Neue Chance für den Mittelschulstandort Ennetsee
Medienmitteilung vom 4. April 2012
Nach intensiven Gesprächen mit dem Zuger Baudirektor hat sich der Eigentümer des Allmendhofes im Chamer Gebiet "Röhrliberg" bereit erklärt, sein Areal dem Kanton abzutreten. Damit eröffnet sich die Möglichkeit, einen Teil der Mittelschulerweiterung (Sekundarstufe II) im Ennetsee zu realisieren, wie dies im Richtplan von 2004 schon einmal vorgesehen war.
Neue Ausgangslage in der Diskussion um die künftigen Standorte der Zuger Mittelschulen (Sekundarstufe II): Der Eigentümer des Allmendhofes in Cham hat sich letzten Freitag gegenüber Baudirektor Heinz Tännler per Handschlag bereit erklärt, sein 3,6 Hektaren messendes Areal im "Röhrliberg" dem Kanton Zug für den Ausbau der Kantonsschulen abzutreten. Damit konnte der Baudirektor seine intensiven Gespräche zum Erfolg führen, die er vergangene Woche mit verschiedenen Grundeigentümern im Ennetsee geführt hatte.
Gespräche bringen Wende
Anlass für die Initiative Tännlers war ein Zeitungsbericht vom 25. März 2012, in dem die neubelebte Diskussion über den Ennetsee als Standort für die Kantonsschulerweiterung mit vier Varianten weiter befeuert wurde. Zudem war zu lesen, dass der Gemeinde Cham ein Brief des Allmendhof-Eigentümers vorliege, in dem dieser seine Verhandlungsbereitschaft signalisiere. Tännler: "Ich habe sofort alle Eigentümer der präsentierten Standortvarianten kontaktiert, von diesen aber unisono die Antwort erhalten, dass sie nicht verkaufen wollten. Erst ein zweites Nachfragen brachte dann die Wende, indem sich der Eigentümer des Chamer Allmendhofes bereit erklärte, mit mir über die Rahmenbedingungen eines Landverkaufs zu verhandeln. Bei einem Anschlusstreffen erhielt ich dann die verbindliche Zusage für den Landkauf."
Ennetsee wieder Option
Mit dem Landangebot eröffnet sich dem Kanton die Möglichkeit, den Standort Ennetsee wieder in die Planungen für den Ausbau der Sekundarstufe II aufzunehmen. Heinz Tännler: "Die Diskussion um den Ennetsee als Standort für die Kantonsschulen ist ja keineswegs neu. Vielmehr hat der Kantonsrat den 'Röhrliberg' schon 2004 im Richtplan als Standort für mögliche Erweiterungspläne verbindlich eingetragen". Die anschliessenden Landverhandlungen scheiterten dann allerdings an Auflagen der Gemeinde Cham, worauf der Kantonsrat 2008 beschloss, die Erweiterung der Sekundarstufe II in Zug und Menzingen zu planen. Der Standort Ennetsee wurde mangels verfügbarer Landparzellen und wegen der Schulraumnot aus dem Richtplan entlassen. Tännler: "Seither sind wir mit Hochdruck daran, das Erweiterungsprojekt für das Kantonale Gymnasium in Menzingen (kgm) sowie die Zusammenlegung der Wirtschaftsmittelschule (WMS) und der Fachmittelschule (FMS) an der Hofstrasse in Zug voranzutreiben. Ebenfalls in Arbeit sind die Planungen für den Ausbau der Kantonsschule (KS) am Lüssiweg in Zug".
Wie geht es weiter?
Der Regierungsrat hat gestern der Baudirektion das Mandat erteilt, die Verhandlungen mit dem Grundeigentümer weiterzuführen und das Land vertraglich zu sichern. Alle weiteren Schritte liess die Regierung noch offen. Zunächst wird es darum gehen, verschiedene Abklärungen zu treffen. Tännler: "Die erste Frage ist, wie es mit den laufenden Erweiterungsplanungen für die Standorte Zug und Menzingen weitergehen soll. Da die Objektkredite kurz vor der Überweisung an den Kantonsrat stehen, meine ich, sollten die planerischen Vorarbeiten abgeschlossen werden. Der Regierungsrat wird die Kreditanträge dann solange zurückhalten, bis die Standortfragen definitiv geklärt sind. Von der neuen Ausgangslage nicht betroffen scheint mir einzig der Bau von Provisorien und der Dreifachturnhalle bei der Kantonsschule Zug zu sein." Damit der Regierungsrat das weitere Vorgehen in der Standortfrage festlegen kann, muss die Baudirektion nun die Machbarkeit für den Standort Cham nochmals vertieft analysieren. Zudem wird aufzuzeigen sein, welche Konsequenzen mit einem Schulbau in Cham verbunden wären. Der Baudirektor: "Es gibt eine ganze Reihe von Fragen zu klären: Welche Schultypen wären in Cham anzubieten? Für wie viele Klassen müsste das Raumprogramm ausgelegt werden? Was hiesse die neue Standortstrategie in zeitlicher und in finanzieller Hinsicht? Welche Konsequenzen hätte ein Entscheid pro Cham für die aktuell beplanten Standorte Menzingen und Zug? Erst wenn all diese Fragen ausreichend beantwortet sind, können wir den Kantonsrat involvieren."
Standortentscheid vors Volk?
Laut Baudirektor Heinz Tännler gibt es für die Regierung verschiedene Vorgehensweisen. So könnte man dem Kantonsparlament in einem ersten Schritt die nötige Richtplanänderung vorlegen, d.h. den Standort Cham wieder in die Richtplanung aufzunehmen. Tännler: "Persönlich würde ich es jedoch befürworten, dem Parlament zunächst den Kredit für den Landerwerb des Allmendhofs in Cham zu beantragen. Damit bestünde für den Kantonsrat die Option, den Kreditbeschluss mit dem Behördenreferendum zu verbinden und damit den Standortentscheid den Stimmberechtigten zu überlassen." Damit wären dann auch die Begehren der Motion erfüllt, die sieben Kantonsratsmitglieder vor wenigen Tagen zur Standortfrage eingereicht haben. Tännler: "All diese Fragen werden wir nun mit den involvierten Akteuren eingehend und innert nützlicher Frist diskutieren. Sobald neue Erkenntnisse vorliegen, jedenfalls aber vor Sommer 2012 wird der Regierungsrat die Öffentlichkeit orientieren."
Baudirektion
Weitere Auskünfte:
Heinz Tännler, Baudirektor
Tel.: 041 728 53 01
heinz.taennler@zg.ch
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