Stadttunnel Zug – Bestvariante für "Zentrum-Plus"
Medienmitteilung vom 1. September 2011
Das Grundkonzept für den Stadttunnel Zug steht. Nachdem im öffentlichen Mitwirkungsverfahren der Variantenfächer auf einen Drittel reduziert worden war, hat nun eine vertiefte Fachanalyse ein deutliches Resultat erbracht: Ein Tunnelsystem mit einem unterirdischen Kreisel, aber ohne Vollanschluss an der Ägeristrasse erfüllt die Aufwertungsziele im definierten Zentrum ('Zentrum-plus') am besten. Stadt- und Regierungsrat empfehlen es zur Weiterbearbeitung. Kostenschätzungen gehen von rund 520 Mio. Franken aus.
Mitte 2010 vereinbarten der Regierungsrat und der Zuger Stadtrat, den Variantenfächer für den Stadttunnel Zug nochmals zu öffnen und die Bevölkerung aktiv in die weitere Konzeptarbeit einzubeziehen. Seither haben ein Begleitgremium (Parteien, Gewerbe, Quartiervereine usw.) und die interessierte Öffentlichkeit im Rahmen von Verkehrsforen mögliche Linienführungen diskutiert. Gleichzeitig wurden die Wirkungsziele des Tunnels festgelegt, sprich: Entlastung vom motorisierten Individualverkehr, höhere Aufenthaltsqualität und Vorteile für Fuss-, Langsam- und öffentlichen Verkehr. Entfalten sollen sich diese Wirkungen in einem Raum namens Zentrum-plus. Es erstreckt sich von der Gubelstrasse im Norden bis zum Casino im Süden bzw. vom Alpenquai im Westen bis zur Achse Post-/Industriestrasse im Osten.
Aus 24 Varianten werden acht
Das weitere Verfahren schildert Baudirektor Heinz Tännler: "In einem schrittweisen Selektionsprozess suchten die Gremien anschliessend nach jener Tunnelvariante, welche die festgelegten Ziele im Zentrum-plus am besten zu erfüllen vermögen. Ausgehend von 24 Varianten reduzierten sie das Feld nach und nach auf acht Tunnelsysteme. Diese liess man dann auf ihre Machbarkeit prüfen und die Anschlussbauwerke genauer untersuchen. Schliesslich analysierten Fachleute die acht Varianten auf ihre Nachhaltigkeit und stellten erste Kostenschätzungen an."
Nachhaltigkeitsbewertung – drei Varianten schneiden gut ab
Bei ihrer Nachhaltigkeitsanalyse untersuchten die Fachleute die Wirkung der acht Tunnelsysteme auf die Umwelt (z.B. Luft, Lärm, Ortsbild), die Wirtschaft (z.B. Kosten, Reisezeit, Erreichbarkeit) und die Gesellschaft (z.B. Langsamverkehr, OeV, Aufenthaltsqualität). Die Indikatoren, die dabei zum Einsatz kamen, ergaben am Ende ein deutliches Bild. Baudirektor Tännler: "Drei Varianten hoben sich von den übrigen fünf deutlich ab. Sie zeichnen sich namentlich durch folgende Eigenschaften aus: Erstens: Der Zielkatalog von Zentrums-plus wird umfassend erfüllt. Zweitens: Die Zahl der Tunnelzufahrten ist geringer als bei anderen Varianten. Drittens: Sie gewährleisten einen zuverlässigen Verkehrsfluss. Und viertens: Sie führen den Verkehr ab der Ägeristrasse bzw. vom Gutschrank direkt in den Tunnel."
Fachleute empfehlen Variante U65
Von den drei überlegenen Varianten empfehlen die Fachleute die Variante U65 zur Weiterbearbeitung (siehe Anhang). Diese umfasst einen unterirdischen Kreisel, welcher vier Tunnelarme miteinander verbindet. Diese münden in die Arther-, Ägeri-, Gotthard- und Industrie- bzw. Gubelstrasse. Von der Gotthardstrasse her kann nur in den Tunnel eingefahren werden; die korrespondierende Ausfahrt führt auf die Industriestrasse. Die anderen Arme sehen Gegenverkehr vor. Gebaut würde das Tunnelsystem U65 hauptsächlich bergmännisch. Im Tagbau entstünden der unterirdische Kreisel, die Portale und der Abschnitt Gubelstrasse bis Hangfuss. Erste Grobkostenschätzungen gehen von Kosten um die 520 Mio. Franken aus.
Stadt- und Regierungsrat sind sich einig
Stadt- und Kantonsregierung haben die Untersuchungsergebnisse intensiv diskutiert und einvernehmlich beschlossen, die Empfehlung der Fachleute politisch mitzutragen. Im Weiteren folgen sie der Argumentation, dass die Variante mit dem unterirdischen Kreisel Vorteile gegenüber den beiden anderen Varianten aufweist: durch die Verlegung des Kreisel in den Berg kann auf grossflächige oberirdische Knotenbauwerke verzichtet werden. In den nächsten Monaten werden Optimierungen der Anschlüsse Ägeristrasse und Industriestrasse geprüft. Im Herbst 2012 folgt dann die öffentliche Auflage der Baulinien zur Sicherung der Bestvariante U65.
Entscheidung steht an
Das Begleitgremium des Mitwirkungsprozesses hat die Untersuchungsresultate mittlerweile ebenfalls diskutiert und den Entscheid von Regierungs- und Stadtrat begrüsst. Der Kanton und die Stadt Zug werden nun auch die Bevölkerung einladen, die empfohlene Bestvariante im Rahmen eines Verkehrsforums detailliert zu diskutieren und Stellung zu nehmen. Dann werden die Vernehmlassung und die demokratischen Entscheidungen eingeleitet, damit die Projektierung eines Generellen Projekts beginnen kann. Baudirektor Heinz Tännler: "Die definitive Entscheidung liegt bei der kantonalen Bevölkerung."
Baudirektion
Weitere Informationen:
Heinz Tännler, Baudirektor, T: 041 728 53 07, E-Mail: heinz.taennler@zg.ch
Internet: www.zug.ch/stadttunnel
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