«Go Live» der neuen Standardsoftware im Zuger Grundbuch
«Go Live» der neuen Standardsoftware im Zuger Grundbuch
Am 3. Oktober 2016 konnte das Grundbuch- und Vermessungsamt des Kantons Zug die moderne Standardsoftware «Capitastra» in Betrieb nehmen. Mit ihr lassen sich Grundbuchdaten rechtskonform, effizient und sicher verwalten. Die Direktion des Innern kann das bedeutende IT-Projekt per Ende November termingerecht und unter Budget abschliessen. Zug ist der zwölfte Kanton, der mit «Capitastra» arbeitet. Auch gemeindliche Urkundspersonen profitieren von der IT-Lösung.
Ursprünglich hätte die alte «IBM-ISOV»-Software in einem Projekt mit den Kantonen Zürich, Solothurn, Schaffhausen und Luzern sowie der Stadt Chur von einer IBM-Neuentwicklung abgelöst werden sollen. Die involvierten Kantone entschieden jedoch gemeinsam, das Projekt zu stoppen. Der Regierungsrat des Kantons Zug, vertreten durch die Direktion des Innern, hat in der Folge die Neubeurteilung unverzüglich an die Hand genommen. Im Herbst 2014 erteilte die Zuger Regierung den Zuschlag an die Bedag Informatik AG, Bern für eine neue Grundbuchsoftware. Deren Standard-Grundbuch-Lösung «Capitastra» hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits bewährt und kam in verschiedenen Kantonen erfolgreich zur Anwendung. Im Januar 2015 startete die Direktion des Innern das Projekt. Gut eineinhalb Jahre später konnte es nun termingerecht in Betrieb genommen werden und wird unter den budgetierten Kosten von 2,41 Millionen Franken abschliessen.
Elf weitere Kantone arbeiten mit der gleichen IT-Lösung
Die Informatik-Lösung wurde in enger Zusammenarbeit mit Grundbuchexperten entwickelt und in umfangreichen Praxistests evaluiert und optimiert. «Der Kanton Zug befindet sich mit dieser IT-Lösung in guter Gesellschaft», führt Regierungsrätin Manuela Weichelt aus. Ab Herbst 2016 arbeiten nebst Zug elf weitere Kantone mit der gleichen Grundbuchlösung: Aargau, Basel-Stadt, Bern, Fribourg, Genf, Graubünden, Jura, Schaffhausen, Solothurn, Waadt und Wallis. Zusammen verwalten diese Kantone deutlich mehr als die Hälfte der Fläche der Schweiz. Im Kanton Zug wurden mit der Implementierung von «Capitastra» gleichzeitig die Grundlagen für einen künftigen elektronischen Zugriff auf die Grundbuchbelege für die gemeindlichen Urkundspersonen geschaffen. Die Gelegenheit wurde auch dazu genutzt, wichtige Umsysteme zu erneuern, namentlich eine hocheffiziente Archivierungs- und Dokumentenmanagementlösung. Damit ist das neue Grundbuch nun völlig losgelöst von der alten IBM Systemplattform. «Die grösste Herausforderung innerhalb des Projekts bestand in der Datenmigration», so Nicole Portmann, Leiterin des kantonalen Grundbuch- und Vermessungsamtes. Nebst den aktuell gültigen Einträgen mussten auch sämtliche seit 1995 historisierten Grundbucheinträge vollumfänglich in die neue Datenbank überführt werden.
Dank grossem Engagement aller Beteiligten und intensiver Zusammenarbeit der Projektpartner Bedag AG, adeon AG und dem kantonalen Amt für Informatik und Organisation wird das Projekt «on time, over target und under budget» abgeschlossen werden können. Mit dieser Lösung ist der Kanton Zug optimal gerüstet für die langfristigen Anforderungen an eine moderne Grundbuchführung und wird in der Lage sein, seinen Service in diesem Bereich im Rahmen der sich entwickelnden technischen Möglichkeiten weiter auszubauen.
Weitere Auskünfte:
Manuela Weichelt-Picard
Regierungsrätin
Tel. 041 728 31 70
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Typ | Titel | Bearbeitet |
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Medienmitteilung vom 3. Oktober 2016 | 03.10.2016 |