Eröffnungsansprache Landammann an der OLMA 2012
Eröffnungsfeier der 70. OLMA, St. Gallen, 11. Oktober 2012
Grusswort des Landammann des Gastkantons Zug
Regierungsrat Matthias Michel
Sehr geehrte Frau Bundespräsidentin
Sehr geehrte, bereits von meiner Kollegin Marianne Dürst explizit begrüsste Damen und Herren aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft
Sehr geschätzte Kolleginnen und Kollegen aus den Kantonen Glarus und Zug
Sehr geehrte Verantwortliche der OLMA
Geschätzte Gäste
Wenn die OLMA ruft, kommen wir! Anlässlich eines Besuchs der St. Galler Regierung bei uns in Zug vor rund vier Jahren, wurde ein möglicher Gastauftritt an der OLMA erwähnt. Das war für unsere Zuger Regierung eine eigentliche Berufung. Sie sehen: Die OLMA ist unwiderstehlich! Dass wir zusammen mit unseren Glarner Freunden kommen können, macht diesen Besuch doppelt wertvoll. Er bestätigt und knüpft unsere Beziehungen zu zwei Kantonen, zu St. Gallen und zu Glarus.
Dass es unter uns auch persönliche Beziehungen gibt, zeigt folgendes Beispiel: Da sind vor 50 Jahren ein Glarner aus Näfels (heute Glarus-Nord) zusammen mit seiner neu angetrauten Ehefrau aus Solothurn ausgezogen aus dem besagten Zigerschlitz. Sie fanden eine neue Heimat und Auskommen in Rorschach, also einem St. Galler Ort an der Riviera des Bodensees. Dort kam dann auch der Erstgeborene zur Welt. Bald zogen sie, beruflich bedingt, an die Riviera des Zugersees. Sie erkennen dieses magische Dreieck: Glarnerland, St. Gallen, Zug. Der erwähnte Erstgeborene blieb dann in Zug sesshaft, wurde politisch aktiv und spricht nun als Zuger Landammann zu ihnen. Erst nach meinem angeborenen Glarner Bürgerrecht erhielt ich vor wenigen Jahren das Zuger Bürgerrecht. Ich bin also ein Secondo.
Dieses Beispiel zeigt: Wir sind durchs Land hindurch verheiratet und verschwägert, verwoben und vernetzt. Damals zügelten wir von Kanton zu Kanton, emmigrierten und immigrierten, heute pendeln wir. Damals heiratete ein Glarner eine Solothurnerin, ihr Spross dann eine Zürcherin. Und ich vertraue Ihnen etwas Weiteres an. Etwas, das Frau Landesstatthalterin Dürst nicht gesagt, aber heiss gefühlt hat, dass nämlich ihr Ehemann ein Zuger ist. Und noch mehr: Dadurch wurde sie als Glarnerin auch zur Zugerin - ein echter Gewinn!
Und ich verrate Ihnen noch ein Zweites, dass nämlich kürzlich auch eine St. Gallerin in Zug Heimat gefunden hat: Seit zwei Jahren beheimaten wir in Zug eine berühmte St. Gallerin, nämlich eine Tochter der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR). Es ist das Institut für Wissen, Energie und Rohstoffe Zug (WERZ), ein neues Weiterbildungsinstitut der HSR im Bereich des sparsamen Umgangs und der Wiedergewinnung von Rohstoffen und Energie. Erstmals ist eine Tochter der HSR-Familie ausgezogen aus dem angestammten Rayon der Kantone St. Gallen, Glarus und Schwyz und baut in Zug eine vielversprechende neue Heimat auf.
Dass diese neue Zuger Heimat auch vielfältige Traditionen kennt, erleben Sie am samstäglichen Umzug und an der Tierausstellung unter aktiver Mitwirkung unserer Landwirte und Viehzüchter. Tradition geht auch durch den Gaumen: Was in St. Gallen die Olma-Bratwurst und in Glarus der Ziger ist, sind bei uns der Zuger Kirsch und die Zuger Kirschtorte. Im Wissen darum, dass wir der OLMA-Bratwurst oder der Glarner Kalberwurst kaum eine echte Konkurrenz bieten können, haben wir es sodann gewagt, unsere neue Kirschen-Kreation mitzunehmen: Vor der Sonderausstellung der Kantone Glarus und Zug können Sie Wursträdli unserer Zuger Chriesi-Wurst geniessen. Und seit diesem Sommer braut unsere eigene Brauerei Baar ein Chriesi-Bier. Sie sehen, der Chriesi-Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt! Die Chriesi-Kultur erlebt seit einiger Zeit einen grossen Aufschwung, auf allen Ebenen. Man munkelt, gewisse politische Kreise würden an diesem Aufschwung teilhaben und eine parteiübergreifende Chriesi-Partei gründen wollen.
Sie sehen, das Zuger Chriesi hält uns in Bewegung und jung: Als Ausdruck des mobilen, des bewegten und auch des jungen Zug haben wir Ihnen zwei Tanzgruppen mitgebracht: Die Seiltanztruppe Skip&Joy in der Arena am Samstag und gleich anschliessend das Breakdance-Trio «Dirty Hands». Diese Break Dancer sind Ausdruck der Zuger Dynamik.
Diese Dynamik zeigte sich in unserem Kanton in einem unvergleichlichen Wachstum in den letzten fünfzig Jahren, dies dank attraktiven Standortbedingungen, sowohl den naturgegebenen, als auch den von der Politik gesetzten. Es ist gerade deshalb die derzeitige Aufgabe der Politik, dieses Wachstum bewusst zu begleiten und zu gestalten, um unsere natürlichen Ressourcen zu bewahren. In einer Kantonsbeilage der Neuen Zürcher Zeitung wurde der Kanton Zug als «Swissminiatur» bezeichnet. Wenn dem so ist, so wird die Schweiz als Ganzes die Herausforderung, welche wir in Zug aufgrund des erwähnten Wachstums heute kennen, auch als ganzes Land annehmen müssen. Wie wir in Zug damit umgehen, kann deshalb Signal- und Beispielcharakter haben.
In einem wachstumsstarken, dichten Kanton, in welchem auf engstem Raum Landwirtschaft und Siedlung zusammen kommen, wo die Bevölkerung hohe Ansprüche an den Lebensstandard hat und die Landwirtschaft gleichwohl noch produzieren will, ist der Dialog mit der Landwirtschaft besonders wichtig. Wir dürfen sagen, dass die Zuger Landwirte, welche noch 570 Betriebe bewirtschaften, diesen Dialog gut pflegen und sich aktiv für ein gutes Neben- und Miteinander einsetzen. Die Zuger Bäuerinnen und Bauern haben einen sehr guten Ruf! Dies ist wichtig, gerade in einem Kanton, der in den letzten Jahrzehnten von einem ländlichen Kanton zu einem attraktiven Wirtschaftszentrum mit mehreren Schwerpunkten in Dienstleistung und High-Tech-Industrie herangewachsen ist.
Von High-Tech geprägt ist auch die Sonderschau: Regierungsrätin Dürst hat es erwähnt - wir bieten Ihnen ein digitales High-Tech-Panorama. Dieses ist Ausdruck der Innovationen in Glarus und Zug.
Wir alle aus dem Kanton Zug freuen uns auf eine schöne Olma und danken den Verantwortlichen für die Gastfreundschaft!
Link zum Auftritt des Kantons Zug an der OLMA 2012
http://www.zg.ch/behoerden/volkswirtschaftsdirektion/zug-glarus-olma
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Ansprache Landammann Zug zur Eröffnung der OLMA 2012 | Dokument |