«Am Drücker - Games selber erleben»
Unter diesem Motto führte das kantonale Amt für Gesundheit einen Workshop für Eltern und Bezugspersonen von Kindern und Jugendlichen durch. Darin wurden Wege und Mittel aufgezeigt, wie Kinder und Jugendliche in der digitalen Welt begleitet werden können. Dieser Anlass setzte den Schlusspunkt unter die Veranstaltungsreihe «Sicher und entspannt durch die digitale Welt».
Die Digitalisierung betrifft gerade die Generation der Kinder und Jugendlichen besonders stark, etwa durch einen veränderten Medienkonsum. «Die Angst und das Unverständnis der Eltern gegenüber dem Konsum von digitalen Medien von ihren Kindern löst bei vielen Jugendlichen eine Abwehrhaltung aus. Diese erschwert die Diskussion über reale Risiken», sagt Sandra Cortesi (Director of Youth and Media am Berkman Klein Center der Harvard Universität). Mit dem Workshop "Am Drücker - Games selber erleben", der am 14. März mit dem Cyberculturisten Marc Bodmer in Zug stattgefunden hat, konnten sich Eltern der Game-Welt annähern und so reale Risiken und Chancen erkennen und selbst erleben.
Auch die EKKJ (Eidgenössische Kommission für Kinder- und Jugendfragen) hat aktuell vier Thesen zum Einfluss der Digitalisierung auf Kinder und Jugendliche publiziert. Sie erachtet es als zentral, dass die zukünftige Generation die Grundlagen der digitalen Welt versteht, in derselben verantwortungsvoll agiert und diese aktiv mitgestalten kann. Dabei spielen die Eltern und Bezugspersonen eine sehr wichtige Rolle.
«Nicht-Spielern entzieht sich der wahre Charakter von Videospielen. Erst durch die eigene Erfahrung erschliesst sich das Spiel. Wer diesen Schritt gemacht hat, kann fundierter über Computerspiele diskutieren und ist nicht auf Drittmeinungen angewiesen. Mein Ziel ist es, eine Gesprächsbasis zu liefern, der Fakten und Erfahrungen zugrunde liegen und nicht Emotionen und Vorurteile», fasst Marc Bodmer die Kernaussage seines Workshops zusammen.
Der Workshop stellte gleichzeitig den Schlusspunkt der Veranstaltungsreihe «Sicher und entspannt durch die digitale Welt» dar, welche durch die von der Jugendanimation Zug (Jaz) geleitete Drehscheibe initiiert wurde. Die Drehscheibe ist ein interdisziplinäres Netzwerk aus kantonalen und städtischen Verwaltungsabteilungen, sozialen Institutionen, Vereinen und engagierten Privatpersonen.
Die Veranstaltungsreihe stiess auf grosses Interesse und führte zu positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden. «Eltern melden nach wie vor einen enormen Bedarf nach Informationen und Austausch zum Thema Digitalisierung an, und die konkrete Auseinandersetzung mit dem Thema 'Digitale Medien' sowie die lösungs- und praxisorientierte Perspektive wurden sehr geschätzt,» sagt Miriam Scammacca Albisser, Fachmitarbeiterin Kinder- und Jugendgesundheit vom Amt für Gesundheit. Durch die Veranstaltungsreihe wurden Eltern, Kinder und Jugendliche sensibilisiert und mit dem nötigen Rüstzeug ausgestattet, um sich sicherer und entspannter durch die digitale Welt bewegen zu können. Die Abteilung Kinder- und Jugendgesundheit des Amts für Gesundheit wird auch in Zukunft einen Fokus auf Fragen nach der Sicherheit im digitalen Raum legen und bietet Interessierten weiterführende Informationen und Beratungen an.
Weitere Informationen
Mehr Infos zu den vier Thesen der EKKJ unter:
https://www.ekkj.admin.ch/medieninformation/medienmitteilungen/detail/kinder-und-jugendliche-40-digitalisierung-betrifft-auch-kinder-und-jugendliche/
Sendehinweis: Dokumentarfilm «Kinder im Netz - Gefahren und Chancen der digitalen Welt» (u.a. mit Marc Bodmer): Donnerstag, 15. März 2018, 20.05 Uhr, SRF 1
Medienmitteilung: Sicherheit im digitalen Raum
Typ | Titel | Bearbeitet |
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MM 03_ Sicherheit im digitalen Raum.pdf | 15.03.2018 |