Reiche und überraschende Entdeckungen
Das Jahr 2014 war aus archäologischer Sicht ertragreich und spannend. Das Amt für Denkmalpflege und Archäologie der Direktion des Innern hat wegen der intensiven Bautätigkeit im Kanton Zug einige Rettungseinsätze geleistet. Der Amtsleiter, Stefan Hochuli, präsentiert am Sonntag 25. Januar 2014 um 15.00 Uhr in der Aula des Wilhelm-Gebäudes (vis-à-vis Museum für Urgeschichten) die Höhepunkte von Archäologie und Bauforschung des vergangenen Jahres.
Die Rettungsgrabung beim prähistorischen Pfahlbau Alpenblick in Cham ist lange abgeschlossen; deren wissenschaftliche Auswertung läuft noch. Die Entschlüsselung des aus tausenden von Pfählen bestehenden Pfahlplans erbrachte eine veritable Überraschung: Im Alpenblick stand einst eine frühbronzezeitliche Befestigungsanlage. Dem Kiesabbau in Oberwil (Cham) konnten wir weitere Teile einer bronzezeitlichen Siedlung feststellen und untersuchen, bevor sie dem Kiesabbau zum Opfer fielen. Die Kantonsarchäologie begleitet die Arbeiten und dokumentiert die Strukturen an Baustellen bevor diese endgültig verschwinden. Eine eigentliche Sensation stellte die archäologische Begleitung der Renaturierungsarbeiten im Bibersee bei Cham/Hagendorn dar. In einzigartiger Dichte konnten Fischreusen und andere fragile Funde geborgen werden. Sie dürften mehrheitlich aus dem Hochmittelalter stammen. Eine Besonderheit ist ein Boot, das bei der Bergung etwa sechs Tonnen wog.
Auch 2014 konnten wir zahlreiche historische Häuser dokumentieren, die abgebrochen oder umgebaut werden sollten. Es handelt sich um Bauwerke aus allen Teilen des Kantons Zug. Ein besonderes Objekt war das geschichtsträchtige Gasthaus «Zum Kreuz» im alten Dorfkern von Unterägeri, über das am Vortrag berichtet wird. In der Stadt Zug haben Grabungen überraschende Neuigkeiten und Aufschlüsse zur Stadtmauer aus der Zeit um 1500 ergeben, und zwar in der Zeughausgasse, an der Schanz und beim Haus Ägeristrasse 32. In einem Leitungsgraben unter dem Zytturm haben die Fachleute die erste Zuger Stadtmauer dokumentiert. Sondierungen zusammen mit Studierenden der Uni Zürich haben ein wenig Licht in die Geschichte der Wallanlage Chugelrüti im Baarburgwald gebracht. Die Tauchequipe der Stadt Zürich hat ein neuzeitliches Schiffswrack bei Dersbach im Zugersee dokumentiert. Und eine besondere Entdeckung ist ein Münzschatz aus dem 19. Jahrhundert, der aus 18 Silber- und 1 Goldmünzen besteht.
Die Arbeit der Archäologinnen und Archäologen ist und bleibt spannend und gibt uns allen Einblick in unsere gemeinsame Vergangenheit. Wir freuen uns, wenn Sie sich mit uns auf die Reise in unsere Geschichte machen:
Öffentlicher Vortrag
Datum: Sonntag, 25. Januar 2015, 15.00 Uhr
Veranstaltungsort: Wilhelm-Gebäude (vis-à-vis Museum für Urgeschichten), Hofstrasse 20, Aula.
Referent: Dr. Stefan Hochuli
Eintritt: frei
Direktion des Innern
Weitere Auskünfte:
Stefan Hochuli Tel: 041 728 28 55
Fotomaterial:
Auf Anfrage können wir Ihnen auch Bildmaterial zur Verfügung stellen.
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Typ | Titel | Bearbeitet |
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Reiche und überraschende Entdeckungen | 29.12.2014 |