Impfungen gegen pandemische Grippe: Zug ist bereit
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) teilte am Freitag, 30. Oktober 2009, mit, dass Mitte November mit den Impfungen gegen die pandemische Grippe (H1N1) 2009 begonnen werden kann. Für die Feinverteilung und die Organisation sind die Kantone zuständig. Der Kanton Zug ist dafür bestens vorbereitet. Ab etwa Mitte Monat wird es möglich sein, sich im Kanton Zug gegen die pandemische Grippe impfen zu lassen.
Die ersten Auslieferungen an die Kantone finden laut BAG zwischen dem 5. und dem 6. November 2009 statt. Nach BAG-Angaben werden alle Kantone gleichzeitig beliefert. Die zweite Lieferung erfolgt zwei Wochen nach der ersten. Das heisst: Im Kanton Zug kann ab Woche 47, also ab etwa Mitte November, geimpft werden. Der genaue Zeitpunkt für den Beginn der Impfungen wird der Bevölkerung über die Medien rechtzeitig bekannt gegeben.
Freiwillig und gratis
Die Impfung ist für alle freiwillig und gratis. Besonders sinnvoll ist die Impfung für das Gesundheitspersonal, das einerseits damit rechnen muss, in direkten Kontakt mit Erkrankten zu kommen, andererseits das Virus auch auf Immungeschwächte übertragen könnte. Weiter ist die Impfung für Personen empfohlen, die einer Risikogruppe zuzurechnen sind. Dazu gehören etwa Schwangere und chronisch kranke Kinder und Erwachsene. Es gibt aber keine speziele Empfehlung in dem Sinn, dass beispielsweise sämtliche Kinder bis zu einem gewissen Alter geimpft werden sollen. Der Impfentscheid liegt in der freien Entscheidung jeder und jedes Einzelnen.
Die Impfung gegen die saisonale Grippe ist bereits angelaufen. Gleichzeitige Impfungen gegen die saisonale und gegen die pandemische Grippe werden möglich sein.
Der Impfstoff wird vom Bund kostenlos zur Verfügung gestellt und den Impfstellen vom Kanton unentgeltlich geliefert. Bei der Verteilung arbeitet der Kanton Zug mit der Metalli Apotheke und der Zivilschutzorganisation zusammen.
Wo man sich impfen lassen kann
Die (H1N1)-2009-Grippe nimmt in der Regel einen milden Verlauf. Deshalb ist keine forcierte Durchimpfung der Bevölkerung in speziellen Impfzentren nötig. Impfen können frei praktizierende Ärztinnen und Ärzte der Grundversorgung (Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Gynäkologie und Pädiatrie), Spital- und Heimärztinnen/-ärzte sowie Betriebsärztinnen/-ärzte, sofern betriebliche Impfungen durchgeführt werden.
Auch wenn es für die Durchführung der Impfungen keine separaten, extra dafür errichtete Impfzentren braucht, wird es dennoch möglich sein, an bestehenden Institutionen Impfzentren zu führen. Spitäler und Kliniken können sich als Impfzentren deklarieren. Sie haben dann die Möglichkeit, nicht nur ihre eigenen Patientinnen und Patienten, sondern auch die breite Bevölkerung zu impfen. Fest steht bereits, dass das Kantonsspital eine Funktion als Impfzentrum übernehmen wird.
An der Schwelle zu einer Epidemie
Das neue Grippevirus hat sich im letzten halben Jahr über die ganze Welt verbreitet. Die dadurch verursachte Krankheit wird deshalb auch als pandemische Grippe (H1N1) 2009, volkstümlich als Schweinegrippe, bezeichnet. Die Grippesituation in den verschiedenen Ländern ist sehr unterschiedlich. Die Krankheit flackert auch in der Schweiz immer wieder auf. Experten rechnen mit einem spürbaren Anstieg der Fälle in der kälteren Jahreszeit. In der letzten Woche wurden in der Schweiz 92 neue Fälle registriert. Die Zahl der bestätigten Fälle stieg damit auf 1440. Gemäss den Situationsberichten des BAG scheint der Schwellenwert für eine Grippe-Epidemie erreicht zu werden. Die pandemische Grippe hat in der Schweiz bisher noch zu keinen Todesfällen geführt. Allerdings ist es in einzelnen Fällen bei Risikopersonen zu schweren Krankheitsverläufen gekommen.
Zug, 30. Oktober 2009