Navigieren auf Kanton Zug

Inhaltsnavigation auf dieser Seite

Navigation
  • Aktuell
  • Spatenstich zur Renaturierung des Tobelbachs in Cham
20.01.2014

Spatenstich zur Renaturierung des Tobelbachs in Cham

20.01.2014
Spatenstich zur Renaturierung des Tobelbachs in Cham
Bild Legende:
Spatenstich vlnr: Projektleiter Dominik Rossi, Baudirektor Heinz Tännler, Chams Gemeindepräsident Bruno Werder

Medienmitteilung vom 20. Januar 2014

Die Baudirektion renaturiert in den kommenden Jahren den Tobel- und den Dürrbach in Cham. Mit dem symbolischen Spatenstich hat das Tiefbauamt die Arbeiten heute in Angriff genommen. Baudirektor Heinz Tännler wies in seiner Rede auf den Mehrfachnutzen solcher Massnahmen hin. Sie dienen nicht nur der Landwirtschaft und der ökologischen Aufwertung, sondern auch der Naherholung und damit der breiten Bevölkerung.

Unser Naturverständnis hat sich in den vergangenen fünfzig Jahren erheblich verändert. Ein sichtbarer Beweis dafür sind die Gewässer. Bis in die 1970er Jahre war es gängige Praxis, den natürlichen Verlauf von Bächen und Flüssen zu "korrigieren". Dies mit dem Ziel, der raumgreifenden Besiedlung den nötigen Boden zu verschaffen und Landwirtschaftsgebiete zu meliorieren. Das Ergebnis kennen wir: begradigte und hart verbauten Gerinne, öde Uferpartien und eingedolte Bäche. "Auch im Kanton Zug hat die Planungseuphorie der Boomjahre manch ein Gewässer erfasst und zu dessen Kanalisierung geführt", so Baudirektor Heinz Tännler beim heutigen Spatenstich in Cham. Der Tobelbach und der Dürrbach als Zufluss sind zwei Beispiele dafür.

Zurück zur Natur
Die negativen Erfahrungen mit der "Reissbrettplanung" hätten letztlich zu einem Umdenken geführt, so der Baudirektor: "Mittlerweile ist man von dieser funktionalistischen Gewässerpolitik abgekommen. Denn sie hat vielerorts zu einer Ausräumung der Landschaft und damit zur Verarmung von wertvollen Lebensräumen geführt." Heute gehen die Bestrebungen dahin, die entstandenen Defizite mit gezielten Renaturierungen wieder wettzumachen und die Gewässer ökologisch aufzuwerten. Diese Philosophie sei - so Tännler - auch in den kantonalen Richtplan eingeflossen, der seit 2004 dazu verpflichtet, Fliessgewässer wie den Tobelbach als Lebensraum von Tieren und Pflanzen sowie als Erholungsraum der Menschen zu verbessern. "Mit dem vorliegenden Projekt kommen wir diesem Richtplanauftrag nach", so Heinz Tännler vor den zahlreichen Gästen.

Wiederbelebung des Bibersees
Das Renaturierungsvorhaben umfasst verschiedene Massnahmen. Projektleiter Dominik Rossi vom kantonalen Tiefbauamt gab einen Überblick: "Der Oberlauf des Tobelbachs zwischen der Autobahn A4 und dem Chamer Ortsteil Rumentikon ist heute durchgehend kanalisiert und das Gerinne auf der zwei Kilometer langen Strecke mit einer Betonschale befestigt. Wir werden diese Elemente entfernen und durch ein natürliches Bachbett mit artenreichen Böschungen ersetzen. Im obersten Abschnitt nahe der Autobahn weiten wir den Bach grosszügig auf und lassen auf diese Weise den Bibersee wieder entstehen, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach und nach verlandet ist. Der 'neue' Bibersee wird rund 5'000 Quadratmeter gross und maximal 2,5 Meter tief sein. Für die Erholungssuchenden bauen wir einen Holzsteg, der den Zugang zu den flachen und naturnah ausgebildeten Ufern ermöglicht. Die angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen werden in Absprache mit den Betroffenen in Ried- und Magerwiesen überführt."

Erholungsschwerpunkt
Im unteren Abschnitt ist laut Dominik Rossi geplant, den eingedolten Teil des zufliessenden Dürrbachs zu öffnen und damit die ökologische Vernetzung in diesem Gebiet zu stärken. Zudem ist vorgesehen, in diesem siedlungsnahen Abschnitt des Tobelbaches ein Naherholungsgebiet zu schaffen. So sollen in Richtung Rumentikon der Bachzugang erleichtert und der linksufrige Weg bis zum Schiessstand Niederwil verlängert werden. Dank dieses kompakten Erholungsangebotes können die übrigen Bereiche im Umfeld des Tobelbaches für die Landwirtschaft und die Entfaltung der Natur frei gehalten werden.

Realisierung in zwei Etappen
Laut Baudirektor Heinz Tännler steht für das Renaturierungsprojekt ein Kantonsratskredit von 8.5 Millionen Franken zur Verfügung. Davon gehen 3.7 Millionen Franken zu Lasten des Bundes, der Hochwasserschutz- und Renaturierungsprojekte von Gesetzes wegen unterstützt. Was den Terminkalender betrifft, soll das Vorhaben in zwei Etappen ausgeführt werden. Heinz Tännler: "Die erste Etappe umfasst den oberen Projektabschnitt im Bereich des Bibersees bis zum Durchlass bei der Knonauerstrasse in Oberwil. Dazu kommt der unterste siedlungsnahe Abschnitt, der schwerpunktmässig auf die Erholungsnutzung ausgerichtet ist. Den dazwischenliegenden, längsten Teil des Tobelbaches werden wir erst in etwa fünf bis sieben Jahren revitalisieren. Auf diese Weise können wir die Erfahrungen hinsichtlich Baugrund und Bewirtschaftung in die zweite Etappe einfliessen lassen."

Baudirektion

 

Weitere Auskünfte:
Heinz Tännler, Baudirektor
041 728 53 01; heinz.taennler@zg.ch

Internet: www.zg.ch/tobelbach

Spatenstich zur Renaturierung des Tobelbachs in Cham

Spatenstich zur Renaturierung des Tobelbachs in Cham
Typ Titel Dokumentart
Spatenstich_Tobelbach_140120_def.pdf

Weitere Informationen

hidden placeholder

Aktuell TBA

Fusszeile

Deutsch