Ein denkwürdiger Augenblick: Tangente Zug/Baar ist im Bau
Medienmitteilung vom 19. Juni 2017
Wenn alles nach Plan verläuft, dann fahren im Herbst 2021 die ersten Autos über die Tangente Zug/Baar. Ein wichtiger Eckpfeiler des Zuger Gesamtverkehrskonzepts ist dann realisiert. Die Bauarbeiten haben an verschiedenen Orten begonnen.
Der Bau der Tangente Zug/Baar ist in zwei Abschnitte – Tal und Berg – aufgeteilt, die zeitgleich in den nächsten vier Jahren gebaut werden. An verschiedenen Orten haben die Bauarbeiten bereits begonnen. Für Regierungsrat Urs Hürlimann ein denkwürdiger Augenblick. «Die Entlastungswirkung der Tangente Zug-Baar wirkt sich nämlich grossräumig aus. Sie bezieht sich insbesondere auf die Siedlungsgebiete von Baar, den nördlichen Teil von Zug und entlastet sie vom Transitverkehr.» Ab Mitte Juli bis Ende Jahr 2017 werden die Bauplätze, Baupisten und provisorischen Erschliessungen erstellt und im Neufeld wird der Verkehrsknoten in mehreren Etappen nach Osten neben die bestehende Strasse verlegt. Damit kann anschliessend die neue Unterführung unter der Zugerstrasse realisiert werden. Entlang der Südstrasse beginnen ab August 2017 die Spundwandarbeiten, welche tagsüber grössere Lärmemissionen verursachen und dauern bis Ende Jahr 2017 an. Daneben sollen die trockenen Sommermonate vor allem für die umfangreichen Boden- und Erdarbeiten genutzt werden. Die Arbeiten am Tunnel Geissbüel beginnen Anfang 2018.
Landschaft als wichtiger Bestandteil
Einen Schwerpunkt bilden die Eingliederung der neuen Strasse in das Naherholungs- und Landwirtschaftsgebiet sowie der ökologische Ausgleich und die Schutzmassnahmen für die Umgebung. «Die neuen Strassen werden von zahlreichen landschaftspflegerischen Massnahmen wie Bachrenaturierungen, der Gestaltung von naturnahen Flächen und Bepflanzungen, sowie kleinen und grösseren Dammschüttungen begleitet. Sie nehmen in ausreichendem Masse Rücksicht auf Naherholungs-, Siedlungs- und Schutzgebiete zwischen Baar und Inwil», betont Baudirektor Urs Hürlimann.
Zwei neue Brücken im Margel und Inwil
Die Arbeiten an der neuen Brücke über den Margelbach sind demnächst abgeschlossen. Die Bauarbeiten waren anspruchsvoll, konnten aber ohne Verzögerungen ausgeführt werden. Zuerst wurde im letzten Jahr die Böschung abgetragen und die Strasse zum Berg hin verschoben. Danach begann man mit dem Bau der neuen Brücke. Die Arbeiten verliefen nach Zeitplan. Selbst der Schneefall im Januar – die Arbeiten ruhten während einer Woche – wirkte sich nicht negativ auf den zeitlichen Ablauf aus. Seit Mitte Mai 2017 rollt der Verkehr über die neue Brücke. Jetzt werden das Bachtobel ausgebaut und der Margelbach renaturiert. Der Fussweg zur Oberalmig wird ab Herbst 2017 neu unter der Brücke durchgeführt.
In Inwil wurde die Fussgängerunterführung im Herbst 2016 abgebrochen. Dazu musste die Strasse mehrmals verlegt werden. In der Zwischenzeit sind Bauarbeiten mit den Dammschüttungen soweit erstellt, dass die neue Stahlbrücke montiert diese Woche werden kann. Im Oktober 2017 können Fussgänger und Velofahrer über die neue Brücke fahren. So können die Schülerinnen und Schüler die Tangente unabhängig von den Strassenbauarbeiten sicher queren und Konflikte mit dem Baustellenverkehr werden vermieden.
Das Projekt
Die Tangente Zug-Baar wird vom Knoten Süd- /Weststrasse, direkt beim Autobahnanschluss Baar, auf der bestehenden Südstrasse zum Knoten Zugerstrasse verlaufen. Dort beginnt die eigentliche Neubaustrecke. Sie führt über die Knoten Industriestrasse und Inwilerriedstrasse zum Knoten Rigistrasse. Die folgende Steigung überwindet die Tangente über den 370 Meter langen Tunnel Geissbüel. Dieses Bauwerk dient auch als Sicht- und Lärmschutz. Im Gebiet Margel schliesst die Tangente an die Ägeristrasse an. Die Neubaustrecke wird als zweispurige Kantonsstrasse ausgestaltet – die bestehende Südstrasse zwischen dem Autobahnanschluss Baar und dem Knoten Zugerstrasse wird auf drei Spuren ausgebaut. Die Strasse ist drei Kilometer lang. Ein weiterer Kilometer sind Erschliessungsstrecken zur Hauptachse.
Baudirektion
Weitere Auskünfte:
Regierungsrat Urs Hürlimann
Tel. 041 728 36 01
urs.huerlimann@zg.ch
Quotes zur Tangente Zug/Baar von Josef Ribary, André Wicky und Paul Langenegger, Vertreter der Gemeinden Unterägeri, Stadt Zug und Baar
Josef Ribary, Gemeindepräsident Unterägeri: «Eine schnelle Verbindung nach Baar, Zug oder auf die Autobahn ist für alle Einwohnerinnen und Einwohner der Berggemeinden sehr wichtig. Die Tangente Zug/Baar wirkt sich damit auch auf die weitere Entwicklung der Gemeinden direkt aus. Es profitieren alle von dieser Strasse. Insgesamt ist der Bau der Tangente Zug/Baar für den ganzen Kanton Zug, für die Ortszentren und die Naherholungsgebiete ein grosser Gewinn.»
André Wicki, Stadtrat Zug: «Die Tangente kommt nun in die entscheidende Umsetzungsphase und dies ist auch für die Stadt Zug ein Meilenstein. Für die Arbeitsplatzgebiete in Zug-Nord wird die neue Strasse eine gänzlich neue Erschliessung ermöglichen, sowohl von der Autobahn her als auch von und in die Berggemeinden. Ich denke hier an die Gebiete Grienbach und Baarermatt, aber auch an Firmen an der Industrie- und der Baarerstrasse sowie das Siemens-Areal. So wird der Ortskern von Zug spürbar entlastet. Und dann ist die Tangente eine wichtige Voraussetzung für die Erschliessung des Technologiecluster-Areals der V-Zug. Nicht zu vergessen das neue Entsorgungszentrum der Stadt Zug mit dem Ökihof im Göbli. Bis zur Eröffnung der Tangente wollen wir dieses fertiggestellt haben.»
Paul Langenegger, Bauvorstand Baar: «An die Tangente Zug/Baar hat der Gemeinderat beziehungsweise die ganze Bevölkerung von Baar grosse Erwartungen. Einerseits soll nach der Eröffnung der Tangente der Verkehr im Zentrum von Baar (Dorfstrasse und Marktgasse) massiv abnehmen und andererseits sollen auch die Ägeristrasse und die Rigistrasse von der neuen Strasse profitieren. Der motorisierte Verkehr soll über die neue Strasse von den Berggemeinden auf die Autobahn geführt werden. Die Arbeitsplatzgebiete Göbli/ Baarermatt sind künftig ebenfalls leichter zu erreichen. Auch wird erwartet, dass die in der Kantonsvorlage in Aussicht gestellten flankierenden Massnahmen an die Hand genommen und umgesetzt werden. Einer guten Eingliederung der neuen Strasse in das Naherholungs- und Landschaftsgebiet ist grosse Beachtung zu schenken. Durch die Tangente Zug/Baar soll zudem der öffentliche Verkehr, insbesondere auf der Zugerstrasse, profitieren. Auch erwarten wir, dass die Kosten für das Grossprojekt eingehalten werden können. Gemeinsam freuen wir uns auf die neue Tangente Zug/Baar.»
Medienmitteilung Tangente Zug/Baar
Typ | Titel | Bearbeitet |
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MM_Baustart Tangente Zug Baar1.pdf | 19.06.2017 |