Priorisierung der Hochbau-Projekte 2018 bis 2026
Medienmitteilung vom 6. Dezember 2017
Die Baudirektion bearbeitet zurzeit verschiedene Projekte, für die in den kommenden Monaten und Jahren entsprechende Kantonsratsbeschlüsse für Objektkredite vorgelegt werden sollen. Diese Projekte stehen – einem Schachbrett ähnlich – in verschiedenen Abhängigkeiten zueinander, so zum Beispiel bezüglich Raumbedarf und Provisorien, aber auch in terminlicher und finanzieller Hinsicht.
«Aus diesen Gründen hat die Baudirektion zu Handen des Regierungsrats eine Auslegeordnung dieser Projekte durchgeführt und eine Priorisierung vorgeschlagen», erklärt Baudirektor Urs Hürlimann. Die nun vom Regierungsrat vorgenommene Priorisierung ist ein entscheidendes Element für die mittel- und längerfristige Projektplanung der Baudirektion. Hürlimann: «Die Projektplanung ist wiederum eng mit der Finanzplanung verknüpft, weshalb sie jährlich erneut aufeinander abgestimmt werden muss.» Wie sich gezeigt hat, ist in terminlicher Hinsicht das Vorgehen beim Areal des ehemaligen Kantonsspitals Zug von zentraler Bedeutung, dient es doch für verschiedene Hochbau-Projekte als Übergangslösung. Dieses Areal kann erst dann selbst überbaut werden, wenn vorab diverse andere Hochbau-Projekte realisiert und bezogen sind.
Durchgangsstation Steinhausen
Die bestehende Durchgangsstation in Steinhausen wurde 1993 als Provisorium erbaut und befindet sich in einem schlechten baulichen Zustand. Das Gebäude muss ersetzt werden. In der vertieften Machbarkeitsstudie für einen Ersatzneubau in Steinhausen wurden die Unterbringungsmöglichkeiten von 150, 200, 250 und 300 Personen abgeklärt. Der Regierungsrat hat sich für einen Ausbau für 150 Personen und in Ausnahmesituationen für eine Verdichtung auf 250 Personen entschieden. Im 2018 wird der Kantonsrat über die Vorlage abstimmen können. «Die Lage Asyl im Kanton Zug hat sich derzeit zwar stabilisiert, aber der kumulierte Bestand von Personen aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich bleibt konstant hoch», erklärt Frau Landammann Manuela Weichelt-Picard. Im Oktober 2017 lag er bei 1'186 Personen im Kanton Zug.
Areal Hofstrasse
Das Theilerhaus an der Hofstrasse 13, Zug, Baujahr 1896, ist denkmalgeschützt. Es steht seit Jahren leer. Eine Totalsanierung ist notwendig. Für die Umnutzung zu kulturellen Zwecken wurde eine vertiefte Machbarkeitsstudie erarbeitet. Dieses Projekt für ein Kulturhaus hat bei der angespannten Finanzlage des Kantons aus Sicht der Regierung kaum Chancen auf eine Realisierung. Regierungsrat Urs Hürlimann: «Eine Grobabklärung der Nutzung des Theilerhauses durch das Verwaltungsgericht ergab, dass das eine optimale Lösung ist.»
Für die Sanierung der Shedhalle und des Hochbaus Süd an der Hofstrasse 15 in Zug liegt ein Projekt vor. Im frei werdenden Arealteil Ost ist ein unterirdischer Kulturgüterschutzraum vorgesehen, der die dringlichen Lagerbedürfnisse verschiedener Ämter respektive Organisationen abdeckt. Das oberirdische Volumen könnte zusammen mit einer Erweiterung der unterirdischen Räume für den Neubau des Staatsarchivs genutzt werden. Das Staatsarchiv hat per 2024 ausgewiesenen Raumbedarf für ein zusätzliches Aussenmagazin. «Es bietet sich deshalb an, das Staatsarchiv in die Planung an der Hofstrasse einzubeziehen. Der Regierungsrat willigte ein, dass möglichst bald ein Raumprogramm mit den beteiligten Ämtern, unter anderem mit dem Staatsarchiv, erarbeitet wird», erklärt der Baudirektor.
Areal Hinterberg, Steinhausen
Das Areal Hinterbergstrasse 43 in Steinhausen ist eines der grössten Areale im Eigentum des Kantons Zug und bietet erhebliches Entwicklungspotential. Weil ein Rückbau oder Ersatz der Gebäude frühestens 2030 vorzusehen ist, werden die Unterhaltsmassnahmen auf das Nötigste beschränkt. Im Hinterberg sind seit dem Wegzug des Bundesamts für Strassen das Amt für Zivilschutz und Militär, das Eichamt und der Forstwerkhof angesiedelt. Die Zuger Polizei stellt Unfallfahrzeuge ab. Urs Hürlimann: «Der Regierungsrat will die Liegenschaft Hinterberg als strategische Reserve im Eigentum des Kantons halten und zu einem späteren Zeitpunkt entwickeln.»
Altes Kantonsspital
Das Zuger Kantonsspital bezog 2008 seinen Neubau in Baar. Seither werden die Gebäude des ehemaligen Kantonsspitals in Zug zwischengenutzt als Übergangslösung verschiedener Hochbau-Projekte. Das alte Kantonsspital spielt eine wichtige Rolle für die provisorischen Nutzen der Hofstrasse und der neuen Durchgangsstation. Für das Areal des ehemaligen Kantonsspitals Zug liegt seit Mai 2016 ein rechtskräftiger Bebauungsplan vor. Der Kanton Zug verfolgt das Ziel, das Areal, das aus verschiedenen Baufeldern besteht, im Baurecht an Investoren abzugeben, die über öffentliche Wettbewerbe ausgewählt werden. Vorgesehen sind einerseits eine «publikumsattraktive, öffentliche Nutzung mit Ausstrahlungskraft» sowie eine Hotel- und Gastronomienutzung. Geplant ist die Ausschreibung für den Ideen- und Investorenwettbewerb Ende 2018. Ab 2020 folgt der Architekturwettbewerb, so dass ab 2025 nach dem Auszug der Zwischennutzungen mit der baulichen Entwicklung begonnen werden kann.
Neubau Hauptstützpunkt ZVB und Neubau RDZ/Verwaltung
Auf dem Areal An der Aa in Zug sollen ein neuer Hauptstützpunkt (HSP ZVB) sowie ein Neubau Rettungsdienst und Verwaltung gebaut werden.
Mittelschulplanung
Ende Oktober 2013 hat der Kantonsrat das Areal Allmendhof/Röhrliberg in Cham als Mittelschulstandort im Richtplan festgesetzt. Damit finden sich vier Mittelschulstandorte im kantonalen Richtplan: Zug Lüssiweg, Zug Hofstrasse, Menzingen und Cham. Im Ennetsee ist ein Gymnasium für 30 Klassen geplant. Der Regierungsrat hat die Planungsgrundlagen in der Zwischenzeit überprüft. «Sie erweisen sich nach wie vor als verlässlich», betont Bildungsdirektor Stephan Schleiss. «Gerade etwa die für die Planung entscheidende Prognose zur künftigen Schülerinnen- und Schülerzahl erweist sich als robust.» Unter der Annahme der heutigen Mittelschulquoten ergeben die Prognosen für das Jahr 2030 rund 2300 gegenüber heute 2000 Mittelschülerinnen und Mittelschülern. Stephan Schleiss: «Mit dem Bau in Cham antwortet der Kanton auf die steigenden Schülerzahlen. Gleichzeitig soll mit dem neuen Gymnasium auch der Standort Lüssiweg in Zug entlastet werden.» Entscheidend für den Regierungsrat ist, bei der weiteren Planung des neuen Mittelschulstandortes auch weitere Kriterien wie Bildung/Pädagogik und Kosten nochmals auf Herz und Nieren zu prüfen. «Wichtig ist ein gleichermassen kostengünstiges wie zukunftsfähiges Raumangebot», fasst Bildungsdirektor Stephan Schleiss die Absicht der Regierung zusammen. Der Bau soll auf aktuelle und künftige Entwicklungen (Digitalisierung, fachliche Bedürfnisse der Zukunft, differenzierte Unterrichtsformen) ausgerichtet werden respektive flexibel darauf reagieren können. Im kommenden Jahr 2018 sollen nun eine Kantonsrats-Vorlage erstellt und ein Architekturwettbewerb durchgeführt werden. Die Projektierung sowie die entsprechende Vorlage an den Kantonsrat sind für 2024 vorgesehen. Mit dem Bau könnte frühestens 2026 begonnen werden.
Die Finanzierung der priorisierten Hochbau-Projekte
Die Finanzierung der priorisierten Hochbau-Projekte ist mit der Finanzdirektion abgesprochen und mit der Finanzplanung bis 2021 sowie den Sparprogrammen kompatibel. Finanzdirektor Heinz Tännler erklärt: «Die Finanzierungsprognosen 2018 bis 2025 zeigen einen stabilisierten, nachhaltig ausgeglichenen Staatshaushalt, sofern die Massnahmen des Projekts Finanzen 2019 wie geplant umgesetzt werden.» Die Liquiditätssituation sei gegenüber früheren Prognosen besser, weil über den ganzen Betrachtungszeitraum keine Fremdmittel aufgenommen werden müssten, um die Investitionen zu finanzieren, hält Heinz Tännler weiter fest.
Baudirektion
Weitere Auskünfte:
Urs Hürlimann, Regierungsrat
Tel. 041 728 53 01
Präsentation "Priorisierung der Hochbau-Projekte 2018-2026
Typ | Titel | Bearbeitet |
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MK Priorisierung von Hochbau-ProjektenMedien.pdf | 06.12.2017 |