Navigieren auf Kanton Zug

Inhaltsnavigation auf dieser Seite

Navigation
  • Aktuell
  • Fundmünzen aus dem Kanton Zug
22.01.2010

Fundmünzen aus dem Kanton Zug

22.01.2010

In den rund zwölf Jahren vor 2004 hat die Kantonsarchäologie Zug 1371 Münzen und Medaillen gefunden. Die Direktion des Innern präsentiert diese Funde in einem Katalog. Etwas Besonderes sind die römischen Fundplätze auf der Baarburg und im Schmalholz bei Baar, das Gräberfeld an der Zugerstrasse in Baar, der Münzhort vom Oberwilerwald in Cham. Hinzu kommen zahlreiche Münzen, die in Häusern gefunden worden sind.

Schätze von Münzen gefunden
Der Bestand an Fundmünzen hat sich im Kanton Zug innerhalb von 14 Jahren verdreifacht. Der erste Zuger Fundmünzenband von 1994 enthält insgesamt 516 Fundstücke. Diese Anzahl entsprach dem damals bekannten Fundbestand von den Anfängen der Sammeltätigkeit bis zu Beginn der 1990er Jahre. Heute präsentiert die Direktion des Innern weitere 1371 Münzen und numismatische Objekte aus Antike, Mittelalter und Neuzeit. Diese wurden bis Ende 2004 auf Kantonsgebiet gefunden.
Ab 2005 sind erstaunlich viele Funde gemacht worden: zwei römische Münzschätze bei der Burgruine Hünenberg und im Äbnitwald beide mit je über 50 Münzen. Weiter sind je über hundert Münzen aus dem 15. bis 19. Jahrhunderts im Restaurant Adler in Allenwinden und in der Liegenschaft St.-Oswalds-Gasse 10 in Zug entdeckt worden.

Frucht systematischer archäologischer Untersuchungen

Es gibt viele Gründe für die grosse Zahl von Münzfunden im Kanton Zug. Einer davon ist die Institutionalisierung der Zuger Archäologie im Jahr 1986. Archäologische Funde sind nach Artikel 724 des Schweizerischen Zivilgesetzbuchs Eigentum des Kantons. Dieser trägt auch die Verantwortung für deren Aufbewahrung und Erforschung. Im Kanton Zug wird diese Aufgabe von der Kantonsarchäologie wahrgenommen, die eine Abteilung des Amtes für Denkmalpflege und Archäologie innerhalb der Direktion des Innern ist. Die meisten Münzfunde stammen heute aus Untersuchungen der Kantonsarchäologie, sei es im Boden oder in Häusern.
Die Zwischenböden alter Häuser haben sich als eigentliche "Sammelbecken" entpuppt – gut 66 Prozent aller Münzfunde aus dem Kanton Zug stammen aus Häusern. Im Verlauf der Jahrhunderte verschwand manche Münze zwischen den Fugen der groben Holzböden und gelangte erst bei der Entfernung der Bodenbretter im Rahmen einer Bauuntersuchung wieder ans Tageslicht. Der Einsatz von Staubsaugern bzw. das Sieben der Inhalte aus den Zwischenböden ist Routine bei Bauuntersuchungen.
Die Verwendung von Metallsuchgeräten auf Grabungen, beim Überwachen von Baugruben und beim systematischen Absuchen von Fundstellen, hat ebenfalls dazu beigetragen, dass mehr Münzen gefunden werden. Der fachgerechte Einsatz von Metallsuchgeräten erfordert viel Erfahrung und ist bewilligungspflichtig.

Gewinn für die Forschung
Wir Menschen interessieren uns für unsere Vergangenheit und Vorfahren. Wenn wir Objekte unserer Vorfahren finden, möchten wir auch wissen, wie alt diese Funde sind. Unter den archäologischen Funden sind meist nur die Münzen so angeschrieben, dass sie jahrgenau datiert werden können. Die neuzeitlichen Prägungen tragen Jahreszahlen, die mittelalterlichen und antiken Prägungen zum Teil andere Angaben wie Herrschernamen. Diese können sich mit unserer Zeitrechnung in Verbindung bringen lassen und so datiert werden. Fundmünzen sind deshalb nicht nur als Wertgegenstände besonders interessant, sondern helfen auch andere Funde zu datieren. Die oft sehr schönen Objekte geben auch Auskunft zum Geldumlauf in früheren Jahrhunderten und sind damit Quellen der Wirtschaftsgeschichte. Neben Fundmünzen enthält der Katalog auch religiöse Medaillen.
Stephen Doswald betreut seit 1990 die Fundmünzen des Kantons Zug. Er hat auch die Neufunde katalogisiert und wissenschaftlich ausgewertet. "Das Buch ist das Resultat jahrelanger, unspektakulärer Fleissarbeit und soll gerade deshalb heute besonders gewürdigt werden. Jede einzelne Münze ist ein Puzzlestein unserer Geschichte. Wir haben damit eine Fundgrube für viele Archäologen und Geschichtsforscher in unserem Kanton und über die Kantonsgrenzen hinaus", so Regierungsrätin Manuela Weichelt-Picard. Die Publikation erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Inventar der Fundmünzen der Schweiz (IFS). Das IFS ist ein Unternehmen der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften, in dem seit 1992 die Münzfunde der Schweiz erfasst und dokumentiert werden.

Direktion des Innern
Manuela Weichelt-Picard

Weitere Auskünfte:
Direktion des Innern, Regierungsrätin Manuela Weichelt-Picard        Tel. 041 728 24 30

manuela.weichelt@zg.ch

Amt für Denkmalpflege und Archäologie, Dr. phil. Stefan Hochuli      Tel. 041 728 28 55
stefan.hochuli@zg.ch

Downloads

Downloads
Typ Titel Dokumentart
Medienmitteilung Fundmünzen aus dem Kanton Zug Informationsblatt

Weitere Informationen

hidden placeholder

behoerden

Fusszeile

Deutsch