Living Library - sprechende Bücher geben Auskunft
MEDIENMITTEILUNG vom 14. März 2018
In Zusammenarbeit mit dem kantonalen Sozialamt organisieren das Museum Burg Zug und die Bibliothek Zug am 21. und 24. März 2018 anlässlich der internationalen Woche gegen Rassismus zwei Veranstaltungen unter dem Titel «Living Library». Dabei können statt Bücher Menschen für Gespräche «ausgeliehen» werden. Zur Verfügung stellen sich unter anderem ein Imam, eine Rollstuhlfahrerin, ein Rohstoffhändler und ein Somalier, der vor dem Bürgerkrieg in seiner Heimat geflohen ist.
Mit welchen Vorurteilen oder Ressentiments haben Menschen zu kämpfen, die einer Minderheit, einer Berufsgruppe mit bestimmten Zuschreibungen angehören oder an einer psychischen Krankheit leiden? Diese Fragen stehen im Zentrum der internationalen Aktionswoche gegen Rassismus, die jeweils Ende März europaweit stattfindet. Der Kanton Zug beteiligt sich schon zum zweiten Mal daran, indem er im Rahmen des kantonalen Integrationsprogrammes zwei «Living Library» Veranstaltungen unterstützt, die am 21. März 2018 im Museum Burg Zug bzw. am 24. März 2018 in der Bibliothek Zug stattfinden und zu der die Bevölkerung eingeladen ist. Zur Verfügung für die jeweils 30-minütigen Gespräche stellen sich dieses Jahr unter anderem ein Imam, eine Rollstuhlfahrerin, eine Frau mit Borderline-Syndrom und ein Somalier, der vor dem Bürgerkrieg geflohen ist. Weil die «living library» im letzten Jahr auf viel positive Resonanz gestossen ist, haben sich die Veranstalterinnen für eine erneute Durchführung entschlossen.
Weltweite Veranstaltungen seit 2001
Die Idee von «Living Library» stammt aus Dänemark, wo entsprechende Veranstaltungen im Jahre 2001 zum ersten Mal stattfanden. Seit 2003 wird das Konzept als Teil eines vom Europarat geförderten Jugendprogramms breit beworben und gefördert. Die Internationalen Wochen gegen Rassismus sind Aktionswochen der Solidarität, die alljährlich rund um den 21. März, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, stattfinden. Diese werden vom Netzwerk «UNITED for Intercultural Action» koordiniert. Der Ursprung liegt in Geschehnissen, die sich am 21. März 1960 ereigneten. An diesem Tag demonstrierten in Sharpeville, einer kleinen Stadt in Südafrika, rund 20 000 Menschen gegen das Apartheid-Regime. Der Pan African Congress (PAC) hatte zu einem gewaltfreien und friedlichen Protest gegen diskriminierende Rechtsvorschriften aufgerufen. Die Demonstration wurde von der Polizei angegriffen, 69 Menschen wurden getötet und über 200 verletzt. Die UNO erklärte darauf den 21. März zum internationalen Tag gegen Rassismus.
Programm «Living Library»
Anmeldung nicht nötig, Eintritt frei |
Kontakt
Jris Bischof, Leiterin Kantonales Sozialamt
T +41 41 728 31 74, jris.bischof@zg.ch
Medienschaffende, die Kurzportraits von den «lebenden Bücher» beziehen bzw. Personen an den Veranstaltungen interviewen möchten, sind gebeten, sich aus organisatorischen Gründen vorgängig zu melden; bei vit.styrsky@zg.ch