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14.06.2010

Er­folgs­ge­schich­te im Äger­ital

14.06.2010
Me­di­en­mi­tei­lung Er­folgs­ge­schich­te im Äger­ital

An­läss­lich des Pro­jek­tes "Frei­licht­mu­se­ums quer durchs Äger­ital" stan­den zwei pri­va­te, his­to­risch be­deu­ten­de Ge­bäu­de in­ter­es­sier­ten Be­su­che­rin­nen und Be­su­chern offen. Mit­ar­bei­ten­de vom Amt für Ar­chäo­lo­gie und Denk­mal­pfle­ge gaben einen Ein­blick in eine gute, ab­ge­schlos­se­ne und eine be­vor­ste­hen­de Re­stau­rie­rung.

Am ver­gan­ge­nen Sams­tag war die Be­völ­ke­rung ein­ge­la­den, zwei alte Bau­ern­häu­ser zu be­su­chen. Für In­ter­es­sier­te bot sich die ein­ma­li­ge Chan­ce zur frei­en Be­sich­ti­gung von zwei pri­va­ten Häu­sern im Äger­ital: Un­terb­la­cki und Bom­mer­hütt­li. "Unser kul­tu­rel­les Erbe ist für uns von gros­ser Be­deu­tung. Denn es gibt uns ein Ge­fühl der Zu­ge­hö­rig­keit und der Hei­mat. Des­halb setzt sich die Denk­mal­pfle­ge und Ar­chäo­lo­gie des Kan­tons Zug auch für den Er­halt von Ge­bäu­den mit his­to­ri­scher Be­deu­tung ein." er­klärt Re­gie­rungs­rä­tin Ma­nue­la Weichelt-​Picard. Das Amt für Denk­mal­pfle­ge und Ar­chäo­lo­gie der Di­rek­ti­on des In­nern Kan­ton Zug or­ga­ni­sier­te um 10 Uhr eine Füh­rung durch die pri­va­ten Lie­gen­schaf­ten.

Das Un­terb­la­cki wurde vor exakt 500 Jah­ren er­rich­tet und blieb ohne mas­si­ve­re Um­bau­ten be­stehen. Der sehr gut er­hal­te­ne Block­bau konn­te wegen dem Umbau im Jahre 2008 von der Kan­tons­ar­chäo­lo­gie ein­ge­hend un­ter­sucht wer­den. Wäh­rend der Aus­gra­bung wur­den Spu­ren einer ehe­ma­li­gen Rauch­kü­che ge­fun­den. Diese be­fand sich im Hin­ter­haus und war offen bis un­ters Dach. Auch Zähne, wel­che wohl aus Aber­glau­ben in Rit­zen des Hau­ses ge­steckt waren, wur­den ge­fun­den. Zu den Prunk­stü­cken des zwei­stö­cki­gen Hau­ses ge­hört die ori­gi­na­le Boh­len­bal­ken­de­cke* in der Stube. Zu­sam­men mit der Denk­mal­pfle­ge ent­wi­ckel­ten die Be­sit­zer ein gutes Um­bau­pro­jekt. Der Ab­bruch und Wie­der­auf­bau des jün­ge­ren An­baus im Nor­den er­mög­lich­te, dass beim spät­mit­tel­al­ter­li­chen Block­bau mög­lichst keine Wände oder De­cken be­schä­digt wur­den durch Ein­zie­hen von Lei­tun­gen oder ähn­li­chem. Mo­der­ne Räume wie Küche und Bad konn­ten op­ti­mal im neuen Anbau un­ter­ge­bracht wer­den. Die Be­woh­ne­rin­nen und Be­woh­ner ge­wäh­ren Ein­blick in einen er­folg­rei­chen Umbau. Dies in der Hof­fung, dass Bau­herr­schaf­ten Mut fin­den, auch an­de­re his­to­ri­sche Häu­ser zu er­hal­ten.

Das Bom­mer­hütt­li ist ein für die Ge­gend un­ty­pi­sches "Viel­zweck­bau­ern­haus". Es wird im ers­ten La­ger­buch der Ge­bäu­de­ver­si­che­rung von 1813 mit Haus, Säge und Scheu­ne ge­nannt. Die Sä­ge­rei, die einst an einem Kanal süd­lich des Hau­ses stand, war bis im 20. Jahr­hun­dert in Be­trieb. Der Heu­stall ist der äl­tes­te Ge­bäu­de­teil und stammt aus der Zeit um das Jahr 1688. Es han­delt es sich in der Zen­tral­schweiz um eines der äl­tes­ten, un­ter­such­ten Ge­bäu­de die­ser Art. Im spä­ten 18. Jahr­hun­dert wurde an den Heu­stall ein Wohn­haus an­ge­baut. Die Aus­stat­tung der Stube mit Türen, Täfer, Buf­fet, Eck­bank und Ka­chel­ofen stammt zum Teil sogar noch aus die­ser Zeit. Ein be­wil­lig­tes, aber noch nicht aus­ge­führ­tes Um­bau­pro­jekt zeigt, wie das er­hal­tens­wer­te Wohn­haus in Struk­tur und Aus­ge­stal­tung er­hal­ten wer­den kann. Als Er­gän­zung zu den nie­de­ren Räu­men des Wohn­teils kön­nen im ehe­ma­li­gen Stall­teil sehr hohe Räume um­ge­setzt wer­den. Da­durch ent­steht eine span­nen­de Ver­bin­dung zwi­schen dem alten und neuen Teil.

* Boh­len­bal­ken­de­cken sind Holz­de­cken, die aus mas­si­ven Holz­boh­len und Zwi­schen­bal­ken be­stehen - die Boh­len wer­den seit­lich in die Bal­ken ein­ge­nu­tet. Sol­che De­cken fin­det man häu­fig in äl­te­ren Fach­werk­häu­sern, auch gros­se Säle las­sen sich mit einer Boh­len­bal­ken­de­cke über­brü­cken. Häu­fig ist die Decke leicht seg­ment­bo­gig ge­wölbt.

 

Di­rek­ti­on des In­nern

Ma­nue­la Weichelt-​Picard

Foto Le­gen­de:
v.l.n.r. Re­gie­rungs­rä­tin Ma­nue­la Weichelt-​Picard, Haus­be­sit­ze­rin Ur­su­la Mah­ler
Quel­le: Amt für Ar­chäo­lo­gie und Denk­mal­schutz, Di­rek­ti­on des In­nern Kan­ton Zug

Wei­te­re Aus­künf­te:
Ma­nue­la Weichelt-​Picard, Re­gie­rungs­rä­tin
manuela.weichelt@zg.ch

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