Den eigenen Unterricht hinterfragen
Eltern wie auch Schülerinnen und Schüler zeigen gemäss Resultaten der externen Schulevaluation eine grosse Zufriedenheit mit den Zuger Schulen. Die Schulen setzen sich intensiv mit Fragen der Unterrichtsqualität auseinander.
Gemäss Zuger Schulgesetz liegt die Qualitätsentwicklung der gemeindlichen Schulen im Aufgabenbereich der elf Zuger Gemeinden. Das kantonale Rahmenkonzept 'Gute Schulen — Qualitätsmanagement an den gemeindlichen Schulen' unterstützt die Schulen in diesen Bestrebungen. Dabei nimmt die Externe Schulevaluation, das heisst die Aussensicht durch den Kanton, eine wichtige Rolle ein. Periodisch werden die Schulen anhand transparenter Kriterien im Bereich der Unterrichts- und Schulqualität durchleuchtet und beurteilt. Dazu erlässt der Bildungsrat Evaluationsschwerpunkte, um Erkenntnisse und kantonales Steuerungswissen erheben zu können.
Externe Schulevaluation
Die Abteilung Externe Schulevaluation des Kantons Zug wurde 2008 aufgebaut. Sie ist für die regelmässige Qualitätsbeurteilung der gemeindlichen Schulen und Sonderschulen verantwortlich. Auch diejenigen Privatschulen, welche nach dem Zuger Lehrplan unterrichten, werden evaluiert. Beurteilt wird dabei nicht die einzelne Lehrperson, sondern die Schule als Ganzes. Die Beurteilung und Förderung der Lehrperson ist Aufgabe der Führungspersonen vor Ort. Im Verfahren der externen Schulevaluation werden Schülerinnen und Schüler ab der 4. Klasse sowie sämtliche Lehrpersonen und Eltern schriftlich und anonym zur Schulqualität befragt. Vor Ort beurteilt das Evaluationsteam Unterrichtssequenzen und führt Interviews mit allen Beteiligten durch. Die so erworbenen Erkenntnisse und die sich daraus ergebenden Entwicklungshinweise werden in einem schriftlichen Bericht zusammengefasst. Die Daten gehören der evaluierten Schule, welche ihrerseits die Eltern und die Schülerinnen und Schüler über das Ergebnis und die Massnahmen informiert. Zudem wird der Bildungsrat des Kantons Zug jährlich über die Resultate in Kenntnis gesetzt.
Gutes Bild der Zuger Schulen
In den letzten beiden Jahren wurden sieben der elf Zuger Schulgemeinden evaluiert. Die externe Evaluation stellt allgemein eine bereits hohe Unterrichtsqualität fest. Besonders positiv wirken sich eine gute Lernatmosphäre und die bedarfsgerechte Förderung auf den Lernerfolg der Kinder und Jugendlichen im Unterricht aus. In allen Gemeinden haben sich Schulstrukturen etabliert und die Schulen sind hinsichtlich Qualitätsmanagement gut unterwegs. Sie setzen sich intensiv mit Qualitätsfragen zu 'Gutem Unterricht' auseinander, machen also ihr Kerngeschäft zum Thema und verstehen sich als lernende Organisationen. Regierungsrat Stephan Schleiss begrüsst diese Entwicklung: «Die Lehrpersonen wollen ihren Unterricht weiterentwickeln. Die optimale Förderung der Kinder und Jugendlichen steht im Zentrum. Das Qualitätsmanagement kommt im Unterricht an.»
Auf Schulebene haben sich die verschiedenen Elemente des kantonalen Qualitätsmanagements eingespielt. Für Johannes Furrer, Leiter Externe Schulevaluation, eine erfreuliche Entwicklung: «Die Steuerung der Unterrichtsentwicklung ist für alle Schulleiterinnen und Schulleiter eine Herausforderung. Wie kann man die Unterrichtsqualität im heterogenen Lehrpersonenteam und im Spannungsfeld zwischen Vorgaben und Gestaltungsspielraum nachhaltig fördern?» Furrer beurteilt die Entwicklung positiv, dass sich die Schulen in Bezug auf die interne Evaluation (Innenblick) und die Feedbackkultur vermehrt fit machen wollen.
Schülerinnen und Schüler fühlen sich wohl
Aus dem Jahresbericht 2015/16 der externen Schulevaluation geht weiter hervor, dass sich von den 1247 schriftlich befragten Schülerinnen und Schülern 93 Prozent an ihrer Schule wohl fühlen. Das bestätigen auch 94 Prozent der Eltern. 90 Prozent der Eltern sind ausserdem mit der Schule und 93 Prozent mit den Lehrpersonen ihres Kindes zufrieden. Zudem loben sie in hohem Masse den wertschätzenden Umgang der Lehrpersonen mit ihnen als Eltern. Die Lehrpersonen (98 Prozent) fühlen sich in ihrem Kollegium wohl und die Qualität der Zusammenarbeit in den Unterrichtsteams wird stärker als Entlastung und Bereicherung empfunden.
Im laufenden und im kommenden Jahr werden die Schulen in Baar, Risch und der Stadt Zug evaluiert.
Direktion für Bildung und Kultur
Weitere Auskünfte:
Stephan Schleiss, Regierungsrat
Tel. 041 728 31 80