Unterkünfte Asyl - Motel Sihlbrugg keine Option
Nach längeren Verhandlungen ist klar: das Motel Sihlbrugg im Baar steht nicht für die Nutzung als Asylunterkunft zur Verfügung. Die Eigentümerin hat für die Liegenschaft andere Pläne. Der Kanton Zug ist weiterhin gefordert, um die vom Bund zugewiesenen Personen unterzubringen. Dies, obwohl sich die Zahl der anerkannten Flüchtlinge, vorläufig Aufgenommenen und Personen ohne Bleiberecht stabilisiert hat.
Angesichts der volatilen Lage im Bereich Asyl ist der Kanton Zug weiterhin damit beschäftigt, im Kanton ausreichend Unterbringungsmöglichkeiten für Personen aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich zur Verfügung zu stellen. Dabei führte er auch Gespräche mit der Besitzerin des Motels Sihlbrugg. Wie sich nun zeigt, wird diese Liegenschaft aber nicht als Asylunterkunft zur Verfügung stehen. Die Besitzerin hat mit ihrer Liegenschaft andere Pläne und ihr Angebot zurückgezogen.
Im Kanton Zug leben derzeit insgesamt rund 1200 Personen aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich. Diese Zahl setzt sich zusammen aus anerkannten Flüchtlingen mit einem positiven Asylentscheid (B-Status), aus Asylsuchenden, die noch auf einen Entscheid warten (N-Status), aus vorläufig Aufgenommenen (F-Status) sowie Personen mit Nichteintretens-Entscheid (NEE) und Negativ-Asylentscheid (NAE). Der Verteilschlüssel des Bundes weist dem Kanton Zug 1,4 Prozent Asylsuchende zu. Im Jahre 2017 wurden dem Kanton Zug bis jetzt 64 Personen neu zugewiesen, 68 Personen haben in der gleichen Zeitspanne den Kanton Zug wieder verlassen. Mit dem aktuellen Saldo von 1200 Personen weist der Kanton den gleichen Wert auf wie im September 2015.
Die Einwohnergemeinden sind gemäss Sozialhilfegesetz verpflichtet, nach Massgabe der Bevölkerungszahlen und unter Berücksichtigung bisher untergebrachter Personen geeignete Unterkünfte bereitzustellen, soweit die Personen nicht in kantonalen Unterkünften untergebracht werden können. Dies klappt in der Praxis unterschiedlich gut. Einige Gemeinden weisen mehr Plätze aus als sie müssten, andere - wie beispielsweise Baar - zu wenige (-57).
Was die Realisierung der Asylunterkunft Obermühle angeht, in welcher der Kanton Platz für rund 100 Personen schaffen will, ist ein laufendes Verfahren vor Verwaltungsgericht hängig. Kann die Unterkunft in Baar realisiert werden, hätte Baar sein Soll erfüllt. An günstigen Unterkünften ist der Kanton generell interessiert, da viele Flüchtlinge in Abbruchobjekten untergebracht sind oder in Liegenschaften, die nur kurz- oder mittelfristig als Zwischennutzung dienen.
Weitere Auskünfte:
Manuela Weichelt-Picard Tel. 041 728 31 70
Frau Landammann
Vorsteherin Direktion des Innern
manuela.weichelt@zg.ch
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Typ | Titel | Bearbeitet |
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Unterkünfte Asyl - Motel Sihlbrugg keine Option | 19.06.2017 |