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04.01.2010

Eine Modellschule für den Kanton Zug

04.01.2010

 

MEDIENMITTEILUNG 4. Januar 2010

Im Auftrag des Bildungsrates hat die Pädagogische Hochschule Zug ein umfassendes Projekt ausgearbeitet, das als Basis für die Schaffung einer Modellschule (Innovationsschule) dient. Diese soll dereinst in bestehenden Schulanlagen einer Zuger Gemeinde rund 400 Schülerinnen und Schüler aufnehmen und diese während der gesamten obligatorischen Schulzeit vom Kindergarten bis zur Oberstufe innerhalb neuartiger Lernformen und Schulstrukturen unterrichten. Schulentwicklung erhält damit eine neue einheitliche Form und Praxis. Der Regierungsrat wird sich zu Beginn des neuen Jahres mit dem Projekt befassen.

Mit der Gründung einer "Innovationsschule" möchte der Bildungsrat im Kanton Zug einen Meilenstein in der Schulentwicklung setzen und in der Schweizer Bildungslandschaft eine Vorreiterrolle einnehmen. Mit der Auflösung von Jahrgangsklassen, neuer Aufbereitung der Fächer, einer veränderten Lektionsstruktur mit Lernateliers sowie mit einer praxisnahen Mehrsprachigkeit sollen sowohl didaktisch wie pädagogisch neue Wege eingeschlagen werden. Dabei zeige die Modellschule laut Bildungsrat auf, wie ganzheitliche Innovationen in der Schule möglich sind und das "unbefriedigende Flickwerk der dauernden Schul-Teilrenovationen", so Bildungsdirektor Patrick Cotti, durchbrochen werden könne durch eine in sich stimmige Gesamtentwicklung. Die gemachten Erfahrungen stehen, so Cotti, dann wiederum auch den anderen Schulen zur Verfügung.

Eine Schule unter den anderen
«Schulen lernen am liebsten und am besten von anderen Schulen», sagt Bildungsdirektor Patrick Cotti. Die Innovationsschule würde sich genauso wie die anderen gemeindlichen Schulen den Schulentwicklungs-Themen annehmen und auch im Austausch mit den anderen Schulen Themen bearbeiten. Der Vorteil einer Modellschule liegt dabei laut Cotti in der Möglichkeit, dass diese in einer neuen Struktur schneller und flexibler auf Erkenntnisse der Praxis reagieren könne. Wichtig sei dabei, dass die Bereiche Schulpraxis und Forschung zusammengeführt werden, so dass ein gegenseitiger Nutzen möglich wird.

Bildungsdirektor Cotti ist überzeugt, für das Vorhaben genügend motivierte Lehrpersonen zu finden, die bereit sind, in der Unterrichtsgestaltung von herkömmlichen Schulnormen abzuweichen und bei der Umsetzung von pädagogischen Innovationen aktiv mitzuwirken. Mit einer Modellschule liessen sich die heute zum Teil punktuellen Reformen viel besser kanalisieren. Dies werde auch der Grund dafür sein, dass sich die Leitung einer Zuger Schulgemeinde für die Führung der Schule begeistern werde. Selbstverständlich stehe auch in der Innovationsschule das Erreichen der offiziellen Lernziele im Zentrum, wenn auch der Art und Weise, wie diese erreicht werden, viel Spielraum beigemessen werden dürfe. Die vorgesehene Modellschule hat dabei weder ein spezielles thematisches Profil, noch eine spezielle ideologische Ausrichtung.

7 Jahre dauernder Schulversuch
Die Zuger Gemeinden sollen sich um die Innovationsschule bewerben können; danach wird entschieden, wo die Schule ihren Standort haben wird. «Im Gegensatz zur Schule Bielefeld, die 1974 auf der grünen Wiese als neue Schule realisiert wurde, soll beim Zuger Modell mit einer bereits bestehenden Schuleinheit gearbeitet werden,» sagt Werner Bachmann, der Leiter des Amtes für gemeindliche Schulen und gleichzeitig Mitglied der Steuergruppe, welche die Konzeptionierung der Modellschule begleitet hat. Die Innovationsschule wäre in der 7-jährigen Aufbauphase des Projektbetriebes nicht an das kantonale Schulgesetz gebunden, sie würde als offizieller Schulversuch anerkannt und voraussichtlich im Jahre 2013/2014 mit mehreren Jahrgängen gleichzeitig schrittweise gestartet werden. Anschliessend soll über eine mögliche Überführung in einen Regelbetrieb entschieden werden können.

Als Vorbild für das Zuger Modell dient u.a. die Laborschule Bielefeld. Diese ist eine staatliche Versuchsschule von Nordrhein-Westfalen und zugleich wissenschaftliche Einrichtung der Universität Bielefeld. Sie geniesst einen hervorragenden Ruf und kämpft mit langen Wartelisten interessierter Schülerinnen und Schüler bzw. deren Eltern.

Gemeinsame Interessen von Kanton, Gemeinden und PH Zug
Die Pädagogische Hochschule Zug (PHZ Zug) als federführende Instanz beurteilt die Schaffung einer Modellschule im Kanton Zug als vielversprechend. Sie liege im gemeinsamen Interesse von Kanton, Gemeinden und Hochschule und ermögliche es, die Theorien der unterschiedlichsten Gebiete wie der Pädagogik, Psychologie und Didaktik eins zu eins in der Praxis zu erproben und gewonnene Erkenntnisse aus der Lehr- und Lernforschung umzusetzen sowie die Erkenntnisse daraus anderen Schulen und dem Kanton zur Verfügung zu stellen.

Mit ihrem Fachpersonal soll die PHZ Zug in die Konzeption und Umsetzung eingebunden werden. Der Zuger Bildungsrat hat bereits im Frühling 2008 grünes Licht für die Ausarbeitung eines entsprechenden Projekts gegeben und nun das Konzept zu Handen des Regierungsrates verabschiedet. Dieser wird voraussichtlich Anfang Jahr über die Realisierbarkeit der Modellschule und die Mitbeteiligung durch den Kanton befinden.


Weitere Auskünfte:
Direktion für Bildung und Kultur
Regierungsrat Patrick Cotti, patrick.cotti@zg.ch, Telefon 041 728 31 83

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