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17.03.2020

Bio­di­ver­si­tät im Kan­ton Zug – klare Ziele, kon­kre­te Er­fol­ge

17.03.2020
Am 21. März 2020 fin­det der in­ter­na­tio­na­le Tag des Wal­des zum Thema Bio­di­ver­si­tät statt. Die Wald­bio­di­ver­si­tät im Kan­ton Zug wird seit 15 Jah­ren ge­zielt ge­för­dert und ge­niesst eine sehr hohe Prio­ri­tät, wie ein neues Kon­zept dar­legt. «Die Bio­di­ver­si­tät im Wald zu schüt­zen ist ein po-​litischer Auf­trag, den wir ernst neh­men», be­tont Re­gie­rungs­rat An­dre­as Ho­stett­ler, Vor­ste­her der Di­rek­ti­on des In­nern. «Der Kan­ton Zug ver­fügt dies­be­züg­lich über klare Ziele, Mass­nah­men so-​wie eine eta­blier­te Pra­xis.»

Am 21. März 2020 fin­det der in­ter­na­tio­na­le Tag des Wal­des zum Thema Bio­di­ver­si­tät statt. Die Wald­bio­di­ver­si­tät im Kan­ton Zug wird seit 15 Jah­ren ge­zielt ge­för­dert und ge­niesst eine sehr hohe Prio­ri­tät, wie ein neues Kon­zept dar­legt. «Die Bio­di­ver­si­tät im Wald zu schüt­zen ist ein po­li­ti­scher Auf­trag, den wir ernst neh­men», be­tont Re­gie­rungs­rat An­dre­as Ho­stett­ler, Vor­ste­her der Di­rek­ti­on des In­nern. «Der Kan­ton Zug ver­fügt dies­be­züg­lich über klare Ziele, Mass­nah­men sowie eine eta­blier­te Pra­xis.»

Wäl­der sind kom­ple­xe Öko­sys­te­me. Sie steu­ern als die gröss­ten ter­res­tri­schen Koh­len­stoff­spei­cher Ver­duns­tung, Was­ser­kreis­läu­fe und das Wet­ter. Der Wald ist ein wich­ti­ger Le­bens­raum und trägt so zur Bio­di­ver­si­tät bei, die am in­ter­na­tio­na­len Tag des Wal­des vom 21. März 2020 im Fokus steht. Von den schät­zungs­wei­se 75'000 Tier-, Pilz- und Pflan­zen­ar­ten der Schweiz sind fast die Hälf­te auf den Wald als Le­bens­raum an­ge­wie­sen – rund 32’000 Arten!

Bio­di­ver­si­tät wird auf 1'560 Hektaren prio­ri­tär ge­för­dert

Auf über einem Vier­tel der Zuger Kan­tons­flä­che wächst Wald. Wie­der­um ein Vier­tel davon hat eine be­son­de­re Na­tur­schutz­funk­ti­on. Diese Flä­chen sind ent­we­der als «Wald­na­tur­schutz­ge­biet» (total 1’300 Hektaren) oder als «be­son­de­rer Le­bens­raum» (total 260 Hektaren) aus­ge­schie­den. Auf die­sen ins­ge­samt rund 1’560 Hektaren ge­nies­sen der Er­halt und die För­de­rung der Bio­di­ver­si­tät be­son­ders hohe Prio­ri­tät. Zum einen kann dies heis­sen, dass auf die Nut­zung und Pfle­ge eines be­stimm­ten Stück Wal­des be­wusst ver­zich­tet und eine vom Men­schen nicht be­ein­fluss­te Wald­ent­wick­lung zu­ge­las­sen wird. In die­sen Ge­bie­ten ent­steht bei­spiels­wei­se viel Alt- und Tot­holz, was sich po­si­tiv auf die Viel­falt und Ver­brei­tung von In­sek­ten, Flech­ten und Pil­zen aus­wirkt. Zum an­de­ren kann es aber auch be­deu­ten, dass der Wald ziel­ge­rich­tet ge­pflegt wird. Dies zum Bei­spiel als «Lich­ter Wald». Von die­sen of­fe­nen Wald­struk­tu­ren pro­fi­tie­ren viele licht­be­dürf­ti­ge Arten wie etwa sel­te­ne Schmet­ter­lin­ge. Am­phi­bi­en wie­der­um las­sen sich vor­nehm­lich durch das An­le­gen und Pfle­gen klei­ner Tei­che und feuch­ter Wald­stel­len för­dern.

«Da es kaum mög­lich ist, die Bio­di­ver­si­tät voll­stän­dig zu er­fas­sen, kon­zen­trie­ren wir uns bei den För­der­pro­jek­ten auf das Vor­kom­men sel­te­ner Arten und auf die Le­bens­raum­an­sprü­che so­ge­nann­ter Schirm­ar­ten», so Mar­tin Zieg­ler, Lei­ter Amt für Wald und Wild. Letz­te­re stel­len hohe An­sprü­che an ihren Le­bens­raum, so dass mit ihrer Er­hal­tung das Über­le­ben zahl­rei­cher wei­te­rer Arten ga­ran­tiert wird. Wich­ti­ge Schirm­ar­ten im Kan­ton Zug sind unter an­de­rem das Au­er­huhn (Hüh­ner­vo­gel), der Gelb­ring­fal­ter (Schmet­ter­ling), der Hirsch­kä­fer, die Gelb­bau­chun­ke (Frosch­lurch), der Frau­en­schuh (Or­chi­dee) und der Wa­chol­der.

Im «Han­sen­bör­ter» ge­fällt es sel­te­nen Spe­zia­lis­ten be­son­ders

An­schau­lich lässt sich die Be­deu­tung der Wald­pfle­ge für die För­de­rung der Bio­di­ver­si­tät an­hand des Wald­na­tur­schutz­ge­bie­tes «Han­sen­bör­ter» im Stö­ck­wald der Ge­mein­de Walch­wil er­läu­tern. Der wech­sel­feuch­te Wald­stand­ort eig­net sich nicht für die Wert­holz­pro­duk­ti­on, dafür aber umso mehr für das Vor­kom­men sel­te­ner Arten. «Der mer­gel­rei­che Boden nimmt bei Regen schnell viel Was­ser auf, trock­net aber eben­so schnell wie­der aus und wird stein­hart», so Zieg­ler. «Diese für viele Arten le­bens­feind­li­chen Be­din­gun­gen sind die Chan­ce für sel­te­ne Spe­zia­lis­ten». Ver­schie­de­ne licht­be­dürf­ti­ge Arten wie die Wald­föh­re fin­den im «Han­sen­bör­ter» Raum für ihre Ent­wick­lung. Ihr Vor­kom­men und die ge­ziel­te Auf­lich­tung des an­gren­zen­den Wal­des füh­ren zu einem op­ti­ma­len Ha­bi­tat für sel­te­ne Arten wie bei­spiels­wei­se den Gelb­ring­fal­ter. Die­ser be­nö­tigt Sauer­grä­ser als Nah­rung für die Raupe und nach der Me­ta­mor­pho­se zum Schmet­ter­ling den auf­ge­lich­te­ten Wald als Le­bens­raum. Zudem pro­fi­tie­ren von die­sen Struk­tu­ren und den an­ge­leg­ten Klein­tüm­peln die Gelb­bau­chun­ke und der Wa­chol­der. Gelb­ring­fal­ter, Wa­chol­der und Gelb­bau­chun­ke sind Rote-​Liste-Arten und gel­ten als Schirm­ar­ten. Ihr Vor­kom­men be­legt den öko­lo­gi­schen Wert die­ses Ge­bie­tes für die Bio­di­ver­si­tät.

Kli­ma­wan­del und Neo­phy­ten be­dro­hen Bio­di­ver­si­tät

Eine Be­dro­hung für die Bio­di­ver­si­tät sind die in­va­si­ven Neo­phy­ten. Das sind aus ent­fern­ten Re­gio­nen ein­ge­führ­te, ge­biets­frem­de Pflan­zen, die sich hier­zu­lan­de stark wei­ter­ver­brei­ten. «So­bald in Wald­na­tur­schutz­ge­bie­ten Neo­phy­ten auf­tau­chen, muss man sie darum kon­se­quent be­kämp­fen», so Mar­tin Zieg­ler. Doch auch der Kli­ma­wan­del und die ste­tig stei­gen­de Nut­zung des Wal­des durch Er­ho­lungs­su­chen­de und Sport­ler zäh­len zu den gros­sen Her­aus­for­de­run­gen des Na­tur­schut­zes, so Zieg­ler. Re­gie­rungs­rat An­dras Ho­stett­ler er­gänzt: «Bio­di­ver­si­tät im Wald zu schüt­zen ist ein po­li­ti­scher Auf­trag, den wir ernst neh­men. Der Kan­ton Zug ver­fügt dies­be­züg­lich über klare Ziele, Mass­nah­men sowie eine eta­blier­te Pra­xis.» Ein wich­ti­ge Rolle spie­len dabei auch die Wald­ei­gen­tü­mer und Forst­diens­te, die sich für diese Wald­funk­ti­on en­ga­gie­ren. Damit man weiss, ob Mass­nah­men zur Ver­bes­se­rung der Bio­di­ver­si­tät auch tat­säch­lich wir­ken, fin­den auf spe­zi­ell de­fi­nier­ten Flä­chen Wir­kungs­kon­trol­len statt. Das heisst, dort wer­den in fest­ge­leg­ten Ab­stän­den Er­he­bun­gen von be­stimm­ten Pflan­zen oder Tie­ren ge­macht, um Ent­wick­lun­gen fest­stel­len und wenn nötig re­agie­ren zu kön­nen.

Wald­ei­gen­tü­mer leis­ten wich­ti­gen Bei­trag und wer­den ent­schä­digt

Ein wei­te­rer Punkt, der im neuen Kon­zept zur Wald­bio­di­ver­si­tät im Kan­ton Zug ab­ge­han­delt wird, sind die Bei­trä­ge und Ent­schä­di­gun­gen, die das AFW ge­gen­über Wald­ei­gen­tü­mern ent­rich­tet, so­fern ein ent­spre­chen­der Ver­trag oder eine Ver­ein­ba­rung vor­lie­gen. Bei­trä­ge er­hal­ten die Wald­ei­gen­tü­mer etwa dann, wenn sie den Wald­rand öko­lo­gisch auf­wer­ten. Ent­schä­di­gun­gen er­hal­ten die Wald­ei­gen­tü­mer, wenn die Wald­nut­zung ein­ge­schränkt wird. Der Fall ist dies etwa dann, wenn lich­ter Wald aus­ge­formt wird. Auf die­sen Flä­chen wach­sen we­ni­ger Bäume als mög­lich, folg­lich kann we­ni­ger Holz ge­ern­tet wer­den und es ent­ste­hen Er­trags­aus­fäl­le. «Bio­di­ver­si­tät ist also nicht gra­tis zu haben und jede Mass­nah­me im Öko­sys­tem Wald hat Aus­wir­kun­gen auf an­de­re Aspek­te», fasst Zieg­ler zu­sam­men. Die jähr­lich in­ves­tier­ten Bei­trä­ge und Ent­schä­di­gun­gen, die seit 2005 für För­der­mass­nah­men der Bio­di­ver­si­tät an die Wald­ei­gen­tü­mer im Kan­ton Zug ent­rich­tet wer­den, lie­gen in den letz­ten Jah­ren bei rund 600’000 Fran­ken pro Jahr. Die Kos­ten tra­gen der Bund und der Kan­ton Zug.

Und wie geht es mit den För­der­mass­nah­men für die Bio­di­ver­si­tät wei­ter? Auch dar­über gibt das Kon­zept Aus­kunft. «Das Ziel für die nächs­ten Jahre be­steht nicht in ers­ter Linie darin, die Pfle­ge­flä­che zu er­hö­hen, son­dern die öko­lo­gi­sche Qua­li­tät der be­stehen­den Flä­chen zu op­ti­mie­ren», er­klärt An­dre­as Ho­stett­ler die Stra­te­gie.

Link zum Konzept Waldbiodiversität

 

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