Navigieren auf Kanton Zug

In­halts­na­vi­ga­ti­on auf die­ser Seite

Na­vi­ga­ti­on
  • Aktuell
  • Kam­pa­gnen­start gegen in­va­si­ve Neo­bio­ta zum Schutz des Äge­ri­sees
25.05.2022

Kam­pa­gnen­start gegen in­va­si­ve Neo­bio­ta zum Schutz des Äge­ri­sees

25.05.2022
Heute wurde in Ober­ä­ge­ri die In­for­ma­ti­ons­kam­pa­gne gegen ge­biets­frem­de, aqua­ti­sche Tiere und Pflan­zen («in­va­si­ve Neo­bio­ta») ge­star­tet. Sie ist Teil von ver­schie­de­nen Mass­nah­men, die dar­auf ab­zie­len, das Ein­schlep­pen von schäd­li­chen Or­ga­nis­men in die Zen­tral­schwei­zer Ge­wäs­ser zu ver­hin­dern. Unter dem Slo­gan «Vor­sicht blin­de Pas­sa­gie­re» gilt der Ap­pell vor allem Per­so­nen, die Boot fah­ren, fi­schen oder Was­ser­sport­ar­ten aus­üben und ihre Aus­rüs­tung in ver­schie­de­nen Ge­wäs­sern be­nüt­zen.

Me­di­en­mit­tei­lung

Heute wurde in Ober­ä­ge­ri die In­for­ma­ti­ons­kam­pa­gne gegen ge­biets­frem­de, aqua­ti­sche Tiere und Pflan­zen («in­va­si­ve Neo­bio­ta») ge­star­tet. Sie ist Teil von ver­schie­de­nen Mass­nah­men, die dar­auf ab­zie­len, das Ein­schlep­pen von schäd­li­chen Or­ga­nis­men in die Zen­tral­schwei­zer Ge­wäs­ser zu ver­hin­dern. Unter dem Slo­gan «Vor­sicht blin­de Pas­sa­gie­re» gilt der Ap­pell vor allem Per­so­nen, die Boot fah­ren, fi­schen oder Was­ser­sport­ar­ten aus­üben und ihre Aus­rüs­tung in ver­schie­de­nen Ge­wäs­sern be­nüt­zen.

Viele Men­schen ken­nen Pflan­zen wie den Stau­den­knö­te­rich, Som­mer­flie­der oder Kirsch­lor­beer. Sie sind in un­se­rer Re­gi­on nicht hei­misch, ver­brei­ten sich stark und kön­nen Schä­den ver­ur­sa­chen. «Ge­nau­so wie mit die­sen Neo­phy­ten an Land gibt es auch in Ge­wäs­sern ge­biets­frem­de Tiere und Pflan­zen. Oft wer­den sie mit Boo­ten, Wassersport-​ oder Fi­sche­rei­ma­te­ri­al von einem Ge­wäs­ser zum nächs­ten ver­schleppt und ver­brei­ten sich in Seen un­be­merkt, bis ihre Schad­wir­kung un­über­seh­bar wird», so Roman Kel­ler, Lei­ter der Ab­tei­lung Fi­sche­rei und Jagd im Amt für Wald und Wild (AFW). Zu­sam­men mit dem Amt für Um­welt (AFU), Ver­tre­tern der Ge­mein­den und Kor­po­ra­tio­nen Un­terä­ge­ri und Ober­ä­ge­ri sowie im Bei­sein von Re­gie­rungs­rat An­dre­as Ho­stett­ler lan­cier­te Kel­ler heute Mor­gen die In­for­ma­ti­ons­kam­pa­gne wasch-dein.zeug.ch zum Schutz des Äge­ri­sees. «Den Zeit­punkt für die Sen­si­bi­li­sie­rung haben wir be­wusst ge­wählt», so Re­gie­rungs­rat An­dre­as Ho­stett­ler. «Mit stei­gen­den Tem­pe­ra­tu­ren sind wie­der mehr Men­schen mit Frei­zeit­boo­ten, Surf­bret­tern und der­glei­chen un­ter­wegs.»

Nicht nur öko­lo­gi­sche, auch wirt­schaft­li­che Schä­den ver­hin­dern

In­va­si­ve, ge­biets­frem­de, aqua­ti­sche Neo­bio­ta stö­ren das öko­lo­gi­sche Gleich­ge­wicht, ver­drän­gen ein­hei­mi­sche Arten und ver­ur­sa­chen Schä­den an In­fra­struk­tur­an­la­gen. «Eine Art, die uns be­son­ders Sor­gen macht, ist die aus dem Schwarz­meer­raum stam­men­de Quag­ga­mu­schel. Sie kann see­ty­pi­sche Arten zum Aus­ster­ben brin­gen und über­wu­chert ganze Ufer­be­rei­che, was auch für Ba­den­de äus­serst un­an­ge­nehm ist. Die Quag­ga­mu­schel führt aber auch zu mas­si­ven wirt­schaft­li­chen Schä­den, zum Bei­spiel durch das Ver­stop­fen von Lei­tun­gen», be­tont Kel­ler. Ihr Vor­kom­men führt al­lei­ne im Bo­den­see zu Kos­ten von meh­re­ren Mil­lio­nen Fran­ken. «Es ist un­se­re Pflicht, das Ein­schlep­pen sol­cher Scha­dar­ten zu ver­hin­dern. Aus wirt­schaft­li­chen und öko­lo­gi­schen Grün­den», be­tont An­dre­as Ho­stett­ler.

Die klei­ne Quag­ga­mu­schel kann sich am Boots­rumpf oder an­ders­wo an­hef­ten. Mit einem spe­zi­el­len Haft­fa­den ist sie in der Lage, an prak­tisch jedem Ma­te­ri­al zu wach­sen. Nicht ein­mal der Anti-​Fouling-Anstrich, mit dem viele Boote be­han­delt sind, ver­hin­dert ihre An­sied­lung lang­fris­tig. Wenn ein Boot aus­ge­was­sert wird, schlies­sen sich die Scha­len der an­ge­haf­te­ten Mu­scheln und sie sind in der Lage, auch aus­ser­halb des Was­sers län­ge­re Zeit zu über­le­ben. Bei aus­ge­wach­se­nen Mu­scheln kön­nen dies zwi­schen drei und fünf Tage sein, bei güns­ti­ger Tem­pe­ra­tur und Feuch­tig­keit gar zehn Tage. Wenn also ein Boot in­ner­halb we­ni­ger Tage in ein neues Ge­wäs­ser ge­langt, über­le­ben die Mu­scheln den Trans­port pro­blem­los und ver­meh­ren sich am neuen Ort wei­ter. Die Lar­ven der Wander-​ und Quag­ga­mu­schel schwim­men frei im Was­ser und sind mit blos­sem Auge kaum er­kenn­bar.

Mass­nah­men wer­den auch vom Zuger Kan­tons­rat ge­for­dert

Der Pro­ble­ma­tik ist sich auch die Po­li­tik be­wusst. Im Früh­ling 2021 wurde im Zuger Kan­tons­rat ein Pos­tu­lat ein­ge­reicht, das for­dert, Mass­nah­men zum Schutz der Zuger Ge­wäs­ser vor aqua­ti­schen, in­va­si­ven Or­ga­nis­men zu er­grei­fen und sich mit den bei­den An­rai­ner­kan­to­nen des Zu­ger­sees, Lu­zern und Schwyz, für ein ge­mein­sa­mes Vor­ge­hen ein­zu­set­zen. «Die Fach­stel­len der Zen­tral­schwei­zer Kan­to­ne sind mit­ein­an­der in Kon­takt und tau­schen ihre Er­fah­run­gen aus», so Roman Kel­ler. Nach dem Start­schuss im Äge­ri­see wird die Kam­pa­gne wasch-dein.zeug.ch nächs­tes Jahr auch im Zu­ger­see ge­star­tet.

Wich­tig zu wis­sen vor jedem Ge­wäs­ser­wech­sel:

Kon­trol­lie­ren Sie Boots­rumpf, -​anhänger, Wassersport-​ und Fi­sche­rei­ge­rä­te, Motor, Taue und Anker auf Rück­stän­de von Pflan­zen und Tie­ren.

Rei­ni­gen Sie sämt­li­ches Ma­te­ri­al gründ­lich mit Was­ser. Nut­zen Sie wenn mög­lich heis­ses Was­ser. Las­sen Sie Bilgen-​ und Rest­was­ser am Ur­sprungs­ge­wäs­ser voll­stän­dig ab. Öl­ver­schmutz­tes Was­ser se­pa­rat ent­sor­gen.

Trock­nen Sie die Aus­rüs­tung vor der Nut­zung auf einem an­de­ren Ge­wäs­ser voll­stän­dig.

 Zen­tra­les In­for­ma­ti­ons­por­tal

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen und alle Ma­te­ria­li­en der Kam­pa­gne hier.

Fo­to­le­gen­de

Foto 4: Gre­gor In­der­wil­di (Ab­tei­lung Bau Un­terä­ge­ri), Beat Wyss (Ge­mein­de­rat Ober­ä­ge­ri) Re­gie­rungs­rat An­dre­as Ho­stett­ler (Di­rek­ti­on des In­nern) und Roman Kel­ler (Lei­ter Ab­tei­lung Jagd und Fi­sche­rei im Amt für Wald und Wild) lan­cier­ten heute die Kam­pa­gne gegen in­va­si­ve Neo­bio­ta zum Schutz des Äge­ri­sees. Roman Kel­ler hält in der Hand ein mit Wan­der­mu­scheln (Dreis­se­na po­ly­mor­pha) be­fal­le­nes Holz­stück. Die Süss­was­ser­mu­schel ist "die klei­ne Schwes­ter" der Quag­ga­mu­schel, ist aber etwas we­ni­ger ag­gres­siv. Foto: Sa­bi­ne Wind­lin

 

Weitere Informationen

hid­den place­hol­der

be­ho­er­den

Fusszeile

Deutsch