40 Jahre UNESCO-Welterbe-Konvention - Regierungsrätin Weichelt als Vertreterin des Zuger Erbes in Bern eingeladen
Im Beisein von Regierungsrätin Manuela Weichelt wurde gestern in Bern das 40-Jahr-Jubiläum der UNESCO-Welterbe-Konvention gefeiert. Die Vorsteherin der Direktion des Innern vertrat den Kanton Zug, der mit drei Pfahlbausiedlungen selber auf der UNESCO-Liste fungiert. Höhepunkt der Feier stellte die Unterzeichnung einer Charta dar, die das Bewusstsein für die insgesamt elf UNESCO-Welterbe-Stätten in der Schweiz schärfen soll.
Die 1975 von der Schweiz ratifizierte UNESCO-Welterbe-Konvention ist aus dem revolutionären Gedanken entstanden, Natur- und Kulturgüter von universellem Wert unter die Obhut der gesamten Menschheit zu stellen. Die gesamte Welterbe-Liste umfasst derzeit 1007 Kultur- bzw. Naturerbe-Stätten in 161 Ländern. Für den Kanton Zug ist das 40-jährige Bestehen der Konvention auch insofern von Bedeutung, als die drei Pfahlbausiedlungen «Sumpf», «Riedmatt» und «Oterswil/Insel Eielen» am Zugersee seit 2011 offiziell zum UNESCO-Welterbe zählen. Zusammen mit 108 weiteren Fundstellen aus der Schweiz, Frankreich, Italien, Deutschland, Österreich und Slowenien wurden die Zuger Siedlungen als Stätten von «universeller historischer und wissenschaftlicher Bedeutung» auserkoren; eine Anerkennung von höchster Ebene, auf die der Kanton Zug stolz ist und ihn darin bestärkt, weitere Funde auszuwerten und Forschungsergebnisse in den Dienst der Wissenschaft zu stellen.
«Das Interesse am Leben unserer Vorfahren und den verborgenen Schätzen am Zugersee ist bis heute ungebrochen», betonte Regierungsrätin Manuela Weichelt anlässlich der Feierlichkeiten in Bern. «Die ältesten Pfahlbauten sind über 6000 Jahre alt und zählen zu den bedeutendsten archäologischen Kulturgütern Europas.» Für Stefan Hochuli, Leiter des Amts für Denkmalpflege und Archäologie, haben die Pfahlbauten für das Verständnis der zivilisatorischen Entwicklung der menschlichen Gesellschaft einen ähnlich hohen Stellenwert wie die Pyramiden in Ägypten oder die chinesische Mauer. Die Pfahlbauten sind Teil von insgesamt elf Welterbe-Stätten in der Schweiz. Dazu zählen u.a. die Altstadt von Bern, der Stiftsbezirk St. Gallen, die Bernina- und Albulastrecke der Rhätischen Bahn sowie der Aletschgletscher.
Höhepunkt der gestrigen Feierlichkeiten in Bern stellte die Unterzeichnung der «Schweizer Charta zum Welterbe» dar. Mit dieser Geste bekannten sich die Behörden von Bund, Kantonen und Gemeinden, aber auch nationale Institutionen, Verbände und Organisationen noch einmal zum einzigartigen Wert des UNESCO-Welterbes und sie verpflichteten sich, sich im Rahmen ihrer Aufgaben, Kompetenzen und Ressourcen auch künftig für dessen Erhalt einzusetzen. Dabei betonte Regierungsrätin Manuela Weichelt: «Als Behörde stehen wir in der Pflicht, das archäologische Kulturgut für kommende Generationen zu erhalten, aber der Schutz liegt letztlich in der Verantwortung von uns allen.» Sie unterzeichnete die Charta im Beisein von Georges Martin, stellvertretender Staatssekretär, Isabelle Chassot, Direktorin des Bundesamtes für Kultur, Bruno Oberle, Direktor des Bundesamtes für Umwelt, Erwin Jutzet, Staatsrat Freiburg, und Jean-Bernard Münch, Präsident der Schweizerischen UNESCO-Kommission.
Direktion des Innern
Weitere Auskünfte:
Manuela Weichelt, Regierungsrätin Tel. 041 728 31 70
manuela.weichelt@zg.ch
Stefan Hochuli, Amtsleiter Tel. 041 728 28 55
stefan.hochuli@zg.ch
Foto:
Unterzeichnung der Schweizer UNESCO-Charte zum Welterbe
Die Zuger Regierungsrätin Manuela Weichelt (zweite von rechts) bei der feierlichen Unterzeichnung der Schweizer Charta zum Welterbe sowie Premiere der Kurzfilme über die Welterbestätten in der Schweiz am 23. März 2015 im Hotel Bellevue Palace in Bern. Personen auf dem Bild (v. l.): Jean-Bernhard Münch (Präsident der Schweizerischen UNESCO-Kommission), Georges Martin (Stellvertretender Staatssekretär und stellvertretender Politischer Direktor), Erwin Jutzet (Staatsrat des Kantons Freiburg), Isabelle Chassot (Direktorin des Bundesamtes für Kultur), Manuela Weichelt-Picard (Regierungsrätin des Kantons Zug), Bruno Oberle (Direktor des Bundesamtes für Umwelt) anlässlich (PHOTOPRESS/Benjamin Zurbriggen)
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Typ | Titel | Bearbeitet |
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40 Jahre UNESCO-Welterbe-Konvention - Regierungsrätin Weichelt als Vertreterin des Zuger Erbes in Bern eingeladen | 27.03.2015 |