Zuger Werkjahr und Förderbeiträge 2017 an Zuger Kunstschaffende

MEDIENMITTEILUNG
Zuger Werkjahr und Förderbeiträge 2017 an Zuger Kunstschaffende
Der Regierungsrat des Kantons Zug zeichnet zehn Künstlerinnen und Künstler mit einem Förderbeitrag in der Höhe zwischen 10 000 und 15 000 Franken aus. Das mit 50 000 Franken dotierte Zuger Werkjahr geht an die freischaffende Theaterregisseurin Karin Arnold. Die öffentliche Preisübergabefeier findet am 27. Oktober 2017 um 19 Uhr in der Galvanik in Zug statt.
Der Kanton Zug vergibt seit 1978 jährlich Förderbeiträge und unterstützt damit junge und talentierte Kunstschaffende im Kanton. Bis heute konnten über 380 Zuger Künstlerinnen und Künstler von dieser Förderung profitieren.
Prüfung durch Fachjury
2017 sind insgesamt dreiundzwanzig Bewerbungen um einen Förderbeitrag und sechs Bewerbungen um ein Zuger Werkjahr eingegangen. Vier Fachjurys bestehend aus drei ausserkantonalen Expertinnen und Experten haben die Dossiers geprüft und mit einem schriftlichen Jurybericht ihre Empfehlungen zuhanden der Kulturkommission und des Regierungsrates abgegeben.
Förderbeiträge 2017
Es stehen 120 000 Franken zur Verfügung, welche für das freie künstlerische Schaffen, die Umsetzung eines konkreten Projektes oder als Weiterbildungsbeitrag verwendet werden können. Die Förderbeiträge wie auch das Werkjahr werden aus dem Lotteriefonds finanziert.
2017 kommen zehn Bewerbungen von Zuger Kunstschaffenden aus den Bereichen bildende und angewandte Kunst, Musik und Film in den Genuss der Förderbeiträge des Kantons:
Bildende und angewandte Kunst:
Anina Hug 10 000 Franken
Thomas Knüsel 10 000 Franken
Matthias Moos 15 000 Franken
Mathias Renner 14 000 Franken
Timon Sager 10 000 Franken
Musik:
Fabienne Ambühl 14 000 Franken
Samuel Büttiker 14 000 Franken
Valerie Koloszár 10 000 Franken
Christof Zurbuchen 10 000 Franken
Film:
Monica Amgwerd 13 000 Franken
Werkjahr 2017 an Karin Arnold
Das mit 50 000 Franken dotierte Zuger Werkjahr geht an die Theaterschaffende Karin Arnold. Karin Arnold wurde 1974 geboren und lebte bis 1995 in Zug. Sie absolvierte ihre künstlerische Ausbildung an der Hochschule Musik und Theater in Zürich (heute Zürcher Hochschule der Künste). Seit 2006 ist sie als freischaffende Regisseurin tätig und gründete im selben Jahr das Kollektiv «mercimax». Ihre Produktionen werden an Theatern und Festivals in der Schweiz, Deutschland, Österreich, den USA und Russland gespielt und oft mit Menschen vor Ort adaptiert. Ausserdem entwickelt sie regelmässig Produktionen mit Jugendlichen und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstlerkollektiven.
Karin Arnold hat ein überzeugendes Werkjahrprojekt eingereicht. Die freischaffende Theaterregisseurin bewirbt sich mit einem Langzeitprojekt, welches Recherche und Praxis vereint. Dabei stellt sie sich die Frage, wie Kommunikation zwischen unterschiedlichen sozialen Gruppen und Interessensgemeinschaften funktioniert. Welche Umstände oder Eigenschaften begünstigen, dass sich ein Mensch für Standpunkte öffnet, die von seinem eigenen abweichen? Wie können Argumente nachvollzogen und angenommen werden, obwohl sie nicht den eigenen Standpunkt bestätigen?
Die Jury schreibt:
Karin Arnold verfügt über einen beeindruckenden Leistungsausweis, den sie seit 2001 kontinuierlich und zunehmend international ausgebaut hat. Als ausgebildete Theaterpädagogin hat sie sich einen breitgefächerten Vermittlungsanspruch bewahrt. Bis heute macht sich Arnold vielfältige Gedanken über mögliche Adressatinnen und Adressaten ihrer Produktionen und schafft es immer wieder, neues Publikum ins Theater zu holen. Das Aufbrechen von starren Kommunikationsmustern ist charakteristisch für ihre Theaterformen, die oft eine kollektive Ebene aufweisen. Ohne Scheu und Vorbehalte stellt sie sich unterschiedlichsten gesellschaftlichen Realitäten. Sie holt sich so ihre künstlerischen Impulse, setzt sie um, und trägt die Ergebnisse in die Gesellschaft zurück. In diesem Sinne vertraut die Jury auf Arnolds Fähigkeit, sozial engagierte Kunstprojekte überzeugend und publikumsnah umzusetzen.
Preisübergabefeier am 27. Oktober 2017
Die Preisübergabefeier findet am 27. Oktober 2017 um 19.00 Uhr in der Galvanik in Zug statt und ist öffentlich. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an der Feier teilzunehmen.
Weitere Auskünfte:
Aldo Caviezel, Leiter Amt für Kultur
Tel. 041 728 31 84
Corinne Wegmüller, Wissensch. Mitarbeiterin
Tel. 041 728 31 46