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03.06.2022

Haus­auf­ga­ben als Fens­ter zur Schu­le

03.06.2022
Erst­mals wur­den sämt­li­che Zuger El­tern mit Kin­dern in der öf­fent­li­chen Primar-​ und Se­kun­dar­stu­fe I zu den «Haus­auf­ga­ben» be­fragt. Bei den El­tern fin­den sie brei­te Zu­stim­mung. Bei den Schü­le­rin­nen und Schü­lern im­mer­hin eine Mehr­heit.

ME­DI­EN­MIT­TEI­LUNG

Erst­mals wur­den sämt­li­che Zuger El­tern mit Kin­dern in der öf­fent­li­chen Primar-​ und Se­kun­dar­stu­fe I zu den «Haus­auf­ga­ben» be­fragt. Bei den El­tern fin­den sie brei­te Zu­stim­mung. Bei den Schü­le­rin­nen und Schü­lern im­mer­hin eine Mehr­heit.

Im Kan­ton Zug fin­den sich die Re­geln zu den Haus­auf­ga­ben im Schul­re­gle­ment. Im lau­fen­den Schul­jahr über­prüf­te die Schul­auf­sicht, ob die Re­geln ein­ge­hal­ten wur­den. Mit einer Online-​Befragung sämt­li­cher El­tern von Schul­kin­dern der 1. Pri­mar­klas­se bis zur 3. Klas­se der Se­kun­dar­stu­fe I wur­den unter an­de­rem Fra­gen zur Art, zum Um­fang sowie zur Schwie­rig­keit der Haus­auf­ga­ben ge­stellt. Es han­del­te sich um die erste flä­chen­de­cken­de Be­fra­gung sämt­li­cher be­trof­fe­ner El­tern im Kan­ton Zug. Bei den El­tern lag die Rück­lauf­quo­te bei fast 50 Pro­zent, bei den eben­falls be­frag­ten Schü­le­rin­nen und Schü­lern ab der 5. Klas­se bei 90 Pro­zent.

Ein Fens­ter zur Schu­le
Die Er­geb­nis­se der Online-​Befragung zei­gen in ver­schie­de­ner Hin­sicht ein er­freu­li­ches Bild. Die Haus­auf­ga­ben wer­den ge­mäss den kan­to­na­len Vor­ga­ben er­teilt. Sie die­nen gross­mehr­heit­lich der Fes­ti­gung der in der Schu­le er­wor­be­nen Kennt­nis­se und der Ein­übung des zuvor in der Schu­le er­lern­ten Schul­stoffs. «Damit zei­gen die Lehr­per­so­nen, dass sie das rich­ti­ge Ver­ständ­nis über Sinn und Zweck der Haus­auf­ga­ben haben», führt Mar­kus Kunz, Lei­ter Schul­auf­sicht, aus. Eben­falls po­si­tiv sei, dass kaum Haus­auf­ga­ben vom Vor­mit­tag auf den Nach­mit­tag des glei­chen Tages er­teilt wer­den. Auch wer­den die Haus­auf­ga­ben – ent­ge­gen ge­le­gent­lich ge­äus­ser­ter Kri­tik – re­gel­mäs­sig in der Schu­le kor­ri­giert. 88 Pro­zent der Kin­der und 90 Pro­zent der El­tern be­stä­ti­gen dies. Er­freu­lich ist zudem, dass die Haus­auf­ga­ben bei den El­tern auf brei­te Zu­stim­mung stos­sen. So geben 81 Pro­zent der an der Be­fra­gung teil­neh­men­den El­tern an, dass sie als El­tern die Haus­auf­ga­ben grund­sätz­lich als sinn­voll er­ach­ten. 88 Pro­zent der ant­wor­ten­den El­tern neh­men re­gel­mäs­sig Ein­blick in die Haus­auf­ga­ben und die schu­li­sche Ar­beit ihres Kin­des. Und 76 Pro­zent der El­tern fin­den Haus­auf­ga­ben wich­tig, damit sie sehen, woran ihr Kind in der Schu­le ar­bei­tet. Re­sü­mie­rend fasst der Bil­dungs­di­rek­tor, Ste­phan Schleiss, diese Er­geb­nis­se zu­sam­men: «Die Haus­auf­ga­ben sind für die El­tern ein wich­ti­ges Fens­ter zur Schu­le.»

Un­ter­schie­de zwi­schen El­tern und Kin­dern
Ei­ni­ge Ant­wor­ten der El­tern un­ter­schei­den sich deut­lich von den­je­ni­gen der Kin­der. Wäh­rend näm­lich 48 Pro­zent der Kin­der an­ge­ben, re­gel­mäs­sig mehr Haus­auf­ga­ben zu er­hal­ten, als dies für die ei­ge­ne Klas­se ma­xi­mal zu­läs­sig wäre, sehen das nur 21 Pro­zent der El­tern so. Auch be­züg­lich der neben den Haus­auf­ga­ben ver­blei­ben­den Frei­zeit un­ter­schei­den sich die Ein­schät­zun­gen der El­tern und der Kin­der deut­lich. 25 Pro­zent der Kin­der geben an, neben den Haus­auf­ga­ben oft nicht über ge­nü­gend Frei­zeit zu ver­fü­gen, wäh­rend­des­sen dies nur 13 Pro­zent der El­tern so sehen. Und wäh­rend bei den El­tern die Zu­stim­mung zu den Haus­auf­ga­ben wie auf­ge­zeigt breit ist, ist sie bei den Kin­dern mit 55 Pro­zent zwar merk­lich tie­fer, aber immer noch vor­han­den.

Haus­auf­ga­ben er­tei­len ist an­spruchs­voll
Nebst der Do­sie­rung der Haus­auf­ga­ben scheint auch der Schwie­rig­keits­grad der Haus­auf­ga­ben eine be­son­de­re Her­aus­for­de­rung zu sein. Wäh­rend 15 Pro­zent der Kin­der die ei­ge­nen Haus­auf­ga­ben als eher zu schwie­rig er­ach­ten, fin­den sie 29 Pro­zent der Kin­der eher zu ein­fach. Aus­ser­dem gibt bei­na­he ein Fünf­tel der Kin­der an, die Un­ter­stüt­zung der El­tern zu brau­chen, um die Haus­auf­ga­ben lösen zu kön­nen. Rund ein Neun­tel der Kin­der be­sucht die Haus­auf­ga­ben­hil­fe in der Schu­le. Haus­auf­ga­ben – auch das lässt sich aus den Er­geb­nis­sen her­aus­le­sen – müs­sen Ge­gen­stand der päd­ago­gi­schen Füh­rung durch die Schul­lei­tun­gen blei­ben.

Lie­ber oft als viel: die Sicht der Wis­sen­schaft auf die Haus­auf­ga­ben
In einem In­ter­view mit BBC Radio 4 äus­ser­te sich der Bil­dungs­for­scher John Hat­tie zum Thema Haus­auf­ga­ben. Die Wir­kung von Haus­auf­ga­ben auf die Schü­ler­leis­tun­gen sei in der Pri­mar­schu­le, so Hat­tie, bei­na­he null, auf der Ober­stu­fe aber vor­han­den. Hat­tie emp­fiehlt, die Null-​Wirkung in der Pri­mar­schu­le als An­lass für einen kri­ti­schen Um­gang und nicht für die Ab­schaf­fung der Haus­auf­ga­ben zu neh­men. Fünf bis zehn Mi­nu­ten hät­ten die glei­che Wir­kung wie eine oder zwei Stun­den. Die Haus­auf­ga­ben sol­len bei der Ver­tie­fung von etwas be­reits Ge­lern­tem hel­fen und müs­sen zwin­gend selb­stän­dig ge­löst wer­den kön­nen. Weil Haus­auf­ga­ben auf der Ober­stu­fe einen po­si­ti­ven Ef­fekt auf die Schü­ler­leis­tun­gen haben, ist es sinn­voll, die selb­stän­di­ge Ver­tie­fung zu Hause schon in der Pri­mar­schu­le ein­zu­üben. Bei der Haus­auf­ga­ben­men­ge dür­fen und sol­len sich Lehr­per­so­nen zu­rück­hal­ten. Für Primar-​ und Ober­stu­fe gilt die grif­fi­ge Haus­auf­ga­ben­for­mel des Bil­dungs­for­schers Ul­rich Traut­wein: lie­ber oft als viel.
 

Haus­auf­ga­ben als Fens­ter zur Schu­le
Typ Titel Be­ar­bei­tet
Kanton_Zug_Medienmitteilung-Hausaufgaben_als_Fenster_zur_Schule.pdf 03.06.2022

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