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22.07.2019

Wich­ti­ges zum Vor­sor­ge­auf­trag

22.07.2019
Sie fin­den hier das Wich­tigs­te zum Vor­sor­ge­auf­trag.

Wich­ti­ges zum Vor­sor­ge­auft­drag

Der Ge­setz­ge­ber hat mit dem neuen Er­wach­se­nen­schutz­recht die Mög­lich­keit ge­schaf­fen, die ei­ge­nen An­ge­le­gen­hei­ten auch über die Ur­teils­un­fä­hig­keit hin­aus sel­ber re­geln zu kön­nen, zum Bei­spiel in Form des Vor­sor­ge­auf­tra­ges (Art. 360 ff. des Schwei­ze­ri­schen Zi­vil­ge­setz­bu­ches (ZGB)) oder der Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung (Art. 370 ff. ZGB).

Grund­sät­ze eines Vor­sor­ge­auf­trags (Art. 360 ZGB)

• Eine hand­lungs­fä­hi­ge Per­son kann eine oder meh­re­re na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­so­nen be­auf­tra­gen, im Fall ihrer Ur­teils­un­fä­hig­keit Teile oder die ge­sam­te Personen-​ und Ver­mö­gens­sor­ge zu über­neh­men sowie sie im Rechts­ver­kehr zu­ver­tre­ten.

• Die Per­son, wel­che einen Vor­sor­ge­auf­trag er­stellt oder er­stel­len lässt, muss hand­lungs­fä­hig sein, d.h. voll­jäh­rig (Art. 14 ZGB) und ur­teils­fä­hig (Art. 16 ZGB).

• Die Auf­ga­ben sind zu um­schrei­ben und es kön­nen Wei­sun­gen für die Er­fül­lung der Auf­ga­ben er­teilt wer­den.

• Für den Fall, dass die be­auf­trag­te Per­son für die Auf­ga­ben nicht ge­eig­net ist, den Auf­trag nicht an­nimmt oder ihn kün­digt, kön­nen Er­satz­ver­fü­gun­gen ge­trof­fen wer­den.

Er­stel­lung eines Vor­sor­ge­auf­trags (Art. 361 ZGB)

Ein Vor­sor­ge­auf­trag muss

ei­gen­hän­dig von An­fang bis Ende von Hand ge­schrie­ben, da­tiert und un­ter­zeich­net (ana­log Tes­ta­ment) sein,

oder

öf­fent­li­che Be­ur­kun­dung durch Notar
  Bei der öf­fent­li­chen Be­ur­kun­dung durch einen Notar be­steht eine hö­he­re Be­weis­kraft be­züg­lich der Ur­teils­fä­hig­keit der Per­son, wel­che den Vor­sor­ge­auf­trag er­stellt hat.

All­ge­mein ist zu emp­feh­len, dass sich der Vor­sor­ge­auf­trag­ge­ber mit­tels eines Arzt­zeug­nis­ses be­stä­ti­gen lässt, dass er zum Zeit­punkt des Vor­sor­ge­auf­trags­ab­schlus­ses ur­teils­fä­hig ge­we­sen ist.

Hin­ter­le­gungs­mög­lich­keit

Es be­steht die Mög­lich­keit, beim Zi­vil­stands­amt die Exis­tenz und den Hin­ter­le­gungs­ort des Vor­sor­ge­auf­trags zu mel­den (Art. 361 ZGB). Dies wird dann im Sys­tem "In­fo­star" ein­ge­tra­gen. Der Vor­sor­ge­auf­trag kann zum Bei­spiel auch zu Hause auf­be­wahrt wer­den - dann ist al­ler­dings dar­auf zu ach­ten, dass die­ser im Falle der Ur­teils­un­fä­hig­keit ge­fun­den wer­den kann (mög­li­cher­wei­se kön­nen die vor­ge­se­he­nen Vor­sor­ge­be­auf­trag­ten über den Hin­ter­le­gungs­ort in­for­miert wer­den).

Die KESB Zug bie­tet keine Mög­lich­keit zur Hin­ter­le­gung an.

Va­li­die­rung des Vor­sor­ge­auf­trags (Art. 363 ZGB) bei Ein­tritt der Ur­teils­un­fä­hig­keit

Die Va­li­die­rung (Gül­tig­keit er­lan­gen) des Vor­sor­ge­auf­trags ist zwin­gend not­wen­dig. Ohne Va­li­die­rung er­langt der Vor­sor­ge­auf­trag keine Gül­tig­keit. Die Va­li­die­rung kann erst vor­ge­nom­men wer­den, wenn die be­trof­fe­ne Per­son ur­teils­un­fä­hig ge­wor­den ist. Liegt der KESB ein Vor­sor­ge­auf­trag vor, so hat sie von Ge­set­zes wegen zu prü­fen ob:

• die­ser gül­tig er­rich­tet wor­den ist;
• die Vor­aus­set­zung für seine Wir­kung ein­ge­tre­ten ist (Ur­teils­un­fä­hig­keit be­stä­tigt durch Arzt­zeug­nis);
• die be­auf­trag­te Per­son für ihre Auf­ga­ben ge­eig­net ist; und
• wei­te­re Mass­nah­men des Er­wach­se­nen­schut­zes er­for­der­lich sind.

Die be­auf­trag­te Per­son er­hält da­nach von der KESB einen Ent­scheid, wel­cher den Vor­sor­ge­auf­trag für wirk­sam er­klärt und die Auf­ga­ben und Be­fug­nis­se noch­mals auf­führt.

Mus­ter­vor­la­gen

Mus­ter­vor­la­gen kön­nen bei fol­gen­den Stel­len her­un­ter­ge­la­den wer­den:

www.curaviva.ch

www.alz.ch (Alzheimervereinigung)

www.beobachter.ch

www.caritas.ch

www.prosenectute.ch (Docupass)

Für wei­te­re in­halt­li­che Fra­gen sind ent­spre­chen­de Fach­per­so­nen - zum Bei­spiel ein Notar - bei­zu­zie­hen.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen über die Ar­beit der KESB Zug kön­nen Sie auch un­se­rer Home­page ent­neh­men.

https://izug.zg.ch/web/behoerden/direktion-des-innern/kues

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