D. Vorgeschichte
Vorgeschichte
Das Chamer Ortszentrum ist seit Jahren überlastet. In den Spitzenzeiten bilden sich regelmässig Staus, es entsteht Umwegverkehr und die öffentlichen Busse bleiben im Stau stecken.
- Ein erster Versuch, das Chamer Ortszentrum vom Individualverkehr zu entlasten, war die Planung der so genannten S+E-Strasse (Sammel- und Erschliessungsstrasse). Das Projekt fand 1976 Aufnahme im Chamer Richtplan. 1987 wurde es Bestandteil des kantonalen Richtplans.
- Die Raumfreihaltung für die S+E-Strasse gab wiederholt zu politischen Diskussionen Anlass. Die Ennetsee-Gemeinden Cham, Hünenberg und Risch liessen deshalb das sogenannte Kammerkonzept erarbeiten. Ziel des Vorhabens war es, den Verkehr aus den vier Siedlungskammern von Cham/Hünenberg möglichst direkt auf das übergeordnete Strassennetz, namentlich auf die Autobahn zu leiten.
- Beim Entwurf des neuen Gesamtverkehrskonzepts nahm der Kanton das Kammerkonzept der Ennetseegemeinden in seine Planung auf. Allerdings musste das Konzept noch optimiert werden. Aus der Überarbeitung des Kantons resultierten schliesslich fünf Varianten, von denen die beste im Rahmen einer Machbarkeitsstudie weiter untersucht wurde. Am 7. Juli 2000 verabschiedete der Regierungsrat das Gesamtverkehrskonzept «PlusPunkt».
- Aus dem Gesamtverkehrskonzept «PlusPunkt» ging schliesslich der Teilrichtplan Verkehr hervor. Das Kammerkonzept wurde dabei übernommen, die einzelnen Projektabschnitte (Kammern A-D) aber verschiedenen Prioritäten zugewiesen. Vorrang sollten die beiden Abschnitte zwischen der Knonauer- und der Hünenbergerstrasse haben (Kammern B und C). An dieser Etappierung hielt der Kantonsrat auch bei der Revision des kantonalen Richtplans fest, den er am 28. Januar 2004 beschloss.
- Ein Jahr nach dem Kantonsratsbeschluss zum Teilrichtplan Verkehr beantragte der Regierungsrat beim Parlament den Kredit für das Generelle Projekt Kammerkonzept Ennetsee. Am 27. November 2003 stimmte der Kantonsrat mit überwiegender Mehrheit für Annahme des Kredits (59:5 Stimmen). Am 6. Januar 2004 vergab der Regierungsrat die Ingenieurarbeiten für das Generelle Projekt an eine Ingenieurgemeinschaft. Die Standortgemeinden Cham und Hünenberg begleiteten die Arbeiten. Im Juni 2005 lud die Baudirektion die Standortgemeinden und die massgebenden kantonalen Amtsstellen zur Vernehmlassung des Generellen Projekts ein. Aufgrund der Ergebnisse dieser Vernehmlassung wurde das Generelle Projekt fertig gestellt und dem Kantonsrat am 26. Januar 2006 zur Beschlussfassung vorgelegt.
- Am 4. Mai 2006 genehmigte der Kantonsrat das Generelle Projekt und gab ihm gleichzeitig einen neuen Namen: Aus «Kammerkonzept Ennetsee» wurde die Umfahrung Cham–Hünenberg. Am 1. Juni 2006 beschloss der Kantonsrat einen Rahmenkredit von 230 Millionen Franken für die weitere Planung, den Landerwerb und den Bau der Umfahrung. Der Rahmenkredit für alle vier Abschnitte (vormals Kammern) setzt sich zusammen aus einem Baukredit von 180 Millionen Franken und einer Reserve von 50 Millionen Franken.
- Gegen den Kantonsratsbeschluss vom 1. Juni 2006 ergriff ein überparteiliches Komitee das Referendum. Am 11. März 2007 sagten die Stimmberechtigen des Kantons Zug Ja zur Umfahrung Cham–Hünenberg.
- Die Ingenieurarbeiten für das Bau- und Auflageprojekt wurden im August 2007 vergeben. Im Frühjahr 2008 wurde das Variantenstudium abgeschlossen, im Sommer/Herbst 2009 fand die Vernehmlassung statt. Nachher folgte die Überarbeitung.
- Am 13. Juni 2010 fand in der Gemeinde Cham eine Konsultativabstimmung zur Unterbrechung der Bärenbrücke statt. Die Chamer Stimmbevölkerung lehnte den Vorschlag ab.
- Im November 2012 hat die Baudirektion entschieden, auf eine öffentliche Auflage des Bauprojekts vorerst zu verzichten, um in Absprache mit den Gemeinden Cham und Hünenberg den Fächer bei den flankierenden Massnahmen nochmals zu öffnen.
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Typ | Titel | Dokumentart |
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Kantonsratsbeschluss vom 1. Juni 2006 zum Objektkredit | Beschluss |