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04.04.2012

075 / Kanton Zug: Verkehrs- und Kriminalstatistik 2011

04.04.2012

Zug, 3. April 2012, 09:00 Uhr


075 / MEDIENMITTEILUNG

Kanton Zug: Verkehrs- und Kriminalstatistik 2011


Verkehrsstatistik 2011

2011 ereigneten sich im Kanton Zug 952 Verkehrsunfälle. Dabei wurden 360 Personen verletzt. Die Zahl der Schwerverletzten hat sich im Berichtsjahr fast verdoppelt. Fast ein Drittel aller Unfälle waren Selbstunfälle. Unaufmerksamkeit und Ablenkung sowie überhöhte oder den Strassenverhältnissen nicht angepasste Geschwindigkeit sind die Hauptunfallursachen. Hier setzt die Zuger Polizei 2012 auch ihre Präventionsschwerpunkte.

Bei den 952 Verkehrsunfällen, die sich im vergangenen Jahr auf den Zuger Strassen ereignet haben, starben vier Menschen. Einer lenkte ein Motorrad, ein anderer ein Auto. Bei zwei weiteren Unfällen kamen die Beifahrer ums Leben. 105 Personen wurden schwer verletzt. Das ist eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr. Von 349 auf 250 deutlich zurückgegangen ist die Zahl der Leichtverletzten. Am meisten Verletzte gab es 2011 unter den Fussgängern und Zweiradfahrern (35 bzw. 138). 60 Prozent der registrierten Unfälle ereigneten sich innerorts. Bei rund einem Drittel der dort registrierten 618 Unfälle wurden Personen verletzt. Diese Zahlen belegen, dass gerade die kurzen Fahrstrecken im Innerortsbereich, in meist vertrauter Umgebung, ein erhöhtes Gefahrenpotenzial aufweisen. Hier ist auch die Verkehrsdichte am höchsten. Passierte ein Verkehrsunfall aufgrund überhöhter oder den Strassenverhältnissen nicht angepasster Geschwindigkeit, handelte es sich in 118 von 161 Fällen um einen Selbstunfall. 46 endeten mit Personenschaden, 72 mit Sachschaden. Bei den 239 Unfällen wegen fehlender Aufmerksamkeit halten sich Selbst- und Auffahrunfälle, je 63, die Waage.

Schwerpunkte 2012
Fehlende Aufmerksamkeit und Ablenkung waren im vergangenen Jahr Hauptursachen von Verkehrsunfällen. Die Polizei sah sich oft mit der Aussage konfrontiert, dass der andere Verkehrsteilnehmer nicht gesehen worden sei. Bei genauem Nachfragen wurde jedoch rasch klar, dass der Unfallverursachende abgelenkt war und dem Verkehr nicht die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Deshalb setzt die Zuger Polizei 2012 hier einen Schwerpunkt mit der Präventionskampagne "Lenken-statt-ablenken". Sie hat ein besonderes Augenmerk auf fehlbare Fahrzeuglenkende und führt auch entsprechende Kontrollen durch. Wer ein Fahrzeug lenkt und gleichzeitig telefoniert, SMS verfasst oder die Daten im GPS-Gerät eingibt, macht sich strafbar und muss mit einer Busse rechnen.

2012 führt die Zuger Polizei auch wieder die Aktion "Fit für die Strasse?" durch. Schwergewichtig kontrolliert sie Fahrzeuglenkende auf ihre Fahrfähigkeit, das heisst ob sie unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stehen. Weiter beteiligt sich die Zuger Polizei auch im Jahr 2012 an der schweizweiten Aktion "Schulanfang" und setzt damit einen Schwerpunkt für sichere Schulwege. In den Wochen nach dem Schulanfang führt sie entlang der Schulwege Verkehrs- und Geschwindigkeitskontrollen durch.


Kriminalstatistik 2011

Die Kriminalitätslage im Kanton Zug ist mit insgesamt 8379 Straftaten ziemlich stabil. Eine Zunahme gibt es bei den Vermögens- und den Sexualdelikten. Steigend sind die Zahlen auch bei den nationalen und internationalen Rechts- und Amtshilfeersuchen. Rück-läufig sind hingegen die Einbruchdiebstähle sowie die Delikte gegen Leib und Leben, wo vor allem die Zahl der schweren Körperverletzungen sank.

Im Jahr 2011 wurden im Kanton Zug 8379 Straftaten registriert. Das sind 158 Straftaten mehr als 2010. Insgesamt ist die Tendenz der Straftaten seit dem Jahre 2008 steigend. Zugenommen haben von 4625 auf 4888 die Vermögensdelikte. Erfreulich ist, dass mit 432 (445) die Delikte gegen Leib und Leben erneut zurückgegangen sind. Am markantesten ist der Rückgang mit 66 Prozent bei den schweren Körperverletzungen. 93 Prozent aller Leib und Leben-Delikte konnten aufgeklärt werden, so auch zwei versuchte Tötungsdelikte. Ende 2010 kam es in Baar zu einem Raufhandel, ein Opfer lag mehrere Wochen im Koma. Der Täter wurde festgenommen. Die Ermittlungen ergaben, dass der Mann bereits bei einer früheren Auseinandersetzung eine Person schwer verletzt hatte. 2011 gab es weniger Beschuldigte im Bereich Leib und Leben-Delikte, das heisst, dass insgesamt weniger Personen mehr Straftaten begingen.

Weniger Einbrüche - mehr Sexualdelikte
Die Einbruchdiebstähle nahmen nach 2010 im Berichtsjahr um 8,3 Prozent ab. Die Zuger Polizei führte zahlreiche anspruchsvolle Überwachungsaktionen durch und konnte so mehrere Täter in flagranti verhaften. Einzig weiter zugenommen haben die Einbruchdiebstähle im privaten Bereich um 25,3 Prozent auf 297 (237) Tatbestände. Auch die Fahrzeugaufbrüche stiegen deutlich von 139 auf 209 Tatbestände.

Die Sexualdelikte sind im Jahre 2011 um 7.5 Prozent auf 86 Delikte angestiegen. Die sexuellen Handlungen mit Kindern sind jedoch leicht gesunken. Im Berichtsjahr konnten wiederum einige Sexualstraftäter überführt werden. Auffallend dabei ist die stetig grösser werdenden elektronischen Datenmengen, die anlässlich von Hausdurchsuchungen sichergestellt werden. Die Sicherung, Speicherung und Auswertung solch grosser Datenmengen stellt hohe Anforderungen an die Infrastruktur und ist mit grossem zeitlichem Aufwand verbunden.


Mehr internationale Ersuchen zur Aufklärung von Wirtschaftsdelikten
Die Eingänge neuer Fälle bewegten sich im Rahmen des Vorjahres. Insgesamt wurden 367 (345) nationale und internationale Rechts- und Amtshilfeersuchen erledigt, die 42 (53) Hausdurchsuchungsaktionen teilweise an gleichzeitig mehreren Orten zur Folge hatten. Die internationalen Ersuche haben 2011 mit 173 (157) erneut zugenommen. Damit setzt sich die zunehmende Tendenz der Ermittlungen ausländischer Strafverfolgungsbehörden gegen Personen oder Firmen im Kanton Zug weiter fort. Im Berichtsjahr konnten die Ermittlungen in zwei sehr aufwändigen Anlagebetrugsverfahren abgeschlossen werden.

Aufklärungsquote
Durchschnittlich ereigneten sich im Berichtsjahr 59.8 StGB-Straftaten pro Tausend Einwohner. Der schweizerische Durchschnitt liegt bei 71.1. Ausser bei den gemeingefährlichen Delikten (Brandstiftung, fahrlässige Verursachung einer Feuerbrunst etc.), bei denen die Aufklärungsquote erfreulich hoch ist, liegen die Aufklärungsquoten des Kantons Zug in etwa im gesamtschweizerischen Durchschnitt.

Schwerpunkte
Die Manipulation von Geldautomaten und Zahlungsterminals von öffentlichen Verkehrsmitteln sowie von Tankstellen haben 2011 auch im Kanton Zug zugenommen. Um die Bevölkerung stärker zu sensibilisieren, läuft seit Anfang März 2012 die Schweizerische Anti-Skimming-Kampagne, an der sich auch die Zuger Polizei beteiligt. Auch wenn die Einbruchzahlen 2011 leicht rückläufig waren, lässt die Zuger Polizei bei der Einbruchspräventions nicht locker und führt auch 2012 die Kampagne "Verdacht? Ruf an!" durch. Damit appelliert sie an die Bürgerinnen und Bürger, verdächtige Wahrnehmungen umgehend über den Notruf 117 zu melden. Die Zuger Polizei hat es auch auf Taschendiebe abgesehen. Diese schlagen am häufigsten dort zu, wo sich viele Menschen aufhalten und sie sich im Schutz des Gedränges einfach an ihre Opfer heranmachen können. Beliebt im Kanton Zug sind Bahnhöfe und Einkaufszentren. Taschendiebe arbeiten oft nicht alleine und versuchen, ihre Opfer vor dem Diebstahl abzulenken, beispielsweise durch Anrempeln, indem sie nach dem Weg Fragen oder Geld wechseln möchten. Mit der Plakataktion "Vorsicht Taschendiebe" wird die Bevölkerung vor den Langfingern gewarnt. Weiter wird der Dienst Jugenddelikte 2012 die Vernetzung mit privaten Schulen sowie den bestehenden kantonalen und gemeindlichen Netzwerken intensivieren.

Beide Statistiken sind abrufbar unter www.zugerpolizei.ch

 

Weitere Auskünfte:
Judith Aklin, Kommunikationsverantwortliche der Zuger Strafverfolgungsbehörden, steht Ihnen während den Bürozeiten zur Verfügung (T 041 728 41 14). Für O-Töne am Radio wählen Sie bitte T 041 728 49 45.
 

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