Wiedereröffnung des umgebauten Zeughauses Zug
Medienmitteilung vom 29. Juli 2011
Erfolgreicher Abschluss der Umbauarbeiten beim Zeughaus in Zug: Der Kanton und die Stadt Zug haben ihr Gemeinschaftswerk heute feierlich eingeweiht. Nach dem Tag der offenen Tür am 6. August wird das Obergericht die neuen Räumlichkeiten in den Obergeschossen beziehen und im Sockelgeschoss wird die Stadt- und Kantonsbibliothek ihre neue Studienbibliothek in Betrieb nehmen können.
Aufgeräumte Stimmung in den neu gestalteten Räumlichkeiten des Kantonalen Zeughauses Zug: Mit dem Durchschneiden eines Bandes feierten heute Vertretungen von Stadt und Kanton Zug die "Wiederinbetriebnahme" des historischen Baus, der in den vergangenen 15 Monaten sensibel umgebaut wurde und nun für neue Nutzungen zur Verfügung steht. So ist im Sockelgeschoss eine moderne Studienbibliothek für die benachbarte Stadt- und Kantonsbibliothek entstanden, und die neuen Räumlichkeiten in den drei Obergeschossen wird das Obergericht des Kantons beziehen.
Raumknappheit beim Obergericht
Baudirektor Heinz Tännler sagte in seiner Eröffnungsrede, im Falle des Zeughaus-Umbaus dürfe man für einmal mit recht von einer Erfolgsgeschichte sprechen. "Denn was als Einzelprojekt des Kantons begann, entwickelte sich nach und nach zu einem Gemeinschaftswerk mit der Stadt Zug." Wie es dazu kam, fasste Tännler für die zahlreichen Gäste nochmals kurz zusammen. "Zunächst ging es darum, das kantonale Obergericht aus seiner räumlichen Enge an der Aabachstrasse zu befreien und - wenn möglich - von den übrigen Gerichtsinstanzen örtlich zu trennen. Vor diesem Hintergrund ist der Blick unter anderem auf das Zeughaus am südlichen Ende der Zuger Altstadt gefallen: Es bot einerseits den benötigten Raum und machte andererseits die gewünschte Standorttrennung möglich." Zudem war das historische Gebäude aus dem Jahr 1897 bereits im Besitz des Kantons. "Angesichts dieser Vorzüge und der Dringlichkeit des Vorhabens konnten wir Regierung und Parlament davon überzeugen, den benötigten Objektkredit von 13,55 Mio. Franken im beschleunigten, einstufigen Verfahren zu sprechen."
Studienbibliothek als ideale Ergänzung
Offen blieb zu diesem Zeitpunkt einzig die künftige Nutzung des Sockelgeschosses. Doch dank einer zündenden Idee aus der benachbarten Stadt- und Kantonsbibliothek fand sich auch hier-für eine ideale Lösung. Tännler: "Der Vorschlag, eine Studienbibliothek einzurichten, fand bei den politischen Behörden von Stadt und Kanton Zug sofort Anklang. Sie genehmigten die Umbaukredite für das Sockelgeschoss von insgesamt 4,44 Mio. Franken in rekordverdächtigem Tempo, so dass wir die Pläne für das Obergericht und die Studienbibliothek rechtzeitig zu einem Gesamtpaket schnüren konnten. Nach dem Plazet der Baubewilligungsbehörde durften wir am 17. Mai des vergangenen Jahres die Umbauarbeiten in Angriff nehmen."
Termine und Kosten eingehalten
Nun sind die Arbeiten abgeschlossen, so dass die Räumlichkeiten nach dem Tag der offenen Tür am 6. August 2011 in Betrieb genommen werden können. Baudirektor Heinz Tännler freut sich über die termingerechte Fertigstellung. "Bauen in denkmalgeschütztem Kontext birgt immer gewisse Risiken. Es ist deshalb doppelt erfreulich, dass beim Umbau des Zeughauses sowohl die Termine als auch die Kosten eingehalten werden konnten. Dafür gebührt den Verantwortlichen Anerkennung." Wenn nun auch noch der geplante Stadtgarten im Vorgelände des Zeughauses die politischen Hürden nehme, so Tännler weiter, dann sei die Erfolgsgeschichte rund um das Zeughaus perfekt.
Studienbibliothek als Gewinn
Stadtrat Ivo Romer schloss sich den Hoffnungen des Baudirektors an. "Das siegreiche Stadtgarten-Projekt wäre die ideale Verbindung zwischen der Studienbibliothek und dem Stammhaus an der St. Oswalds-Gasse. Zudem würde es die Gelenkstelle zwischen Altstadt und Zug Süd mit einem öffentlichen Freiraum städtebaulich nachhaltig aufwerten." Das sei aber eben Zukunftsmusik und heute wolle er sich als Besteller der Studienbibliothek vor allem über das tolle Resultat seines Auftrages freuen. Für Romer, der mittlerweile vom städtischen Bildungs- ins Finanzdepartement gewechselt hat, ist der städtische Baubeitrag von 2,22 Mio. Franken sehr gut angelegtes Geld. Denn der Bedarf für eine Studienbibliothek sei ausgewiesen. Und die neue Nutzung entspreche zudem dem kulturell-öffentlichen Zweck, den das Altstadtreglement für das Sockelgeschoss fordere.
Entlastung des Stammhauses
Heinz Morf, Leiter der Stadt- und Kantonsbibliothek, ist noch heute erstaunt, wie schnell die Idee für die Studienbibliothek Realität geworden ist. "Die Räumlichkeiten im Zeughaus sind für uns eine ideale Ergänzung. Zum einen deshalb, weil sie den heutigen Lernmethoden entgegenkommen und das Arbeiten in Gruppen erlauben. Zum anderen wird die 'Dependance' den Betrieb im Stammhaus spürbar entlasten. Die stark steigenden Nutzerzahlen haben in den vergangenen Jahren oft zu prekären Verhältnissen geführt, namentlich vor den Prüfungsterminen der Hochschulen." Damit soll nun Schluss sein. Das dürfte nicht zuletzt auch die Studierenden freuen, genauso wie die Tatsache, dass die IT-Möglichkeiten in der Studienbibliothek über einen zeitgemässen Standard verfügen werden.
Obergericht mit dem nötigen Raum
Auch sie sei vom Ergebnis des Umbaus sehr angetan, schloss sich Iris Studer-Milz, die Präsidentin des kantonalen Obergerichtes, ihren Vorrednern an. "Für uns sind die neuen Räumlichkeiten eine grosse Erleichterung. Denn die Platzverhältnisse im Gerichtsgebäude an der Aabachstrasse wurden im Verlaufe der letzten Jahre immer prekärer." Als Gründe nannte die Obergerichtspräsidentin das Wachstum im Kanton, dann aber auch den Ausbau des Rechtsstaates und die zunehmende Prozessbereitschaft. Hier stehe nun der benötigte Raum zur Verfügung, der auch die entsprechenden Sicherheitsanforderungen erfülle. Iris Studer-Milz lobte nicht zuletzt auch die subtile Arbeit des Generalplanerteams unter Federführung des Solothurner Architekturbüros Graf Stampfli Jenni AG. "Ihnen ist es gelungen, unsere Raumbedürfnisse mit der geschützten Bausubstanz des Zeughauses optimal in Einklang zu bringen." Schliesslich zeigte sich die Obergerichtspräsidentin erfreut, dass der Zeughausumbau nicht nur dem Obergericht diene, sondern dank Studienbibliothek und möglichem Stadtgarten über das Gebäude hinauswirke.
Baudirektion
Weitere Auskünfte:
Heinz Tännler, Baudirektor
Tel. 041 728 53 01
E-Mail: heinz.taennler@zg.ch
Foto:
Symbolische Wiedereröffnung des umgebauten Zeughauses Zug durch (vlnr.):
• Heinz Morf, Leiter Stadt- und Kantonsbibliothek Zug
• Stadtrat Ivo Romer, Vorsteher Finanzdepartement der Stadt Zug
• Iris Studer-Milz, Präsidentin Obergericht des Kantons Zug
• Regierungsrat Heinz Tännler, Baudirektor des Kantons Zug
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Typ | Titel | Dokumentart |
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