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10.03.2011

Rutschhang im Lorzentobel weiterhin in Bewegung

10.03.2011

Medienmitteilung vom 10. März 2011

Das Erdrutschgebiet im Lorzentobel bei Allenwinden ist nach wie vor instabil. Das geht aus den Vermessungsresultaten und Beobachtungen der zuständigen Arbeitsgruppe des Kantons Zug hervor. Instandstellungsarbeiten sind derzeit nicht möglich. Zudem muss der Lorzentobelweg aus Sicherheitsgründen bis auf weiteres geschlossen bleiben.

Eine Arbeitsgruppe des Kantons Zug organisiert seit dem 1. März 2011 alle Massnahmen im Zusammenhang mit den Erdrutschen im Lorzentobel (Gemeinde Baar). Baudirektor Heinz Tännler, der die ad hoc-Gruppe leitet, schildert die bisherigen Aktivitäten: "Wir haben zunächst ein Beobachtungs- und Messsystem aufgebaut, um das Geschehen im Rutschgebiet detailliert zu erfassen. Demnach ist der Hang im Gebiet Herrenmatt nach wie vor in Bewegung. Die Materialabbrüche gegen die Lorze hin sind zwar weniger häufig; im Anrissgebiet senkt sich das Terrain jedoch noch immer um rund 10 Zentimeter pro Tag. Für eine Entwarnung und Aufhebung der grossräumigen Sperrung im Lorzentobel ist es somit noch viel zu früh" (s. Kartenbeilage).

Ursachen müssen abgeklärt werden
Vorsicht ist auch deshalb geboten, weil die Ursachen bis anhin noch nicht zweifelsfrei geklärt werden konnten. Manuela Weichelt-Picard, Direktorin des Innern: "Damit wir auf lange Sicht die richtigen Massnahmen einleiten können, müssen wir mehr über die Gründe der Rutschungen wissen. Das Kantonsforstamt hat deshalb ein zweites, vertiefendes Gutachten über die Geologie des Hanges erstellen lassen." Dieses hält zunächst einmal fest, dass es sich bei den aktuellen Rutschungen nicht um ein Sonderereignis handelt, sondern vielmehr um geologisches "Normalgeschehen" im Lorzentobel. Im Einzelnen deutet das Gutachten darauf hin, dass hoher Hangwasserdruck das Abgleiten von einigen tausend Kubikmetern Moränenmaterial in Richtung Lorze ausgelöst hat. Woher das Hangwasser stammt und wie dessen Druck abgebaut werden könnte, das muss noch weiter untersucht werden. Die instabilen Verhältnisse machen es derzeit jedoch unmöglich, im Rutschgebiet Sondierungen oder andere Arbeiten vorzunehmen. Das gilt auch für das Entfernen von Schwemmholz und Schlamm aus der Lorze.

Notfallplanung für Hochwasser
Vorerst heisst es also abwarten und weiter beobachten. Darüber hinaus ist eine Notfallplanung im Gang, die das Abfliessen der Lorze bei Hochwasser garantieren soll. Beim gegenwärtigen Trockenwetter kann das Lorzenwasser den Schuttkegel im Rutschgebiet über einen Entlastungskanal passieren, wird dort allerdings von Schwemm-Material eingetrübt. Bei Starkregen und nachfolgenden Hochwassern muss mit Überflutungen bis zum Tobelweg gerechnet werden. Zudem ist von Materialverfrachtungen und Staubildungen flussabwärts auszugehen. Die Abteilung Wasserbau der Baudirektion erarbeitet deshalb zur Zeit verschiedene Varianten zur Sicherung der Lorze.

Zeitpunkt der Sanierung ungewiss
Wann mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden kann, ist derzeit noch nicht absehbar. Sicher ist einzig, dass es nicht nur um die Wiederherstellung des Flusslaufes gehen wird. Das Instandstellungsprogramm wird auch ökologische Massnahmen erfordern. So ist zum Beispiel mit dem gänzlichen Verlust der Forelleneier zu rechnen, die zur Zeit in der Lorzensohle liegen und durch die eingeschwemmten Schwebstoffe weitgehend erstickt werden dürften. In der Fischbrutanlage Walchwil werden deshalb vorsorglicherweise 120'000 Eier von Lorze-Forellen erbrütet, so dass der Forellenjahrgang 2011 auf jeden Fall gesichert sein wird.

Umleitung der nationalen Veloroute
Genauso ungewiss wie der Sanierungsbeginn ist der Zeitpunkt für die Freigabe des Lorzentobelweges. Baudirektor Heinz Tännler: "Voraussetzung dazu ist eine definitive Beruhigung im Rutschgebiet. Erst wenn wir von den verantwortlichen Fachleuten das Zeichen zur Entwarnung erhalten, können wir eine Wiedereröffnung des aktuellen Sperrgebietes und damit des Lorzentobelweges verantworten." Die nationale Veloroute Nummer 9, die durch das Lorzentobel führt, wird bis zur Wiedereröffnung via Baar-Allenwinden umgeleitet. Eine entsprechende Beschilderung ist vorhanden.

Baudirektion

 

Weitere Auskünfte:
Heinz Tännler, Regierungsrat
Tel. 041 728 53 01
E-Mail: heinz.taennler@zg.ch

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Typ Titel Dokumentart
Allenwinden/Baar: Rutschhang im Lorzentobel weiterhin in Bewegung Dokument
Karte Sperrgebiet Lorzentobel Dokument

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