129 / Baar: Klebeband statt Pannenhilfe
Zug, 30. Mai 2012, 17:50 Uhr
129 / MEDIENMITTEILUNG
Baar: Klebeband statt Pannenhilfe
Die Rapportierung von Auffahrkollisionen ist Routine. Die Zuger Polizei sieht sich mit solchen Unfällen fast täglich konfrontiert. Überraschungen sind dennoch nicht immer ausgeschlossen. So zum Beispiel in einem aktuellen Fall, als ein Autofahrer plötzlich Klebeband zur Hand nahm und sein Auto selbst reparieren wollte.
Am Dienstagabend (29. Mai 2012) hat sich auf der Nordstrasse in Baar kurz nach 18:00 Uhr eine Auffahrkollision zwischen zwei Autos ereignet. Das Fahrzeug des Unfall verursachenden Lenkers erlitt dabei einen massiven Frontschaden. Ein scheinbarer Routineeinsatz für die Polizei. Aussergewöhnlich war jedoch, dass der 39-jährige Beschuldigte partout keinen Abschleppservice vor Ort haben wollte. Stattdessen begann er, mit Klebeband die demolierte Stossstange und den Kontrollschildrahmen selbst zu reparieren. Die notdürftigen Fixierungen liessen jedoch keine sichere Weiterfahrt zu und so untersagten die Polizisten dem Deutschen die Weiterfahrt. Dieser lenkte nach einiger Zeit ein und versicherte, selbstständig eine Pannenhilfe zu organisieren.
Kaum hatten sich die Einsatzkräfte umgedreht, war's mit der Einsicht jedoch vorbei. Der Mann stieg in sein Wrack und fuhr davon. Wenig später und nach der zusätzlichen Missachtung eines Rotlichtes, stoppte ihn die Zuger Polizei.
Das Vorgehen des Lenkers brachte ihm eine Reihe zusätzlicher Anzeigen ein. Er wird sich vor der Staatsanwaltschaft des Kantons Zug verantworten müssen. Zudem drohen ihm eine Busse und der Entzug des Führerausweises.
Glücklicherweise wurde beim Zwischenfall niemand verletzt.
Marcel Schlatter, Mediensprecher Zuger Strafverfolgungsbehörden