Navigieren auf Kanton Zug

Inhaltsnavigation auf dieser Seite

Navigation
  • Aktuell
  • Nahrungsarmer Winter: Rücksicht auf Wildtiere im Wald
20.12.2021

Nahrungsarmer Winter: Rücksicht auf Wildtiere im Wald

20.12.2021
Mit angepassten Strategien schaffen es Wildtiere, den nahrungsarmen Winter zu überstehen. Energiesparen gilt als oberstes Gebot. Doch unsere Erholungsaktivitäten in der Natur können zu Stress führen und damit ihre Überlebensstrategien zunichtemachen. Deshalb gilt jetzt mehr denn je: Die Naturlandschaften rücksichtsvoll geniessen und offizielle Wege benutzen.

MEDIENMITTEILUNG

Mit angepassten Strategien schaffen es Wildtiere, den nahrungsarmen Winter zu überstehen. Energiesparen gilt als oberstes Gebot. Doch unsere Erholungsaktivitäten in der Natur können zu Stress führen und damit ihre Überlebensstrategien zunichtemachen. Deshalb gilt jetzt mehr denn je: Die Naturlandschaften rücksichtsvoll geniessen und offizielle Wege benutzen.

Die verschneite Landschaft zieht uns für Erholung und Sport in die Natur. Oft sind wir uns dabei nicht bewusst, dass wir uns in Lebensräumen von Wildtieren bewegen und unser Verhalten einen relevanten Einfluss auf sie ausübt. Denn damit Wildtiere den nahrungsarmen Winter überstehen, haben sie verschiedene Strategien entwickelt. Das oberste Gebot ist es, Energie zu sparen und mit den angefressenen Fettreserven haushälterisch umzugehen. Das bedeutet wenig Bewegung, den Stoffwechsel durch das Absenken der Körpertemperatur und einer reduzierten Herzschlagrate herunter zu fahren sowie ein isolierendes, dichtes Winterfell anzulegen. Notwendige Bewegungen zur Nahrungsaufnahme geschehen gemächlich und somit kräftesparend.

Stressreaktionen können zum Tod führen

Durch Menschen ausgelöste Störungen lösen bei den Wildtieren Stress aus. Sie werden aufgeschreckt und ergreifen die Flucht. Im Schnee steigt ihr Energieverbrauch nochmals bis um das Dreifache an, was ihre überlebenswichtigen Fettreserven reduziert und zu unerwünschten Folgen führt. Diese sind vermehrter Verbiss an Waldbäumen, reduzierter Fortpflanzungserfolg, erhöhte Krankheitsanfälligkeit, Erschöpfungszustände und im Extremfall der Tod.

«Aber nicht jedes menschliche Verhalten wirkt sich negativ aus», relativiert Martin Ziegler, Leiter des Amtes für Wald und Wild. So reagieren Wildtiere auf gleichartige, konstante Störungen – wie diese zum Beispiel auf einem regelmässig begangenen Wanderweg vorkommen – kaum noch mit Flucht oder Stress. Denn die Tiere haben sich daran gewöhnt und nutzen diese Stellen nicht als Winterrückzugsort. Handelt sich aber um unvorhersehbare Störungen in Ruhegebieten – beispielsweise durch einen Schneeschuhläufer abseits des Weges – fühlen sich die Tiere stark gestresst und flüchten auf immer grössere Distanz. Mitunter geben sie sogar ihren Einstand, also ihr Winterruhegebiet, auf. Diese heftigen Reaktionen bleiben meist unbemerkt, weil sich die erschreckten Tiere ängstlich ducken oder längst geflüchtet sind, bevor wir sie überhaupt sehen. «Ziel unserer Erholung in Naturlandschaften und insbesondere im Wald muss es darum sein, dass wir bei den Wildtieren möglichst keine Stressreaktionen auslösen. Dann erholen sich nicht nur wir, sondern auch die Tiere», so Martin Ziegler.

Geniessen und Schützen – diese Regeln gelten

Geniessen und Schützen sind kein Widerspruch, sofern wir bereit sind, folgende Verhaltensregeln einzuhalten:

·         Im Wald und in Naturlandschaften die offiziellen Wege und bezeichneten Routen benützen. Die Tiere sind sich an diesen Orten an Störungen gewohnt und reagieren entspannter.

·         Die Natur ist ein ruhiges Erholungsgebiet für Mensch und Tier. Musik und Lärm stören nicht nur Wildtiere, sondern auch andere Erholungssuchende.

·         Die Nacht soll Nacht bleiben. In der Nacht sind viele Tiere aktiv und nehmen Nahrung auf. Somit: Keine Partys, keine Musikanlagen, keine grellen Lichter.

·         Hunde unter Kontrolle und auf Wegen halten. Hunde wirken als potentielle Feinde bedrohlich. Alleine ihr Geruch beeinflusst die Wildtiere in einem grossen Umfeld.

·         Waldränder und in der Winterlandschaft schneefreie Flächen meiden. Das sind die Lieblingsplätze der Wildtiere für Erholung und Nahrung.

·         Wildruhezonen und Wildtierschutzgebiete beachten. Sie bieten Wildtieren ausgedehnte Rückzugsräume ohne menschliche Störungsaktivitäten.

Weitere Informationen unter:

Wildruhezonen

Schneesport mit Rücksicht

Wald-Knigge

Fotolegende

Alle Fotos: Rinaldo Gruber

Downloads

Downloads
Typ Titel Bearbeitet
Foto 1 Gams 20.12.2021
Foto 2 Rothirsch 20.12.2021
Foto 3 Reh 20.12.2021
Medienmitteilung vom 20. Dezember 2021 20.12.2021

Weitere Informationen

hidden placeholder

behoerden

Fusszeile

Deutsch