Städtebauliche Studie zu Kantonsspitalareal in Zug
Medienmitteilung vom 13. September 2012
Der breit abgestützte Masterplan für das ehemalige Kantonsspitalareal in Zug ist in einem städtebaulichen Studienverfahren vertieft und weiterentwickelt worden. Heute konnte Baudirektor Heinz Tännler mit Vertretungen der Stadt Zug und des Kunsthauses Zug das Ergebnis der Überarbeitung präsentieren. Die Pläne und ein Modell sind bis 25. September 2012 in einer Ausstellung auf dem Theilerareal an der Hofstrasse 15 in Zug zu sehen. In den kommenden Monaten wird die Stadt Zug auf der Grundlage des optimierten Masterplanes einen Bebauungsplan erarbeiten.
"Das schrittweise Suchen nach der besten Lösung hat sich gelohnt", freute sich Baudirektor Heinz Tännler bei der Präsentation des definitiven Masterplanes für das ehemalige Kantonsspitalareal in Zug. Die Baudirektion lud vor gut einem Jahr vier Zuger Architekturbüros ein, den zuvor erarbeiteten Masterplan mit einer städtebaulichen Studie zu vertiefen und weiter zu entwickeln. Im Januar dieses Jahres entschied dann die Jury einstimmig, den ersten Rang an die Renzo Bader Architekten AG zu vergeben. Gleichzeitig wurde das Team beauftragt, seine Studie in einzelnen Punkten zu optimieren. "Nun liegt eine Grundlage vor, die es der Stadt Zug ermöglichen wird, ihren Bebauungsplan auf einer soliden und breit abgestützten Basis zu entwickeln", so Tännler weiter.
Der Baudirektor erinnerte bei dieser Gelegenheit nochmals an den Neustart nach dem Nein zum Bebauungsplan "Belvedere" im Herbst 2008. Der Regierungsrat kam damals zur Überzeugung, dass eine Neubeplanung des Kantonsareals an dieser privilegierten Lage nur erfolgreich sein kann, wenn breite Kreise in den Prozess einbezogen werden. "Wir setzten deshalb eine 20-köpfige Arbeitsgruppe ein, deren Vorarbeit nun Früchte trägt. Denn alle Ziele, auf die man sich damals geeinigt hatte, sind heute im bereinigten Masterplan zu einem stimmigen Ganzen gefügt. Ich nenne stichwortartig: gemischte Nutzung, Wohnangebote für verschiedene Alters- und Einkommensgruppen, hoher öffentlicher Nutzen, überzeugendes Freiraumkonzept, Erhalt einzelner Bauten wie Südflügel des Spitals und Etappierbarkeit."
Städtebauliche Studie bringt Verbesserungen
Der stellvertretende Kantonsbaumeister Urs Kamber zeigte anhand von Plänen und eines Modells die Veränderungen gegenüber dem ursprünglichen Masterplan von 2010. "Das Areal war damals über eine zentrale Achse in Nordsüd-Richtung erschlossen. Nun erfolgt die Erschliessung zur Hauptsache über die Mänibachstrasse." Diese Änderung habe es ermöglicht, das Areal zum See hin zu öffnen. Kamber: "Den Baufeldern ist nun eine breite Seeterrasse vorgelagert. Ihr entlang sind die öffentlichen Nutzungen wie an einer Perlenkette aufgereiht. Die einzelnen Perlen sind der kleine Park beim einstigen Personalhaus, das Kunsthaus mit seinem Eingangsbereich, das gastronomische Angebot im Bereich Kunsthaus/Restaurant und schliesslich wiederum ein Park im Süden des Areals. Angedacht sind ferner der künftige Einbezug des Seegrundstücks und die Anlage einer Badanstalt."
Die Stelle der ursprünglichen Erschliessungsachse nimmt nun ein Stadthof ein, der die Gelenkstelle zwischen den öffentlichen Angeboten auf der Seeseite und dem rückwärtigen Gebäudegürtel bildet. Die Bauten dieses Gebäudegürtels sollen gemischt genutzt werden, sprich: Gewerbe, Dienstleistungen sowie ein Mehrzwecksaal im Erdgeschoss, Wohnen in den Obergeschossen. Weitgehend unverändert geblieben ist der südliche Teil des Areals. Der ehemalige Südflügel des Kantons¬spitals, ein wichtiger Architekturzeuge seiner Zeit, soll in ein kleines Hotel mit Restaurant umgenutzt werden. Im geplanten Wohnbau hinter der Casa Rossa sind Eigentumswohnungen der gehobenen Preisklasse vorgesehen. "Städtebaulich", so Kamber, "hat der Masterplan durch die vertiefende Studie deutlich gewonnen." Wirkung gezeigt hätten vor allem die Vorgaben des Kantons, die Arealausnützung und das Volumen des Kunsthauses zu reduzieren, die Höhenentwicklung der Gebäude zu optimieren und die Aussenräume bei den Wohnbauten aufzuwerten. "Dank dieser Forderungen wirken die Bauten heute sehr gut proportioniert und in der Höhe spannungsvoll differenziert", bilanziert Kamber.
Neubau des Zuger Kunsthauses optimal eingebunden
Höchst erfreut zeigte sich auch Andres Brütsch, Präsident der Stiftung der Freunde Kunsthaus Zug, anlässlich der Masterplanpräsentation. Lange Zeit war der Neubau des Kunsthauses auf dem Kantonsspitalareal nur als Option in den Plänen enthalten, ehe im Sommer 2011 die Würfel fielen und der Standort definitiv in den kantonalen Richtplan aufgenommen werden konnte. "Heute sind wir seitens der Stiftung und der Kunsthausverantwortlichen sehr zufrieden mit der Entwicklung", sagte Brütsch. "Die zentrale Setzung im Areal schafft viele Synergien mit den umliegenden öffentlichen Angeboten, so zum Beispiel mit der Gastronomie des benachbarten Restaurants." Zudem sei das vorgesehene Gebäudevolumen den Bedürfnissen des Kunsthauses anpasst.
Stabübergabe an die Stadt Zug
Nicht zuletzt wird der Masterplan auch von der Stadt Zug sehr begrüsst. Stadtpräsident Dolfi Müller: "Wir haben bei der Neubeplanung von Anfang an mitgearbeitet und stets darauf hingewirkt, das Areal bestmöglich in den Stadtkörper zu integrieren. Das scheint mir vollumfänglich gelungen zu sein. Hier wird ein lebendiger Ort entstehen - ein Ort, an dem man sich trifft, an dem man lebt und arbeitet." Müller ist überzeugt, dass nicht nur Zug Süd von der Nutzungsvielfalt profitieren wird, sondern die ganze Stadt und auch der Kanton. "Als Bewilligungsinstanz ist es nun an uns, den Masterplan des Kantons mit einem Bebauungsplan zu konkretisieren." Der Stadtpräsident geht davon aus, dass der Bebauungsplan spätestens Ende 2013 vorliegen wird.
Baudirektion
Weitere Auskünfte:
Heinz Tännler, Regierungsrat
Tel. 041 728 53 01
heinz.taennler@zg.ch
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Ausstellungsplakat | Dokument | |
Stabübergabe bei der Beplanung des ehemaligen Kantonsspitalareals | Dokument | |
Städtebaulicher Studienauftrag: Bericht des Beurteilungsgremiums | Dokument |