Ausbildung Agrotechnikerin HF/Agrotechniker HF
Das Landwirtschaftliche Bildungs- und Beratungszentrum (LBBZ) Schluechthof Cham startet im Sommer 2011 mit der Ausbildung Agrotechnikerin HF/Agrotechniker HF. Es ist die höchste Ausbildung in der Landwirtschaft, die ohne Matura absolviert werden kann. Mit dem erstmaligen Angebot in der Zentralschweiz stärkt das LBBZ seine Position und der für Höhere Fachschulen bedeutende Standort Zug erhält eine ideale Ergänzung.
Martin Pfister, Rektor Landwirtschaftliches Bildungs- und Beratungszentrum (LBBZ) Schluechthof Cham, erklärt: «Die neue Ausbildung richtet sich an gelernte Landwirtinnen und Landwirte, die mehr wissen, können und auch bewegen wollen». Er nennt einige Beispiele: Angesprochen werden diejenigen, deren Eltern den Betrieb noch nicht übergeben wollen oder solche, denen eine Kaderstelle in der Wertschöpfungskette Landwirtschaft vorschwebt. Mit der Horizonterweiterung soll der eigene Betrieb erfolgreicher geführt werden können. Oder die Landwirtinnen und Landwirte bewirtschaften den Betrieb später im Nebenerwerb in Kombination mit einer anderen Tätigkeit innerhalb der Branche.
Gesuchte Mitarbeitende im Markt
Der Lehrgang an der neuen Höheren Fachschule (HF) bietet die Grundlagen zur zukunftsgerichteten, unternehmerischen Führung eines landwirtschaftlichen oder landwirtschaftsverwandten Unternehmens im Markt. Er vermittelt Wissen in der Produktionstechnik, kaufmännische Fähigkeiten sowie Kenntnisse in Unternehmensführung. Martin Pfister ist überzeugt: «Diese Mitarbeitenden sind gesucht in der Branche, weil sie sich als praxisorientierte Macherinnen und Macher mit dem Know-how in den wichtigen Fachgebieten Betriebswirtschaft und der Unternehmensführung bewährt haben. Wir rechnen deshalb mit einer guten Nachfrage.»
Bedeutung der Höheren Fachschulen (HF) für den Kanton Zug
Für Volkswirtschaftsdirektor Matthias Michel passt der neue Lehrgang ideal in die Bildungslandschaft: «Im Kanton Zug wird das Angebot der HF seit Jahren kontinuierlich ausgebaut. Das ist eine bewusst gesteuerte Entwicklung: Diese Bildungsstufe bietet jungen Berufsleuten Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt und stärkt das duale Bildungssystem». Inzwischen gibt es im Kanton Zug sieben HF, darunter drei an kantonalen Schulen (HF für Wirtschaft am KBZ, HF für Technik und Gestaltung an der GIBZ, HF Landwirtschaft am LBBZ). Die starke Stellung der HF entspricht der regierungsrätlichen Strategie: «Ein hohes Bildungsniveau der Bevölkerung und ein Bildungsangebot, das sich auf die Nachfrage der Wirtschaft - hier der Landwirtschaft - ausrichtet, gehören zu den Eckwerten der Regierungsstrategie», betont der Volkswirtschaftsdirektor.
Neuausrichtung, Zukunft, Positionierung LBBZ - mit Unterstützung des Kantonsrates
Angesichts der Veränderungen im Berufsbildungswesen sowie der Neuorganisation (unter anderem auch Schliessung) verschiedener landwirtschaftlicher Schulen in der Schweiz hat der Zuger Regierungsrat vor vier Jahren die Strategie des LBBZ definiert: «Das LBBZ ist ein wichtiger Pfeiler für die Region Zug. Der Zuger Regierungsrat ist bestrebt, diesen durch den Ausbau von Nischen-Angeboten sowie durch die Zusammenarbeit mit Nachbarkantonen zu stärken», fasst Matthias Michel die regierungsrätliche Haltung zusammen. Beide Anforderungen sind beim neuen Lehrgang erfüllt. Es ist der erste Lehrgang Agrotechnik in der Zentralschweiz. Die Zusammenarbeit, insbesondere mit den Schulen und Beratungszentren der Kantone Luzern und Schwyz, ist gesichert. Das vielfältige Bildungsangebot orientiert sich auch im Bereich der höheren Berufsbildung an den Bedürfnissen der Wirtschaft. Besonders erfreut ist der Volkswirtschaftsdirektor über die klare Unterstützung des Kantonsrats, der das neue Angebot einstimmig gutgeheissen hat. Indirekt - dies wurde im Kantonsrat mehrfach geäussert - wurde damit sowohl die Strategie des LBBZ als grünes Kompetenzzentrum als auch die Regierungsstrategie unterstützt.
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Agrotechnikerin HF/Agrotechniker HF am Landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungszentrum (LBBZ) Schluechthof Cham
(im Anerkennungsverfahren)
Angebot LBBZ
Hohe fachliche Ausbildung durch Lehr- und Beratungskräfte des LBBZ Schluechthof und anderen Zentralschweizer Schulen/Bildungszentren. Wissenstransfer von externen Bildungsanbietern im kaufmännischen Bereich. Fachreferate von externen Spezialisten aus Handel und Produktion. Einzelarbeiten in selbst gewählten Bereichen ergänzen das Wahlfachsystem in der Produktionstechnik. Mit Klassenprojekten werden eins zu eins Führungs- und Organisationsfähigkeiten trainiert.
Voraussetzungen
Abgeschlossene Grundausbildung in einem landwirtschaftlichen oder landwirtschaftsverwandten Beruf und mindestens ein Jahr landwirtschaftliche Praxis. Die Weiterbildung richtet sich an ambitionierte Berufsleute, die Führungsaufgaben wahrnehmen wollen und sich unternehmerisches Denken und Handeln aneignen wollen.
Ausbildungsform: Vollzeit oder berufsbegleitend
Die Ausbildung wird als Vollzeit und Beruf begleitende Variante angeboten. Die Vollzeitvariante beginnt Ende August und dauert bis Ende Mai des übernächsten Jahres. Die Beruf begleitende Variante beginnt ebenfalls Ende August, dauert jedoch ein Jahr länger. Meisterlandwirtinnen und -landwirte haben die Möglichkeit, nach zwei Jahren berufsbegleitender Weiterbildung mit dem Titel Agrotechnikerin HF/
Agrotechniker HF abzuschliessen.
Profil
Ausbildungsschwerpunkte: Tierische und pflanzenbauliche Produktion, Handel und Unternehmensführung.
Modularer Aufbau: Die Betriebsleiterschule ist integrierter Bestandteil der HF
- vielfältiges Wahlfachsystem in Wochenblöcken
- 19 Wochen ein oder mehrere Praktika in der vor- oder nachgelagerten Branche
- 8 Wochen Diplomarbeit
- Studienwoche und Fachreise im Ausland
Weitere Informationen
LBBZ Schluechthof
Bergackerstrasse 42
6330 Cham
info@schluechthof.ch
Tel. 041 784 50 50
www.schluechthof.ch
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Für weitere Informationen stehen zur Verfügung:
Matthias Michel, Volkswirtschaftsdirektor Kanton Zug, Tel. 041 728 55 00
Martin Pfister, Rektor LBBZ Schluechthof Cham, Tel. 041 784 50 51
Bildlegende:
Die neue Ausbildung richtet sich an gelernte Landwirtinnen und Landwirte, die mehr wissen wollen. (Bild vom LBBZ zur Verfügung gestellt)