Living Library - sprechende Bücher geben Auskunft
Medienmitteilung
In Zusammenarbeit mit dem kantonalen Sozialamt organisiert die Bibliothek Zug am Samstag, 26. September 2020, die «Living Library». Dabei können statt Bücher Menschen für Gespräche «ausgeliehen» werden. Zur Verfügung stellen sich dieses Jahr zwei Frauen mit Essstörungen, ein Sektenaussteiger und ein Familienvater, der als Tschetschenischer Flüchtling in die Schweiz kam, sich hier erfolgreich integriert hat und mittlerweile Schweizer Bürger ist.
«Don't judge a book by its cover» - beurteile ein Buch nie nach seinem Umschlag. So steht es in George Eliots 1860 publizierten Roman «Die Mühle am Floss», den es seit Jahren nur noch in einer schmucklosen Reclam-Ausgabe zu kaufen gibt. Eine Weisheit aber auch, die man aus jeder guten Bibliothek kennt und die man sich - in Bezug auf Vorurteile gegenüber Menschen - generell zunutze machen kann.
Teil des Integrationsprogramms
Vorgefasste Meinungen und Stereotypen zu hinterfragen, ist auch das Ziel der internationalen Aktionswoche gegen Rassismus, die jeweils Ende März europaweit stattfindet. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Veranstaltung verschoben werden. Ein Teil dieser Aktionswoche bilden die Veranstaltungen der «Living Library». Hierbei stellen sich Menschen mit speziellen Berufen, Biographien oder Lebenserfahrungen für ein Gespräch zur Verfügung. Der Kanton Zug beteiligt sich zum vierten Mal daran und unterstützt die «Living Library» im Rahmen des Integrationsprogrammes, das er jeweils mit dem Bund vereinbart. Zur Verfügung für die jeweils 30-minütigen Gespräche stellen sich dieses Jahr Chiara, Knut, Nadine und Elbrus. Das sind zwei Frauen, die Erfahrung mit Essstörungen / Magersucht haben, ein Sektenaussteiger und ein Familienvater, der als Tschetschenischer Flüchtling in die Schweiz kam, sich hier erfolgreich integriert hat und mittlerweile Schweizer Bürger ist.
Weltweite Veranstaltungen seit 2001
Die Idee von «Living Library» stammt aus Dänemark, wo entsprechende Veranstaltungen im Jahre 2001 zum ersten Mal stattfanden. Seit 2003 wird das Konzept als Teil eines vom Europarat geförderten Jugendprogramms breit beworben und gefördert. Die Internationalen Wochen gegen Rassismus sind Aktionswochen der Solidarität, die alljährlich rund um den 21. März, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, stattfinden. Diese werden vom Netzwerk «UNITED for Intercultural Action» koordiniert. Der Ursprung liegt in Geschehnissen, die sich am 21. März 1960 ereigneten. An diesem Tag demonstrierten in Sharpeville, einer kleinen Stadt in Südafrika, rund 20 000 Menschen gegen das Apartheid-Regime. Der Pan African Congress (PAC) hatte zu einem gewaltfreien und friedlichen Protest gegen diskriminierende Rechtsvorschriften aufgerufen. Die Demonstration wurde von der Polizei angegriffen, 69 Menschen wurden getötet und über 200 verletzt. Die UNO erklärte darauf den 21. März zum internationalen Tag gegen Rassismus.
Kontakt
Claudia Schwager, Leiterin Abteilung Gesellschaft, Kantonales Sozialamt
T +41 41 728 31 75, claudia.schwager@zg.ch
Hinweis
Die Gespräche beginnen um 13.30, 14.10, 14.50 und 15.30 Uhr. Eine Reservation der gewünschten GesprächspartnerInnen und Gesprächszeiten per E-Mail an bibliothek@stadtzug.ch ist empfehlenswert. Die Gespräche finden in der Reisebibliothek im 2. Stock in der Bibliothek statt, die Teilnahme ist kostenlos. Siehe anbei das Plakat. Medienschaffende, die «lebende Bücher» an der Veranstaltung oder im Vorfeld selber interviewen möchten, werden gebeten, sich aus organisatorischen Gründen ebenfalls vorgängig zu melden.
Downloads
Typ | Titel | Bearbeitet |
---|---|---|
Medienmitteilung Living Librabry | 21.09.2020 | |
Plakat Living-Library 2020 | 21.09.2020 |