Ein Jungstorch mit Sender ausgerüstet
Kurz vor dem Flügge werden, konnte beim Hünenberger Bützen ein Jungstorch mit einem Sender ausgerüstet werden. Auf dem gefahrvollen Flug nach Spanien oder Westafrika wird der Storch dank des Senders jederzeit zu orten sein. Via Internet kann die Reise verfolgt werden.
In diesen Tagen wird das erste Ausfliegen der Jungstörche mit Spannung erwartet. Sogar ein Pneukran war im Einsatz, um den Jungstorch vom luftigen Nest auf den Boden zu holen. Zahlreiche Interessierte und Schaulustige fanden sich beim Restaurant Bützen in Hünenberg ein. Darunter auch Regierungsrätin Weichelt-Picard mit ihren Kindern. "Ich leiste gerne einen Beitrag zur Erforschung des veränderten Zugverhaltens der Störche. Die Patenschaft für Storch Manuela habe ich gerne übernommen.", sagt Manuela Weichelt-Picard. Die Direktion des Innern hat mit einem Lotteriefondsbeitrag die Aktion erst möglich gemacht. Auf ein Gesuch der Aktion SOS-Storch Schweiz hat Weichelt positiv reagiert und den Sender aus dem Lotteriefond finanziert.
Von den fünf Störchen, die schweizweit mit einem Sender ausgerüstet werden, ist "Manuela" in diesem Jahr der oder die Letzte. Das Geschlecht lässt sich so einfach nicht bestimmen. Mit Geschick und viel Erfahrung montierte Peter Enggist den Sender. Peter Enggist und seine Frau Margrith gehören beim Storchenschutz-Projekt ebenso zu den Altgedienten, wie Willy und Monika Huwyler. Die ehemaligen Wirtsleute des Restaurants Bützen beherbergen seit Jahrzenten Störche, erst in der Aufzuchtanlage, heute frei auf dem Horst des Wirtshauses.
Wie "Amelios" aus Basel, "Elvis" aus Biel" oder "Sünni" aus Uznach, wird auch "Manuela" aus Hünenberg bald schon eine lange und gefährliche Reise in den Süden antreten. Zuerst sind aber ein paar Flugstunden nötig. Eltern und Jungtiere ziehen dann ihre majestätischen Kreise über das obere Freiamt und stärken sich auf den Feldern und Wiesen für die lange Reise. So idyllisch und naturnah, wie im Rüssspitz-Gebiet, wird es auf dem Weg nach Süden nicht immer sein. Erwartungsgemäss werden die besenderten Störche schon in wenigen Wochen auf den Müllhalden Südspaniens leben und dort womöglich sogar den ganzen Winter verbringen. Das Zugverhalten der ursprünglich nach Westafrika ziehenden Weissstörche hat sich in den letzten Jahren nämlich immer mehr gewandelt. Ein grosser Teil der Population zieht gar nicht mehr erst über die Meerenge von Gibraltar, sondern beendet den Flug in Spanien. Zu Hunderten suchen Störche in den grossen, offenen Müllhalden Spaniens nach Essensabfällen. Von artgerechtem Futter kann dabei nicht die Rede sein. Gefahren beim Verschlucken von Kleinteilen oder das Vergiftungsrisiko sind sehr hoch. Mit den besenderten Störchen kann das Verhalten der Störche und ihre Gewohnheiten besser untersucht werden.
Noch sind "Manuela" und ihre Artgenossen im Reusstal zu bewundern. Über www.projektstorchenzug.com kann der Storchenzug und das Überwintern der Störche über Internet verfolgt werden.
Direktion des Innern
Weitere Auskünfte:
Manuela Weichelt-Picard, Regierungsrätin Tel. 041 728 24 30
manuela.weichelt@zg.ch
Fotos:
Foto 1: Regierungsrätin Weichelt mit Storch "Manuela" und Peter Enggist, Geschäftsführer der Gesellschaft Storch Schweiz
Foto 2: Der frisch mit Sender ausgerüstete Jungstorch
Foto 3: Regierungsrätin Weichelt hält den frisch besenderten Weissstorch "Manuela"
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