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16.03.2011

Goldfund bei archäologischen Untersuchungen in Zug

16.03.2011
Goldfund bei archäologischen Untersuchungen in Zug

Während archäologischen Untersuchungen bei einer grossen Wohnüberbauung in Zug hat die Kantonsarchäologie eine Goldmünze aus dem frühen 16. Jahrhundert gefunden. Die Münze wurde zur Zeit der Renaissance in Bologna geprägt und diente als stabile Handelswährung.

Im Hinblick auf die städtische Wohnüberbauung Roost an der Hofstrasse in Zug führte die Kantonsarchäologie Zug der Direktion des Innern Ausgrabungen durch. Bei der systematischen Kontrolle der Bauparzelle hat ein Mitarbeiter der Kantonsarchäologie eine Goldmünze von 2,2 cm Durchmesser gefunden. Es handelt sich um einen zwischen 1513 und 1521 geprägten Dukaten aus Bologna.

Faszinierender Fund aus dem Italien der Renaissance
Münzbild und -schrift geben Auskunft über Alter und Herkunft des seltenen Fundes. Auf der einen Seite der Münze verewigte sich der Münzherr Papst Leo X. mit seinem Namen und Wappen. Er war als Spross der berühmten Medici-Familie 1475 in Florenz zur Welt gekommen. Papst Leo X. war einer jener berühmten Renaissancepäpste, die mehr Kunst und Kultur als das geistliche Leben förderten. Auf der anderen Seite der Münze ist der Heilige Petrus zwischen dem Wappen der Stadt Bologna und dem Medici-Wappen dargestellt. Bologna gehörte seit 1506 zum Kirchenstaat. Petrus ist nicht nur Patron des Vatikans sondern auch der Kathedrale von Bologna. Umgeben ist das Bild vom Spruch "Bononia docet", was "Bologna unterrichtet" bedeutet und auf die berühmte städtische Universität Bezug nimmt. Die Universität Bologna war 1088 gegründet worden und ist die älteste derartige Hochschule in Europa.

Händler und Söldner vor 500 Jahren
Der Dukat aus Bologona war zusammen mit denjenigen aus Mailand und Venedig eine bekannte Münze. Sie übernahm im 16. Jahrhundert mit einem stabilen Gewicht von 3,5 g die Rolle einer internationalen Handelswährung. Trotzdem finden sich diese Goldmünzen nördlich der Alpen viel seltener als Kleingeld. Offensichtlich gab man sich mit dem Verlust einer wertvollen Goldmünze nicht so schnell zufrieden und suchte systematischer danach als z. B. nach einem verlorenen Pfennig. Gehörte die Münze zuletzt einem Händler oder einem Söldner, der aus dem Kriegsdienst in Norditalien zurückgekehrt war?

Auch der Obere Roosthof in unmittelbarer Nähe der Fundstelle wurde untersucht. Denn alle bestehenden Gebäude wurden für das Bauprojekt abgebrochen. Das Wohnhaus stammte aus dem Jahr 1591 und war ein aufwändig gestalteter Blockbau mit einer Wendeltreppe als Kellerabgang. Bauherr dieses kleinen Herrensitzes war der Söldnerführer, Ratsherr und Stadtschreiber Hans Brandenberg.


Direktion des Innern


Adriano Boschetti-Maradi


Fotos:
Goldmünze: Quelle Kantonsarchäologie
- Münzherr Papst Leo X. mit seinem Namen und Wappen
- Heilige Petrus zwischen dem Wappen der Stadt Bologna und dem Medici-Wappen


Weitere Auskünfte:
Adriano Boschetti-Maradi, Fachbereichsleiter Mittelalter- und Neuzeit        Tel. 041 728 28 65
 

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Typ Titel Dokumentart
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