Ökologische Chancen des Sturmholzes nutzen
Das heftige Gewitter vom 22. Juli verursachte im Ägerital grosse Waldschäden. Die finanziellen Auswirkungen können nun geschätzt werden. Der gesamte Schaden für die Waldeigentümerinnen und -eigentümer beläuft sich auf etwa 450'000 Franken. Der Kanton wird einen Beitrag von ungefähr 100'000 Franken leisten. Die ökologischen Vorteile des Sturmes sollen genutzt werden; unproblematisches Sturmholz bleibt im Wald und soll als künftiges Totholz Lebensgrundlage für zahlreiche Insekten, Pilze und Pflanzen sein.
Sturmböen und Hagelschlag
Der Sturm vom 22. Juli 2010 fegte mit Spitzengeschwindigkeiten von 180 bis 200 Kilometern pro Stunde über das Aegerital. Er hinterliess im Wald ein Bild der Zerstörung und richtete für Waldeigentümerinnen und -eigentümer beträchtliche Schäden an. Hauptgeschädigte ist die Korporation Oberägeri. Zum Glück wurden nur Teilgebiete der Gemeinden im Aegerital vom Sturm heimgesucht. Die Wälder konnten den starken Windböen und dem kräftigen Hagelschlag nicht trotzen. Zahlreiche Bäume im Wald brachen oder wurden mit den gesamten Wurzeln umgeworfen. Die Rinde vieler noch stehender Bäume ist vom Hagel stark beschädigt. Nach Schätzungen des Kantonsforstamtes der Direktion des Innern beträgt die totale Schadenmenge etwa 8'500 Kubikmeter Holz. Dies entspricht ca zehn Prozent der durchschnittlich genutzten Holzmenge pro Jahr im gesamten Zuger Wald.
Massiver Verlust an Wert
Viele Bäume in den betroffenen Gebieten wurden durch den Sturm gebrochen. Stämme, welche von Auge betrachtet heil scheinen, sind durch die heftigen Winde innerlich beschädigt. Solche Qualitätseinbussen des Holzes werden oft erst bei der Weiterverarbeitung in Sägereien sichtbar. Balken und Bretter brechen beim Sägen auseinander und sind somit wertlos. Die Aufräumarbeiten des Sturmholzes gestalten sich schwierig, aufwändig und auch gefährlich. Durch den Sturm liegen die Bäume meist in ungeordneter Weise über- und durcheinander. Die Erlöse des Sturmholzes sind wesentlich geringer als bei unbeschädigtem Holz.
Totholz für Biodiversität
"Zahlreiche Insekten, Pilze und Pflanzen, welche die Lebensgemeinschaft Wald wertvoll bereichern, können nur auf Totholz gedeihen." erklärt Regierungsrätin Weichelt-Picard. "Diesem Aspekt wird bei der Behebung der Schäden Rechnung getragen. Die ökologischen Vorteile des Sturmholzes sollen genutzt werden, auch und gerade unter dem Aspekt der Biodiversität. Viel Schadholz, das keine Probleme verursacht, bleibt im Wald liegen, um den Anteil an Totholz zu erhöhen. Dasjenige Schadholz, welches den Erhalt des Waldes gefährdet oder zu Problemen mit der Sicherheit führen kann, muss geräumt werden. Bei diesen Massnahmen fallen Defizite an. Diese werden mit kantonalen Geldern gedeckt. Wir gehen heute davon aus, dass der Kanton etwa 100'000 Franken an die Schadenbewältigung beitragen wird."
Die verbleibende Schadenssumme von ungefähr 350'000 Franken belastet die Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer, welche vom Sturm betroffen sind.
Direktion des Innern
Weitere Auskünfte:
Manuela Weichelt-Picard Tel. 041 728 24 30
manuela.weichelt@zg.ch
Martin Winkler, Leiter Kantonsforstamt Tel. 079 671 55 32
martin.winkler@zg.ch
Fotos:
Waldschäden im Aegerital durch Sturm vom 22. Juli 2010
(Quelle: Kantonsforstamt, Direktion des Innern Kanton Zug)
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