Navigieren auf Kanton Zug

In­halts­na­vi­ga­ti­on auf die­ser Seite

Na­vi­ga­ti­on
  • Aktuell
  • Än­de­rung des Steu­er­ge­set­zes ent­las­tet Fa­mi­li­en wei­ter
06.10.2022

Än­de­rung des Steu­er­ge­set­zes ent­las­tet Fa­mi­li­en wei­ter

06.10.2022
Me­di­en­mit­tei­lung vom 6. Ok­to­ber 2022

Der Re­gie­rungs­rat hat an sei­ner Sit­zung vom 4. Ok­to­ber 2022 die achte Teil­re­vi­si­on des Steu­er­ge­set­zes in zwei­ter Le­sung ver­ab­schie­det. Schwer­punk­te der Vor­la­ge sind die Er­hö­hung der Kin­der­be­treu­ungs­ab­zü­ge, Ver­bes­se­run­gen bei der Ver­mö­gens­steu­er, eine mo­de­ra­te Sen­kung des Ein­kom­mens­steu­er­ta­rifs, die un­be­fris­te­te Bei­be­hal­tung der von 2021–2023 er­höh­ten per­sön­li­chen Ab­zü­ge und Nach­füh­run­gen der kan­to­na­len Ge­setz­ge­bung an die Bun­des­ge­setz­ge­bung. Zudem sol­len die Ge­mein­den aus der Mit­fi­nan­zie­rung des Na­tio­na­len Fi­nanz­aus­gleichs (NFA) ent­las­sen wer­den. Fer­ner soll der Kan­ton für die Jahre 2024–2027 jenen Ge­mein­den, deren steu­er­li­che Min­der­ein­nah­men aus der ach­ten Teil­re­vi­si­on des Steu­er­ge­set­zes höher sind als die weg­fal­len­de NFA-​Mitfinanzierung, zur Ab­fe­de­rung der fi­nan­zi­el­len Aus­wir­kun­gen einen be­fris­te­ten So­li­da­ri­täts­bei­trag leis­ten.

Er­hö­hung der Ab­zü­ge für Kin­der­be­treu­ung
Der Dritt­be­treu­ungs­ab­zug soll im Ein­klang zur di­rek­ten Bun­des­steu­er von heute 6000 Fran­ken auf neu 25 000 Fran­ken er­höht wer­den. Mit der Er­hö­hung soll ei­ner­seits dem ge­stie­ge­nen Be­dürf­nis nach einer stär­ke­ren steu­er­li­chen Be­rück­sich­ti­gung der Dritt­be­treu­ungs­kos­ten Rech­nung ge­tra­gen wer­den. An­de­rer­seits be­fin­det sich der Zuger Dritt­be­treu­ungs­ab­zug in­zwi­schen im in­ter­kan­to­na­len Ver­gleich im hin­te­ren Drit­tel, so dass nach der Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form nun wie­der eine Mass­nah­me zu Guns­ten der Fa­mi­li­en um­ge­setzt wer­den soll. Der Ei­gen­be­treu­ungs­ab­zug soll von heute 6000 Fran­ken auf neu 12 000 Fran­ken er­höht wer­den, da auch die An­er­ken­nung der Ei­gen­be­treu­ung einem un­ver­än­der­ten ge­sell­schafts­po­li­ti­schen Be­dürf­nis ent­spricht. Mit den be­an­trag­ten Ge­set­zes­än­de­run­gen wer­den zwei vom Kan­tons­rat teilerheb­lich er­klär­te Mo­tio­nen um­ge­setzt.

Ver­bes­se­run­gen bei der Ver­mö­gens­steu­er
Die sich auf ab­seh­ba­re Zeit sehr gut prä­sen­tie­ren­de Fi­nanz­la­ge des Kan­tons Zug recht­fer­tigt eine Sen­kung der Ver­mö­gens­steu­er im Rah­men eines aus­ge­wo­ge­nen Ge­samt­pa­kets.

Nach­dem bei der letz­ten An­pas­sung der Ver­mö­gens­steu­er per 2009 durch die Ab­schaf­fung der da­mals obers­ten Ta­rif­stu­fe vor allem Per­so­nen mit grös­se­rem Ver­mö­gen pro­fi­tier­ten, soll eine ge­ne­rel­le Sen­kung des Ver­mö­gens­steu­er­ta­rifs um 20 Pro­zent nun allen Ver­mö­gens­steu­er­zah­len­den zu­gu­te­kom­men. Zu­sätz­lich sol­len die be­stehen­den Frei­be­trä­ge er­höht wer­den. Be­zah­len heut­zu­ta­ge rund die Hälf­te der Zu­ge­rin­nen und Zuger keine Ver­mö­gens­steu­er, wird sich diese Zahl mit den er­höh­ten Frei­be­trä­gen künf­tig ge­schätzt um rund wei­te­re 10 Pro­zent er­hö­hen. Mit der be­an­trag­ten Ge­set­zes­än­de­rung wird eine vom Kan­tons­rat teilerheb­lich er­klär­te Mo­ti­on um­ge­setzt.

Sen­kung des Ein­kom­mens­steu­er­ta­rifs und un­be­fris­te­te Bei­be­hal­tung der er­höh­ten per­sön­li­chen Ab­zü­ge
Fi­nanz­di­rek­tor Heinz Tänn­ler führt aus: «Dem Re­gie­rungs­rat ist es ein An­lie­gen, eine Sen­kung der Ver­mö­gens­steu­er nicht iso­liert, son­dern im Rah­men eines aus­ge­wo­ge­nen Ge­samt­pa­kets unter Be­rück­sich­ti­gung zu­sätz­li­cher steu­er­li­cher An­lie­gen und The­men um­zu­set­zen.» Die sehr gute Fi­nanz­la­ge des Kan­tons Zug er­laubt auch Mass­nah­men im Be­reich der Ein­kom­mens­be­steue­rung, ge­ra­de auch, weil Steu­ern nicht auf Vor­rat er­ho­ben wer­den sol­len. Der Re­gie­rungs­rat be­an­tragt des­halb, den be­stehen­den Ein­kom­mens­steu­er­ta­rif ge­ne­rell um fünf Pro­zent zu sen­ken (der Steu­er­ta­rif ent­hält die Steu­er­sät­ze, wel­che die ein­fa­che Steu­er­be­las­tung bei einem be­stimm­ten Ein­kom­men oder Ver­mö­gen aus­drü­cken). So­dann soll die im Rah­men der steu­er­li­chen Covid-​Massnahmen vor­ge­nom­me­ne, von 2021–2023 be­fris­te­te Er­hö­hung der per­sön­li­chen Ab­zü­ge auf­grund der po­si­ti­ven Er­fah­run­gen un­be­fris­tet bei­be­hal­ten wer­den.

An­pas­sung der kan­to­na­len Ge­setz­ge­bung an die Bun­des­ge­setz­ge­bung
Di­ver­se Än­de­run­gen im Steu­er­har­mo­ni­sie­rungs­ge­setz des Bun­des sind im Steu­er­ge­setz nach­zu­füh­ren. Be­trof­fen sind das Bun­des­ge­setz über Über­brü­ckungs­leis­tun­gen für äl­te­re Ar­beits­lo­se, das Bun­des­ge­setz über die steu­er­li­che Be­hand­lung fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen, die Ak­ti­en­rechts­re­vi­si­on sowie das Bun­des­ge­setz über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich.

Prä­zi­sie­run­gen und re­dak­tio­nel­le An­pas­sun­gen
Des­wei­tern sol­len eine Amts­hil­fe­be­stim­mung im Be­reich der So­zi­al­hil­fe an­ge­passt und klei­ne­re re­dak­tio­nel­le An­pas­sun­gen im Steu­er­ge­setz vor­ge­nom­men wer­den

Ent­las­sung der Ge­mein­den aus der Mit­fi­nan­zie­rung der Zuger Zah­lun­gen an den Na­tio­na­len Fi­nanz­aus­gleich (NFA)
Die Ein­woh­ner­ge­mein­den fi­nan­zie­ren seit 2008 die Zah­lun­gen des Kan­tons Zug an den Na­tio­na­len Fi­nanz­aus­gleich mit. Im Jahr 2022 be­lau­fen sich diese Ge­mein­de­bei­trä­ge auf total rund 47,3 Mil­lio­nen Fran­ken. Die sehr gute fi­nan­zi­el­le Lage des Kan­tons, das dies­be­züg­li­che wie­der­hol­te An­lie­gen der Ge­mein­den sowie Rück­mel­dun­gen aus der Ver­nehm­las­sung haben den Re­gie­rungs­rat dazu be­wo­gen, das Fi­nan­zie­rungs­mo­dell der Zuger Zah­lun­gen an den NFA zu über­den­ken. In­fol­ge­des­sen sol­len der ent­spre­chen­de Kan­tons­rats­be­schluss per Ende 2023 auf­ge­ho­ben und die Ge­mein­den per 2024 aus der NFA-​Mitfinanzierung ent­las­sen wer­den. Damit trägt der Kan­ton die NFA-​Zahlungen des Kan­tons Zug künf­tig al­lei­ne.

So­li­da­ri­täts­bei­trag des Kan­tons
Auch nach dem Weg­fall der NFA-​Beteiligung sei­tens der Ge­mein­den re­sul­tie­ren auf­grund der ach­ten Teil­re­vi­si­on des Steu­er­ge­set­zes in neun der elf Ge­mein­den Min­der­ein­nah­men. Die Be­trof­fen­heit die­ser Ge­mein­den soll mit einem auf vier Jahre be­fris­te­ten jähr­li­chen «So­li­da­ri­täts­bei­trag» sei­tens des Kan­tons auf­ge­fan­gen wer­den. Damit soll den be­trof­fe­nen Ge­mein­den (d. h. Ober­ä­ge­ri, Un­terä­ge­ri, Men­zin­gen, Baar, Cham, Hü­nen­berg, Risch, Walch­wil, Neu­heim) ein Be­trag von total 11,14 Mil­lio­nen Fran­ken jähr­lich wäh­rend vier Jah­ren (2024–2027) zu­kom­men.

Fi­nan­zi­el­le Aus­wir­kun­gen
Aus den ver­schie­de­nen An­pas­sun­gen re­sul­tiert ein fi­nan­zi­ell ver­kraft­ba­res und aus­ge­wo­ge­nes Ge­samt­pa­ket, wel­ches allen steu­er­zah­len­den Zu­ge­rin­nen und Zu­gern zu­gu­te­kommt. Alle Mass­nah­men sol­len im Rah­men einer ach­ten Teil­re­vi­si­on des Steu­er­ge­set­zes per 1. Ja­nu­ar 2024 um­ge­setzt wer­den. Da­durch sind rein steu­er­lich jähr­li­che Min­der­ein­nah­men von rund 72,7 Mil­lio­nen Fran­ken für den Kan­ton bzw. 54,8 Mil­lio­nen Fran­ken für die Ge­mein­den zu er­war­ten. Für den Kan­ton er­höht sich diese Zahl um die weg­fal­len­de NFA-​Beteiligung der Ge­mein­den, für die Ge­mein­den re­du­ziert sie sich im sel­ben Um­fang. Im Jahr 2022 (ak­tu­ells­te Zah­len) be­läuft sich die NFA-​Beteiligung der Ge­mein­den auf rund 47,3 Mil­lio­nen Fran­ken. Im Er­geb­nis re­sul­tie­ren für den Kan­ton somit jähr­li­che Min­der­ein­nah­men von rund 120 Mil­lio­nen Fran­ken (vor all­fäl­li­gen Mehr­ein­nah­men aus der OECD-​Mindeststeuer) und für die Ge­mein­den von netto rund 7,5 Mil­lio­nen Fran­ken. Zu­sätz­lich zu be­rück­sich­ti­gen ist in den Jah­ren 2024–2027 der So­li­da­ri­täts­bei­trag des Kan­tons zu­guns­ten der Ge­mein­den in Höhe von jähr­lich 11,14 Mil­lio­nen Fran­ken.

Die ge­plan­ten Än­de­run­gen (achte Teil­re­vi­si­on des Steu­er­ge­set­zes, Weg­fall NFA-​Beteiligung der Ein­woh­ner­ge­mein­den, So­li­da­ri­täts­bei­trag des Kan­tons an die Ge­mein­den, Mehr­ein­nah­men aus OECD-​Mindeststeuer ver­blei­ben beim Kan­ton) stel­len eine «Paket-​Lösung» dar. Die ein­zel­nen The­men kön­nen also nicht los­ge­löst von­ein­an­der be­ur­teilt wer­den. Das Ver­blei­ben der Mehr­ein­nah­men aus der künf­ti­gen OECD-​Mindeststeuer beim Kan­ton ist also un­ab­ding­ba­re Vor­aus­set­zung für den Ver­zicht auf die Mit­fi­nan­zie­rung der NFA-​Zahlungen sei­tens der Ge­mein­den sowie die Zah­lung eines So­li­da­ri­täts­bei­trags. Diese Paket-​Lösung steht zudem unter der Prä­mis­se, dass die bun­des­recht­li­che Zu­satz­steu­er (OECD-​Mindeststeuer) ein­ge­führt wird.

Än­de­rung des Steu­er­ge­set­zes ent­las­tet Fa­mi­li­en wei­ter
Typ Titel Be­ar­bei­tet
MM Änderung Steuergesetz entlastet Familien weiter vom 06.10.2022.pdf 06.10.2022

Weitere Informationen

hid­den place­hol­der

be­ho­er­den

Fusszeile

Deutsch