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26.03.2013

061 / Kanton Zug: Kriminalstatistik 2012

26.03.2013

Zug, 26. März 2013, 12:00 Uhr


061 / MEDIENMITTEILUNG

Kanton Zug: Kriminalstatistik 2012

Die Sicherheitslage im Kanton Zug ist gut. Dies bekräftigt der Blick in die polizeiliche Kriminalstatistik 2012. Die Straftaten sind im vergangenen Jahr nochmals um insgesamt 2% zurückgegangen. Schweizweit gesehen, hat die Zahl der Delikte gegen das Strafgesetzbuch nur in den Kantonen Zug und Genf abgenommen. Bei den Delikten gegen Leib und Leben gab es einen sehr erfreulichen Rückgang der Delikte um ganze 24%. Einige wenige abgewiesene Asylbewerber und Kriminaltouristen haben eine Vielzahl an Delikten begangen.

Im Jahr 2012 registrierte die Zuger Polizei 8'213 Straftaten. Dies entspricht in etwa dem durchschnittlichen Wert der vergangenen vier Jahre 2008 bis 2011 (8'174). Im Kanton Zug sind pro tausend Einwohner rund 56 Tatbestände gegen das Strafgesetzbuch (StGB) zu verzeichnen. Diese Zahl liegt deutlich unter dem Schweizer Durchschnitt von rund 79 Straftatbeständen pro tausend Einwohner. Bis auf die Kantone Zug und Genf nahmen in der ganzen Schweiz die StGB-Straftaten gegenüber dem Vorjahr zu.

Über 70 Prozent (4'613) aller StGB-Delikte sind Straftaten gegen das Vermögen, worunter beispielsweise Taschendiebstähle fallen. Im Vergleich zum Jahr 2011 haben die Vermögensdelikte um knapp 6 Prozent abgenommen.

Im selben Zeitraum wurden erfreulicherweise 24 Prozent weniger Delikte gegen Leib und Leben registriert. Die Fälle schwerer Körperverletzungen nahmen jedoch massiv zu. Es entspricht einem nationalen Trend, dass die Zahl der Leib-und-Leben-Delikte zwar grundsätzlich abnimmt, die Schwere der einzelnen Straftaten jedoch eher zunimmt. 328 Straftatbestände wie Körperverletzung, Gefährdung des Lebens oder Raufhandel zählt die Kriminalstatistik 2012 (2011: 432). Mit mehr als 9 von 10 geklärten Leib-und-Leben-Delikten erreichte die Zuger Polizei wiederum eine sehr hohe Aufklärungsquote. Die Aufklärungsquote aller StGB-Fälle liegt mit 29 Prozent über dem Schweizer Durchschnitt von 27 Prozent.

Kleine Personengruppe mehrfach straffällig

Die Zuger Polizei ermittelte 2012 insgesamt 1'816 Beschuldigte, 50 Prozent davon waren Schweizer. Bei rund einem Fünftel der Beschuldigten handelt es sich um abgewiesene Asylbewerber, Asylsuchende oder Kriminaltouristen. Diese 386 Personen stehen in Verbindung mit 1'218 Beschuldigungen. Das bedeutet, dass eine sehr kleine Personengruppe für eine Vielzahl von Delikten verantwortlich ist und immer wieder straffällig wird.
Diverse abgewiesene Asylbewerber, die sich illegal in der Schweiz aufhalten, werden zwar konsequent geahndet, können jedoch nicht ausgeschafft werden, da entsprechende Rückübernahmeabkommen des Bundes fehlen oder diese nicht umgesetzt werden können.

Erfolgreiche polizeiliche Fachstellen

Auffällig ist die rückläufige Zahl der Jugendkriminalität. Nur noch in 12 Prozent aller Leib-und-Leben-Delikte waren Jugendliche involviert. Die Zahl der beschuldigten Jugendlichen sank um fast 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Projekt "Gemeinsam gegen Gewalt" wirkt weiterhin nach. Der vor zwei Jahren eingesetzte Dienst Jugenddelikte, der eng mit der Abteilung Jugendstrafrecht der Staatsanwaltschaft des Kantons Zug zusammenarbeitet, beginnt ebenfalls Wirkung zu zeigen.

Auch die 2008 eingesetzte Fachstelle Häusliche Gewalt ist sehr aktiv. In jedem Fall von Häuslicher Gewalt treten die Spezialistinnen und Spezialisten der Fachstelle sowohl mit der beschuldigten Person als auch mit dem Opfer in Kontakt. Durch Nachbetreuungen trug die Fachstelle im Jahr 2012 in zahlreichen Fällen dazu bei, dass es zu keinen neuen Gewalttaten und deutlich weniger Wiederholungstätern kam. So nahmen die Straftaten im Bereich der häuslichen Gewalt im Vergleich zum Schnitt der vier Vorjahre um 18 Prozent ab.

Tiefe Einbruchszahlen

Mit 557 Einbruchdiebstählen im Jahr 2012 ist der tiefste Stand seit 2008 zu verzeichnen. Die insgesamt sinkenden Einbruchszahlen sind unter anderem auf die Kampagne "Kampf dem Einbruch" zurückzuführen. Bei der Aktion gegen Dämmerungseinbrüche setzte die Zuger Polizei zahlreiche zivile Patrouillen in den besonders einbruchgefährdeten Gebieten zur Hauptsache in Zug, Baar und Cham ein. Zwar hat die Zahl der Einbrüche abgenommen, doch ist es unerfreulich, dass der Anteil an Einbrüchen im Privatbereich (Wohnbereich) im Jahr auf 320 angestiegen ist. An der Zuger Messe und an der WOHGA informierte die Zuger Polizei die Bürgerinnen und Bürger, wie sie sich am besten vor Einbrüchen schützen können. Zudem bietet die Zuger Polizei laufend Sicherheitsberatungen zu diesem Thema an.

Starke Zunahme bei den Sexualdelikten

2012 nahmen die Sexualdelikte im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent auf 108 Straftaten zu. Insbesondere haben die Anzeigen wegen Vergewaltigungen, sexuellen Handlungen mit Kindern und im Bereich der verbotenen Pornografie stark zugenommen. Fast 90 Prozent der Sexualdelikte klärte die Zuger Polizei auf. Die Ermittlerinnen und Ermittler sehen sich bei ihrer Arbeit mit immer grösser werdenden elektronischen Datenmengen konfrontiert. Die Zahl der bei Hausdurchsuchungen sichergestellten Bilder und Filme liegt nicht selten bei mehreren Hunderttausend. Deren Auswertung fordert die technische Infrastruktur und ist zeitintensiv. Bemerkenswert ist, dass sich in Chatrooms eine hohe Anzahl von pädosexuell veranlagten Personen aufhalten und den Kontakt zu Kindern und Jugendlichen suchen.
66 Prozent mehr Betäubungsmittelanzeigen

Als Folge der höheren polizeilichen Präsenz stiegen im Jahr 2012 die festgestellten, aufgedeckten Betäubungsmitteldelikte um 66 Prozent an. Der Drogenkonsum dürfte sich insgesamt betrachtet nicht erhöht haben, er wurde jedoch konsequenter verfolgt. Insgesamt gelingt es der Zuger Polizei, offene Drogenszenen zu vermeiden und auf den sehr flexibel sich verändernden Drogenmarkt zu reagieren. Der Fokus der Zuger Polizei richtet sich auf den Drogenhandel.

Der Kampf dem Einbruch geht weiter

Aufgrund der Erkenntnisse aus der Kriminalstatistik 2012 und der allgemeinen Kriminallage konzentriert sich die Zuger Polizei 2013 auf die Senkung von Trick- und Taschendiebstählen und auf weitere Aktionen gegen Einbruchsdiebstähle. Daneben wird auch die Präventionskampagne gegen das sogenannte "Skimming" fortgesetzt (www.stop-skimming.ch). Im Bereich Jugend konzentrieren sich die Ermittler auf das Cybermobbing. Diffamierungen im Internet sind in jüngerer Vergangenheit gerade bei Jugendlichen, die soziale Medien intensiv nutzen, zu einem Problem geworden. Hier will die Zuger Polizei zusammen mit Partnern Aufklärung betreiben und versuchen, die Jugendlichen zu sensibilisieren, um derartige Delikte zu verhindern.


Dr. iur. Thomas Armbruster, Chef Kriminalpolizei

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Typ Titel Dokumentart
Kriminalstatistik 2012 Statistiken/Diagramme

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