Zuger Mittelschulen: Standort-Vorentscheid
Medienmitteilung vom 21. Dezember 2012
Das Angebot der Zuger Mittelschulen soll um einen Standort in Cham erweitert werden. Das schlägt die breit zusammengesetzte Arbeitsgruppe vor, die in drei Workshops insgesamt 13 Standortvarianten eingehend miteinander verglichen hat.
Ein Landangebot von privater Seite gab dem Kanton Zug im Frühjahr 2012 überraschend die Möglichkeit, den Ennetsee wieder in seine Schulraumplanung für die Zuger Mittelschulen aufzunehmen. Die Baudirektion liess deshalb aufgrund von politischen Vorstössen die laufenden Umbau- und Erweiterungsprojekte mit Zustimmung des Kantonsrates sistieren und zusammen mit der Direktion für Bildung und Kultur die Standorte neu evaluieren. Die Aufgabe übernahm eine breit zusammengesetzte Arbeitsgruppe mit Vertretungen der involvierten Gemeinden, der Mittelschulen (Rektorate, Kommissionen, Lehrerschaft), der Politik und der kantonalen Verwaltung. Im Rahmen eines dritten und letzten Workshops hat die Arbeitsgruppe gestern Abend beschlossen, den politischen Entscheidungsträgern die Variante "V11" als Grundlage der weiteren Schulraumplanung zu empfehlen.
Die neue Mittelschullandschaft
Die Variante "V11" umfasst gegenüber der bisherigen Planung einen zusätzlichen Mittelschulstandort in Cham, der einen Teil des Langzeitgymnasiums übernehmen und damit die stark frequentierte Kantonsschule in Zug entlasten wird. Somit sieht die Schullandschaft in Zukunft wie folgt aus:
Langzeitgymnasium | ● Standort Menzingen: Langzeitgymnasium Kurzzeitgymnasium |
● Standort Cham (neu): Langzeitgymnasium | ● Standort Zug, Hofstrasse: Fachmittelschule Wirtschaftsmittelschule |
Umfassender Kriterienkatalog
Der Entscheid für vier Standorte fiel aufgrund eines breit angelegten Auswahlverfahrens. Dabei prüfte die Arbeitsgruppe verschiedene Angebotskombinationen an zwei, drei und vier Standorten, was letztlich zu einem Vergleich von insgesamt 13 Varianten führte. Bei der Analyse kam ein umfassender Kriterienkatalog zum Einsatz, der prioritär bildungsspezifische Qualitäten und Kosten, des weitern raumplanerische Aspekte und die Verkehrssituation sowie in dritter Priorität den Zeithorizont der jeweiligen Varianten prüfte. Dem Anforderungskatalog vermochte "V11" unter dem Strich am besten zu entsprechen. Die "V11" verfügt über gute Voraussetzungen, was die pädagogischen und verkehrstechnischen Qualitäten anbelangt. Ein weiterer Aspekt ist, dass die "V11" sowohl in Zug wie Cham über Ausbaupotential verfügt und damit flexibel auf allenfalls steigende Schülerinnen- und Schülerzahlen reagieren kann. Die Arbeitsgruppe war denn auch mehrheitlich der Meinung, "V11" als Grundlage für die weitere Planung zu empfehlen.
Folgen für die bisherige Schulraumplanung
Was bedeutet dieses Resultat - die Zustimmung von Regierungsrat und Kantonsrat vorausgesetzt - nun für die sistierten und teils schon weit gediehenen Um- und Ausbauprojekte? Vereinfacht kann man sagen, dass die bisherigen Planungen für das Kantonale Gymnasium Menzingen (kgm) und den Standort Hofstrasse (Fach- und Wirtschaftsmittelschule) vom Entscheid unberührt bleiben. Die Bauprojekte können wie vorgesehen dem Kantonsrat zur Kreditberatung eingereicht werden (Neubau Menzingen inkl. Landerwerb für ca. 110 Mio. Franken und Neubau Hofstrasse für ca. 90 Mio. Franken). Am Standort der "Kanti" am Lüssiweg in Zug sind keine Grossinvestitionen nötig. Hier muss einzig eine Zusatzturnhalle erstellt werden (ca. 5 Mio. Franken). Neu anzugehen ist die Planung für das Langzeitgymnasium in Cham. In diesem Fall rechnen die Fachleute mit Investitionskosten von rund 120 Mio. Franken für den Landerwerb, die Planung und den Bau der neuen Schule mit rund 600 Schülerinnen und Schülern.
Provisorien unumgänglich
Der Fahrplan für die Umsetzung von "V11" sieht eine etappenweise Bereitstellung des benötigten Schulraums vor. Der Vergleich mit den Schüler/innen-Prognosen macht jedoch deutlich, dass auch im besten Fall Raumdefizite auftreten werden. Es wird deshalb unumgänglich sein, am Lüssiweg in Zug mit Provisorien zu operieren. Nach aktuellem Wissensstand ist mit Kosten von insgesamt rund 14 Mio. Franken auszugehen.
Wie geht es weiter?
Für den Standort Cham braucht es eine Anpassung des Zuger Richtplanes sowie des gemeindlichen Zonenplanes. Anschliessend ist das Bauprojekt auszuarbeiten. Die planungsrechtlichen Massnahmen sind umgehend in die Wege zu leiten.
Parallel zum Verfahren für den Standort Cham können in Menzingen und an der Hofstrasse in Zug die Arbeiten für die Bauprojekte abgeschlossen werden. Geplant ist, dem Kantonsrat die entsprechenden Objektkredite zu beantragen.
Am Standort Lüssiweg in Zug können mit den erwähnten Provisorien die aktuellen Raumprobleme entschärft werden. Langfristig, d. h. über 2020 bis 2030 hinaus, ergibt sich an der Kantonsschule durch „V11“ eine deutliche Redimensionierung auf voraussichtlich rund 800 Schülerinnen und Schüler.
Baudirektion
Weitere Auskünfte:
Heinz Tännler, Regierungsrat Tel. 041 728 53 01
E-Mail: heinz.taennler@zg.ch
Stefan Schleiss, Regierungsrat Tel. 041 728 31 80
E-Mail: stefan.schleiss@zg.ch
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