Öffentliche Mitwirkung zur Aufwertung des Ortszentrums Menzingen
Medienmitteilung vom 10. Dezember 2015
Im Ortszentrum von Menzingen soll eine Tempo-30-Zone realisiert werden. Diesen Wunsch äusserte die Menzinger Bevölkerung im Rahmen des öffentlichen Mitwirkungsprozesses - und die Baudirektion setzt ihn jetzt um. An der dritten und finalen Mitwirkungsveranstaltung im Zentrum Schützenmatt Menzingen präsentierte die Baudirektion die Bestvariante und die Lösungsansätze.
Mit einer durchgehenden Fusswegverbindung entlang der Hauptstrasse in Menzingen kann die Sicherheit der Fussgängerinnen und Fussgänger im räumlich sehr engen Zentrum wesentlich verbessert werden, ist Landammann Heinz Tännler, der wegen der Bundesratswahl an der Information nicht selber teilnehmen konnte, überzeugt. Auch die viele Einwohner an der gestrigen Diskussionsveranstaltung im Zentrum Schützenmatt, teilen diese Meinung. Eingeladen hat die kantonale Baudirektion, welche die anstehende Sanierung der Kantonsstrasse von Edlibach nach Bostadel dazu nutzen will, die enge Ortsdurchfahrt im Zentrum von Menzingen zu optimieren.
Insgesamt führte die Baudirektion drei Mitwirkungsveranstaltungen durch. Im Juni 2015 nahm sie in einer ersten Veranstaltung die lokalen Anliegen der Bevölkerung von Menzingen auf. Im September diskutierten Regierungsrat Heinz Tännler und seine Mitarbeiter in Form eines Workshops mit der Bevölkerung intensiv über die räumlichen Konflikte und erarbeiteten gemeinsam Lösungsvorschläge. Mit der gestrigen Veranstaltung schloss die Baudirektion den Mitwirkungsprozess ab.
Ergebnisse aus dem öffentlichen Mitwirkungsprozess
Während des Workshops im September herrschte innerhalb und zwischen den Gruppen ein grosser Konsens. Dies bestätigen die wenigen Gegenstimmen an der anschliessenden Präsentation der Gruppenarbeiten im Plenum. Im Vordergrund stand die fehlende Fussgängerverbindung entlang der Hauptstrasse. Zudem sei die Strassenquerung vor dem Restaurant Ochsen gefährlich, monierten die Bewohner. Die Verkehrssicherheit sei zugunsten der Fussgänger zu verbessern. Ebenso war man sich einig, dass das Geschwindigkeitsregime in eine Tempo-30-Zone im Ortszentrum geändert werden soll. Die enge Ortsdurchfahrt erlaubt ohnehin keine höheren Geschwindigkeiten. Die Variante eines Einbahnsystems in Kombination mit der Alten Landstrasse wurde hingegen deutlich abgelehnt. Das neue Ortszentrum soll flächig gequert werden können, weshalb auf Fussgängerstreifen zu verzichten sei. Der Fussgängerstreifen an der Neudorfstrasse ausserhalb der neuen Tempo-30-Zone ist Bestandteil des Schulweges und soll weiterhin bestehen bleiben. Eine Begegnungszone geht den Menzingern einerseits zu weit und wurde abgelehnt, andererseits soll die Anzahl der oberirdischen Parkplätze erhalten bleiben. Zudem wird der gesetzlich vorgeschriebene behindertengerechte Umbau der Bushaltestelle gutgeheissen. Die dazu erforderliche erhöhte Haltekante verbessere das Ein- und Aussteigen für alle Passagiere.
Präsentation der Bestvariante
In den letzten Wochen arbeiteten die Fachleute die Ergebnisse aus der öffentlichen Mitwirkung in das Strassensanierungsprojekt ein. An der gestrigen finalen Mitwirkungsveranstaltung im Zentrum Schützenmatt stellte die Baudirektion die Bestvariante vor. «Mit der Verschiebung und Reduktion der Fahrbahn der Hauptstrasse können wichtige Zentimeter für den Gehwegbereich gewonnen werden. Die Ausgestaltung der Einmündungen als Trottoirüberfahrten und die Tempo-30-Zone erhöhen die Verkehrssicherheit im Ortszentrum», ist Landamman Heinz Tännler überzeugt. Das Konzept mit den breiten Randabschlüssen und dem geringen Höhenunterschied zwischen Fahrbahn und Gehbereich ermöglichten einen Strassenraum, der allen Verkehrsträgern gerecht werde und die Aufenthaltsqualität im Zentrum erhöhe.
Die Diskussion verlief erneut sehr konstruktiv und die Menzingerinnen und Menzinger schätzten es ganz besonders, sich an drei Mitwirkungsveranstaltungen einbringen zu können. «Das Interesse und das Engagement waren gross und ermöglichten einen erfolgreichen öffentlichen Mitwirkungsprozess», fasst Landammann Heinz Tännler zusammen.
Ein solches Vorgehen sei auch nicht selbstverständlich, konstatiert auch Gemeinderat Martin Kempf. Die Baudirektion mache etwas «Gfreuts». «Das Dorf ist gegeben, wir können die Häuserzeile nicht versetzen. Trotzdem hat es die Baudirektion geschafft, viele Verkehrsprobleme im Dorf zu eliminieren», betont Martin Kempf.
Baudirektion
Weitere Auskünfte:
Heinz Tännler, Landammann und Baudirektor
Tel. 079 223 81 66 oder 041 728 53 01; heinz.taennler@zg.ch
Die Unterlagen zur Mitwirkung und die Präsentation werden auf der Projektwebsite mit der Adresse www.zg.ch/durchmenzingen aufgeschaltet. Das Strassenprojekt kommt nun in die interne Vernehmlassung, anschliessend wird das Bauprojekt ausgearbeitet. Die Strassenbauarbeiten erfolgen voraussichtlich 2018.