wurden die Grundlagen für die Schülerprognosen erläutert. Das Hauptthema war die Bewertung des Variantenfächers aufgrund der Kriterien aus den Bereichen Bildung, Kosten, Raum und Verkehr sowie Planung. "Nach eingehender Diskussion hat sich die Arbeitsgruppe auf drei Bestvarianten geeinigt, die nun einer vertieften Prüfung unterzogen werden", beschreibt Tännler das Resultat des zweiten Workshops. "Am letzten Workshop im Dezember ist es das Ziel, die Bestvariante zu bestimmen, die dann im Frühling 2013 dem Kantonsrat zur Genehmigung vorgelegt werden soll", erläutert Schleiss die nächsten Schritte. Dieser Entscheid des Kantonsrates soll die Grundlage für die weiteren Planungen beziehungsweise die allfällige Umsetzung der bereits bestehenden Mittelschul-Projekte im Kanton Zug bilden.
Planungen WMS/FMS und kgm
Die Planungskredite für die Wirtschafts- und Fachmittelschule an der Hofstrasse in Zug (WMS/FMS) sowie des Kantonalen Gymnasiums in Menzingen (kgm) wurden im Juni 2009 vom Kantonsrat beschlossen. Nachdem die Projektwettbewerbe 2010 durchgeführt wurden, konnte anfangs 2011 mit der Planung gestartet werden. Inzwischen liegen für beide Standorte termingerecht die Bauprojekte vor. Die weiteren Arbeiten werden nun sistiert, bis der Standort-Entscheid durch den Kantonsrat gefällt ist. Je nach Entscheid des Kantonsrates können bei beiden Projekten die entsprechenden Baukredite umgehend beantragt werden.
Provisorienplanung
Die Kantonsratsvorlage für den Bau von Provisorien und einer Dreifachturnhalle sowie der Projektierungskredit für den Erweiterungsbau der Kantonsschule Zug am Lüssiweg (KSZ) wurden mit der Erheblicherklärung der Motionen durch den Kantonsrat ebenfalls ausgesetzt. Sobald der Grundsatzentscheid zu den Standortfragen im Frühling 2013 gefällt ist, können auch die Provisorienplanungen in Zug und Menzingen wieder aufgenommen werden.
Ausblick
"Wir sind auf Kurs. Der gemeinsame Prozess ist intensiv, aber er lohnt sich. Nur so werden wir bis Ende Jahr eine konsolidierte Lösung vorlegen können, die von allen getragen wird", äussert sich Tännler. Die neue Situation mit einem möglichen Standort Ennetsee verlangt von allen Beteiligten Flexibilität und eine vertiefte Auseinandersetzung. "Gleichzeitig ist es eine einmalige Chance, die tragfähige und zukunftsorientierte Grundlage für unsere Mittelschulen zu legen", sagt Schleiss.
Baudirektion
Direktion für Bildung und Kultur
Weitere Auskünfte:
Heinz Tännler, Baudirektor Tel. 041 728 53 01
heinz.taennler@zg.ch
Stephan Schleiss, Bildungsdirektor Tel. 041 728 31 80
stephan.schleiss@zg.ch
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