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16.08.2018

Kantonsschule Menzingen: «Der Aufwand hat sich gelohnt»

16.08.2018
Kantonsschule Menzingen: «Der Aufwand hat sich gelohnt»

 

Mit den Neu- und Umbauten für die Kantonsschule Menzingen konnte das grösste kantonale Bauvorhaben der letzten Jahre nach 35 Monaten Bauzeit abgeschlossen werden. An diesem geografisch spektakulären Standort werden nun bildungs- und architekturgeschichtliche Zeitzeichen gesetzt.

Der Auftrag an die Architekten war herausfordernd. Denn: Es war nicht einfach, den geschützten Bestand und die neuen Elemente miteinander zu verbinden. «Aber sie haben das Kunststück dank ihrem subtilen Vorgehen geschafft», sagt Baudirektor Urs Hürlimann an der feierlichen Übergabe des Schulgebäudes. Das Projekt besticht namentlich durch den sorgfältigen Umgang mit dem bestehenden Schulkomplex, der als Zeuge des Neuen Bauens grossen baugeschichtlichen Wert besitzt. Die geplanten Neubauten ordnen sich der Gesamtanlage unter. So übernimmt der siebengeschossige Schulneubau weitgehend die Volumetrie des früheren Wohngebäudes. Die Zweifachturnhalle ist unterirdisch angeordnet, damit der Innenhof erhalten bleibt. Die neue Einzelturnhalle bildet den Abschluss der Anlage gegen Norden und orientiert sich ebenfalls am ursprünglichen Volumen der alten Turnhalle. Die bestehenden Bauten werden sorgfältig saniert und nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten für den Schulbetrieb angepasst. Regierungsrat Urs Hürlimann: «Ich darf feststellen, der grosse Aufwand hat sich gelohnt. Mir macht die neue Kantonsschule in Menzingen sehr viel Freude. Darauf können wir stolz sein.»

Besondere Herausforderung

Entwicklung, Planung und Bau der Kantonsschule Menzingen waren unter verschiedenen Aspekten eine besondere Herausforderung. Die denkmalgeschützte Anlage des Lehrerinnenseminars Bernarda der Architektengemeinschaft H.A. Brütsch/A. Stadler, L. Hafner/A. Wiederkehr von 1958 ist ein städtebaulich, räumlich und architektonisch schweizweit einzigartiges Gebäudeensemble an landschaftlich prominenter Lage in Menzingen. «Die Frage des Erhalts der weitgehend originalen Gebäudesubstanz im Spannungsfeld einer neu zu planenden Mittelschule war zentral», erklärt Kantonsbaumeister Urs Kamber. Dank eines pragmatischen Ansatzes der Denkmalpflege konnten die räumlichen Anforderungen der Schule erfüllt werden. Von einer integralen Unterschutzstellung der gesamten Gebäudesubstanz wurde abgesehen. «Stattdessen wurden gemeinsam jene Gebäude definiert, die zwingend zu erhalten waren, und diejenigen, die sich für eine weitere Schulnutzung nicht mehr eigneten und folglich abzubrechen waren. So konnten der ehemalige Wohntrakt und die Turnhalle durch Neubauten ersetzt werden, deren Volumetrie dem Charakter der ursprünglichen Anlage entsprechen musste», ergänzt Kamber. «Unsere Haltung war geprägt vom Bestreben, die Qualitäten der ursprünglichen Anlage wiederherzustellen und in neuem Glanz aufleben zu lassen», führt Architekt Samuel Bünzli aus.

Politische Zusatzschlaufe

2012 musste die weitere Planung für die neue Kantonsschule Menzingen für anderthalb Jahre ausgesetzt werden, nachdem eine Landofferte aus Cham den Standort Kanti Ennetsee wieder ins Gespräch gebracht hatte. Die Regierung liess daraufhin nochmals alle möglichen Mittelschulstandorte neu evaluieren, mit dem Ergebnis, dass Cham 2013 neu in den Richtplan aufgenommen wurde und die bisherigen Mittelschulen ihr Angebot an den jeweiligen Standorten weiterführen konnten. Damit war der Weg frei, das Umbau- und Erweiterungsprojekt für Menzingen voranzutreiben. 2014 erteilte der Kantonsrat den beantragten Objektkredit von 110,7 Millionen Franken (inklusive Landerwerb).

Am 10. September 2015 konnten die Bauarbeiten mit dem traditionellen Spatenstich in Angriff genommen werden. Zuvor liess der Kanton auf dem benachbarten Areal Provisorien erstellen, die der Kantonsschule während der dreijährigen Bauzeit als Übergangsdomizil dienen. Die Inbetriebnahme der umgebauten und erweiterten Schulanlage ist erfolgt. Jetzt steht ein Raumangebot zur Verfügung, das 24 Klassen, rund 458 Schülerinnen und Schülern und 73 Lehrpersonen Platz bietet.

Baudirektor Urs Hürlimann folgert: «Die als Lehrerinnenseminar konzipierte Schulanlage ist als Kantonsschule Menzingen zu neuem Leben erwacht. Alt und Neu sind miteinander verschmolzen und bilden zusammen ein homogenes Ganzes. Der Charakter der ursprünglichen Anlage konnte gewahrt und mit den neu hinzugefügten Elementen gestärkt werden.»

«Bildung braucht Raum und Freiraum»

Regierungsrat und Bildungsdirektor Stephan Schleiss schliesst die Übergabefeier mit den Worten: «Gleichwertig, aber andersartig ­– so sollen unsere Zuger Gymnasien sein und damit in einen fruchtbaren pädagogischen Wettstreit treten. Die campus-artige, prächtige Architektur hier am Standort Menzingen soll dazu durchaus einen Beitrag leisten. Denn Bildung braucht Raum und Freiraum – beides hat hier und im ganzen Kanton Zug eine lange Tradition. Um die Fortsetzung dieser Tradition geht es. Das feiern wir hier an dieser Übergabe.»

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