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05.06.2012

Elektronische Busspur auf der Artherstrasse in Zug

05.06.2012

Medienmitteilung vom 5. Juni 2012

Mit einer innovativen Lösung will der Regierungsrat dafür sorgen, dass die stadteinwärts fahrenden Busse auf der Artherstrasse in Zug künftig nicht mehr im Morgenstau stecken bleiben. "Elektronische Busspur" heisst die Zauberformel. Das neue Verkehrsleitsystem soll ab Herbst 2013 installiert werden, und zwar im Rahmen einer Sanierung der Artherstrasse zwischen dem Knoten Fridbach und dem Casino Zug. Über den Kreditantrag von 6,3 Mio. Franken wird der Kantonsrat im kommenden Herbst zu befinden haben.

Die Situation ist bekannt: An Werktagsmorgen sind die Arther- und die Grabenstrasse in Fahrtrichtung Zug regelmässig überlastet. Die Staus reichen in den Spitzenzeiten oft bis zum Knoten Fridbach oder sogar noch weiter nach Süden zurück. Betroffen davon ist nicht nur der Individualverkehr; auch die Buslinien 3 und 5 der Zugerland Verkehrsbetriebe bleiben regelmässig im dichten Verkehr stecken und können deshalb ihre Fahrpläne nicht einhalten. Dem Missstand will der Regierungsrat nun mit einem Busbevorzugungssystem auf der Artherstrasse abhelfen. Dies nicht zuletzt im Hinblick auf die geplante Sanierung der SBB-Strecke zwischen Zug und Arth-Goldau in den Jahren 2016 und 2017. Umso mehr sind dannzumal die Busse auf der Artherstrasse auf ein flüssiges Durchkommen in Zug angewiesen. Bei der Evaluation möglicher Busbevorzugungssysteme entschied sich der Regierungsrat für die "elektronische Busspur". Diese ist noch wenig bekannt, hat ihre Praxistauglichkeit aber ausreichend bewiesen, so zum Beispiel in der Stadt Rapperswil-Jona. Das System wird über Lichtsignalanlagen gesteuert und hat den Vorteil, dass es ohne Landerwerb für eine Busspur betrieben werden kann.

Elektronische Busspur
Wie funktioniert die elektronische Busspur? Im konkreten Fall der Artherstrasse wird am Knoten Mänibach eine Lichtsignalanlage installiert. Deren Ampeln können von den stadteinwärts fahrenden Bussen mit Fernsteuerung auf Rot geschaltet werden, falls zwischen den Knoten Fridbach und Mänibach ein Stau besteht. Sobald der stadtauswärts fahrende Verkehr auf dem erwähnten Abschnitt abgeflossen ist, wird die Gegenfahrbahn für den Bus frei gegeben. Dieser kann nun die wartenden Fahrzeuge überholen und vor der Kolonne direkt in die Haltestelle Mänibach einfahren. Aus Sicherheitsgründen ist das Ausscheren der Busse nur dort erlaubt, wo sich die Gegenfahrbahn vollständig überblicken lässt. Damit das System gefahrlos funktioniert, braucht es weitere flankierende Massnahmen. So müssen die privaten Ausfahrten in die Artherstrasse mit separaten Lichtsignalanlagen in das Steuerungssystem eingebunden werden. Weiter ist der Rad-Gehweg seeseits der Artherstrasse durchgängig auf drei Meter zu verbreitern, damit die Radfahrenden getrennt vom motorisierten Verkehr zirkulieren können. Und schliesslich gilt es, im Abschnitt Fridbach - Mänibach die öffentlichen Parkplätze aufzuheben. Der Entscheid dafür liegt beim Stadtrat von Zug.

Von Erfahrungen profitieren
Im Rahmen der Vorabklärungen hat sich die Baudirektion intensiv mit Experten aus Rapperswil-Jona ausgetauscht, wo das System der elektronischen Busspur seit 1999 effizient und unfallfrei funktioniert. In die Gespräche eingebunden waren auch die Fachleute der Stadt Zug, das Amt für öffentlichen Verkehr, die Zugerland Verkehrsbetriebe und die Notfallorganisationen. Sie alle bekundeten ihr Einverständnis mit dem Vorhaben, genauso wie die Anstösserinnen und Anstösser im betroffenen Abschnitt zwischen den Knoten Fridbach und Mänibach.

Wie geht es weiter?
Die Baudirektion wird nun eine Kantonsratsvorlage ausarbeiten, welche die Regierung dem Parlament im Herbst dieses Jahres überweisen wird. Gegenstand der Vorlage werden zum einen die Installationen für die elektronische Busspur sein; zum anderen wird dem Kantonsrat eine Sanierung der Artherstrasse beantragt, die sich im Abschnitt zwischen den Knoten Fridbach und Mänibach in einem schlechten Zustand befindet. Stimmt der Rat dem Vorhaben zu, könnte im September 2013 mit dem Bau begonnen und die elektronische Busspur ein Jahr später in Betrieb genommen werden.

Aufhebung des Busspur-Beschlusses
Mit der Überweisung der Vorlage will die Regierung dem Kantonsrat gleichzeitig beantragen, den Kreditbeschluss für den Bau einer Busspur vom 27. Mai 2010 aufzuheben. Ursprünglich war vorgesehen, südlich des Casinos eine 400 Meter lange Busspur zu bauen und so die Busse vom Individualverkehr zu entflechten. Diese Lösung hätte jedoch den Erwerb von Privatland erfordert, was bei den Eigentümern auf wenig Verständnis stiess. Langwierige Enteignungsprozesse bis vor Bundesgericht waren absehbar, was die Baudirektion letztlich veranlasste, nach alternativen Lösungen für die Busbevorzugung zu suchen. Im Rahmen eines Variantenstudiums erwies sich dann die elektronische Busspur als überzeugendste Lösung. Mit 6,3 Millionen Franken ist sie zwar etwas teurer als das ursprüngliche Busspur-Projekt. Sie hat aber den Vorteil, dass das Vorhaben ausschliesslich auf Kantonsland realisiert werden kann. Zudem bietet sie dem Langsamverkehr eine wesentlich komfortablere Lösung als dies beim Bau einer separaten Busspur möglich gewesen wäre. Und schliesslich wird mit der Sanierung der Artherstrasse vom Casino bis zum Knoten Fridbach eine längere Strecke saniert als in der ursprünglichen Vorlage vorgesehen und damit ein zusätzlicher Mehrwert geschaffen.

 

Baudirektion


Weitere Auskünfte:
Heinz Tännler, Regierungsrat Tel. 041 728 53 01
heinz.taennler@zg.ch

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