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20.08.2015

Be­kämp­fung von Neo­phy­ten – der Er­folg wird sicht­bar

20.08.2015
Me­di­en­mit­tei­lung: Be­kämp­fung von Neo­phy­ten – der Er­folg wird sicht­bar

In­va­si­ve, ge­biets­frem­de Pflan­zen, so ge­nann­te Neo­phy­ten, ma­chen auch der ein­hei­mi­schen Ar­ten­viel­falt im Kan­ton Zug zu schaf­fen. Sie be­ein­träch­ti­gen die Bio­di­ver­si­tät und das Öko­sys­tem. Nach sechs Jah­ren ko­or­di­nier­ter Be­kämp­fungs­ar­beit zei­gen die ge­trof­fe­nen Mass­nah­men erste viel­ver­spre­chen­de Er­fol­ge. Dies macht die Zwi­schen­bi­lanz einer Wir­kungs­kon­trol­le deut­lich, die das Amt für Wald und Wild er­stellt hat.

In­va­si­ve Neo­phy­ten sind Pflan­zen, die nicht von selbst in un­se­re Brei­ten­gra­de ge­langt sind und sich zum Nach­teil der ein­hei­mi­schen Pflan­zen und Tiere aus­brei­ten. Oft wer­den die Pflan­zen der hei­mi­schen Arten sogar ver­drängt. «Jede ein­ge­schlepp­te Pflan­zen­art ist zwar ein so­ge­nann­ter Neo­phyt, aber längst nicht alle Arten sind in­va­siv», er­klärt Mar­tin Zieg­ler, Ver­ant­wort­li­cher beim Amt für Wald und Wild (AFW). Die Neo­phy­ten­be­kämp­fung ist als Ver­bund­auf­ga­be an­zu­ge­hen. Auf na­tio­na­ler Ebene ist das Bun­des­amt für Um­welt dafür zu­stän­dig. Kan­to­nal wird die The­ma­tik di­rek­ti­ons­über­grei­fend vom Amt für Um­welt­schutz, vom Amt für Raum­pla­nung und vom Amt für Wald und Wild ge­mein­sam be­treut. Im Sied­lungs­ge­biet sind die Ge­mein­den zu­stän­dig, wobei den Mit­ar­bei­ten­den der Werk­hö­fe bei der Be­kämp­fung eine ent­schei­den­de Rolle zu­kommt. Seit die­sem Früh­ling ar­bei­ten ver­suchs­wei­se auch Asyl­su­chen­de des Bun­des­asyl­zen­trums Gubel in Men­zin­gen bei ein­fa­chen Ar­bei­ten der Be­kämp­fung mit.

Seit sechs Jah­ren ko­or­di­niert das AFW Be­kämp­fungs­mass­nah­men im Wald und in wald­na­hen Ge­bie­ten. Die Aus­wer­tung der Wir­kungs­kon­trol­le zeigt nun nach­weis­li­che Er­fol­ge. Bei­spiel­haft sind diese etwa im Ge­biet Her­ren­wald/Rain­mat­ter­wald in Hü­nen­berg. Zu Be­ginn der Mass­nah­men im Jahr 2009 war ein Ge­biet von 30 Hektaren (dies ent­spricht etwa 40 Fuss­ball­fel­dern) mit dem Drü­si­gen Spring­kraut flä­chig be­fal­len. Nach sechs Jah­ren Be­kämp­fung ist der Be­stand mas­siv re­du­ziert und es sind heute nur noch we­ni­ge Ein­zel­pflan­zen auf der Flä­che zu fin­den. Bis der Be­stand aber voll­stän­dig eli­mi­niert ist, müs­sen wei­ter­hin jähr­li­che Kon­troll­gän­ge statt­fin­den. Un­ter­lässt man diese, würde die Flä­che rasch wie­der ein­ver­nahmt und die ein­hei­mi­sche Tier- und Pflan­zen­welt hätte das Nach­se­hen.
Die Be­kämp­fungs­mass­nah­men gegen in­va­si­ve Neo­phy­ten un­ter­schei­den sich je nach Pflan­zen­art, sind ins­ge­samt aber auf­wen­dig und er­for­dern viel Durch­hal­te­ver­mö­gen. «Je frü­her der Ein­griff auf einer Flä­che statt­fin­det, desto wir­kungs­vol­ler und kos­ten­güns­ti­ger ist er», er­klärt Mar­tin Zieg­ler. Zu­war­ten hin­ge­gen kommt teu­rer, da sich die Pflan­zen ohne Mass­nah­men stär­ker aus­brei­ten und da­durch je län­ger je schwie­ri­ger zu eli­mi­nie­ren sind.

Ver­su­che mit Salz­was­ser
Ge­eig­ne­te und wir­kungs­vol­le Be­kämp­fungs­mass­nah­men exis­tie­ren nicht für alle Neo­phy­ten. Der Ja­pa­ni­sche Stau­den­knö­te­rich etwa, eine weit ver­brei­te­te Art an Ge­wäs­sern, ist äus­serst hart­nä­ckig und der Ein­satz von che­mi­schen Pflan­zen­schutz­mit­teln brach­te bei die­ser Pflan­ze kei­nen durch­schla­gen­den Er­folg. Zudem dür­fen che­mi­sche Mit­tel weder im Wald oder an Wald­rän­dern noch an Ge­wäs­sern ein­ge­setzt wer­den. Der Kan­ton Zug geht des­halb bei der Be­kämp­fung des Ja­pa­ni­schen Stau­den­knö­te­richs einen an­de­ren Weg und setzt auf Pi­lot­flä­chen Salz­was­ser ein. Die Pflan­ze ver­durs­tet und ver­hun­gert, da sie durch das Salz kein Was­ser und keine Nähr­stof­fe aus dem Boden mehr auf­neh­men kann. Für die Be­sal­zung wird die glei­che Salz­so­le ver­wen­det, die im Win­ter auf den Stras­sen zum Ein­satz kommt. Die Pi­lot­ver­su­che mit Salz zei­gen Wir­kung und wer­den darum wei­ter­ge­führt und aus­ge­wer­tet.

Drei Aus­sa­gen las­sen sich nach sechs Jah­ren Neo­phy­ten­be­kämp­fung ma­chen: Ers­tens sol­len in­va­si­ve Neo­phy­ten mög­lichst früh­zei­tig be­kämpft wer­den. Zwei­tens muss die Be­hand­lung kon­ti­nu­ier­lich ge­sche­hen, um hohe Fol­ge­kos­ten zu ver­hin­dern. Drit­tens lohnt es sich, den im Kan­ton Zug prak­ti­zier­ten Ver­bund­an­satz ver­schie­de­ner kan­to­na­ler, städ­ti­scher und ge­meind­li­cher Stel­len wei­ter­zu­füh­ren. «Ein Un­ter­bruch würde die bis­he­ri­gen An­stren­gun­gen wir­kungs­los ma­chen und hätte ins­ge­samt ne­ga­ti­ve fi­nan­zi­el­le Aus­wir­kun­gen zur Folge», be­tont Mar­tin Zieg­ler, zumal es ab­seh­bar sei, dass mit der Um­set­zung der na­tio­na­len Bio­di­ver­si­täts­stra­te­gie die Kan­to­ne be­züg­lich Neo­phy­ten­be­kämp­fung ver­mehrt in die Pflicht ge­nom­men wer­den.


Di­rek­ti­on des In­nern


Wei­te­re Aus­künf­te (zwi­schen 14 und 16 Uhr)
Mar­tin Zieg­ler
Förs­ter Amt für Wald und Wild                                    Tel. 041 728 39 58
martin.ziegler@zg.ch

Bild1
Bild Le­gen­de:
Foto 1:

Mat­thi­as Bart­nick (links) und Phil­ipp Reng­g­li (rechts) von der Kor­po­ra­ti­on Zug be­kämp­fen die­ses Jahr be­reits zum zwei­ten Mal an einem Wald­rand in Cham den Ja­pa­ni­schen Stau­den­knö­te­rich mit einer Salz­was­ser­lö­sung. Das Salz­was­ser wird mit einer Lanze di­rekt in den Boden ge­bracht, wo­durch die Pflan­ze vom Wur­zel­werk aus­ge­hend ab­stirbt.

Bild2
Bild Le­gen­de:
Foto 2:

Mat­thi­as Bart­nick von der Kor­po­ra­ti­on Zug be­kämpft an einem Wald­rand in Cham den Ja­pa­ni­schen Stau­den­knö­te­rich mit einer Salz­was­ser­lö­sung.

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Bekämpfung von Neophyten – der Erfolg wird sichtbar 20.08.2015

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