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Letz­te Woche be­ob­ach­te­te ich zwei junge Män­ner, die un­ter­schied­li­cher nicht aus­se­hen konn­ten. Der eine war ums Kinn herum kahl ra­siert. Sei­nem Ge­gen­über würde man nachts in der Ga­ra­ge lie­ber nicht be­geg­nen: Sein Voll­bart und der im Ge­gen­satz dazu glatt ra­sier­te Schä­del ver­lie­hen ihm das Aus­se­hen eines Schwerver­brechers.

Wo man vor ei­ni­ger Zeit noch glatt ra­sier­te Ge­sich­ter sah, blickt man heute immer öf­ters in bär­ti­ge Vi­sa­gen. Ich frage mich manch­mal, wes­halb sich das Schön­heits­emp­fin­den bei der Ge­sichts­be­haa­rung so schnell ver­än­dert.

Ich denke, dass Pro­mi­nen­te oft eine Vor­bild­funk­ti­on haben: Man möch­te so aus­se­hen wie sie. Diese Be­rühmt­hei­ten sind Trend­set­ter, wel­che die gros­se Masse dazu ver­lei­ten, beim Trend mit­zu­ma­chen. Als Folge davon sehen sich viele Leute ziem­lich ähn­lich.

Ich denke je­doch, dass man un­ab­hän­gig von die­sen Trends ent­schei­den soll­te, was einem am bes­ten ge­fällt. Es gibt Län­der, wo das Tra­gen von Bär­ten ein Teil der Kul­tur ist. Doch es ist zu be­ob­ach­ten, dass immer mehr Män­ner, auch bei uns, einen Voll­bart tra­gen. Die­ses Phä­no­men er­staunt mich, da dunk­le, volle Bärte häu­fig mit Ter­ro­ris­mus in Ver­bin­dung ge­bracht wer­den.

Ich per­sön­lich würde spä­ter, Mo­de­trend hin oder her, auf einen Voll­bart ver­zich­ten, weil ich finde, dass die­ser dem Ge­sicht eine ge­wis­se Härte ver­leiht.

In vie­len Kin­der­ge­schich­ten oder Fil­men wer­den die Bö­se­wich­te mit einem strup­pi­gen Bart dar­ge­stellt. Räu­ber Hot­zen­plotz und ähn­li­che Ge­stal­ten sind wohl auch der Grund, wes­halb ich bis heute Voll­bär­te un­be­wusst mit etwas Un­freund­li­chem as­so­zi­ie­re.

Es ist aber nicht so, dass ich grund­sätz­lich Vor­ur­tei­le ge­gen­über Bart­trä­gern hege. Ei­ni­gen Män­nern steht ein ge­pfleg­ter Voll­bart sogar gut und kann auch Aus­druck von Mo­de­be­wusst­sein zei­gen. Im Mo­ment finde ich den neuen Bart­trend noch spe­zi­ell, doch da der Mensch ein Ge­wohn­heits­tier ist, werde wohl auch ich mich daran ge­wöh­nen.