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14.10.2019

Erster Praxisversuch im Kanton Zug: Wollschweine sollen Erdmandelgras umweltschonend bekämpfen

14.10.2019
Wollschweine sollen Erdmandelgras umweltschonend bekämpfen: Erster Praxisversuch im Kanton Zug

Von Oktober 2019 bis April 2020 weiden erstmals Wollschweine auf einem von Erdmandelgras befallenen Feld im Kanton Zug. Dieser erste Praxisversuch wird durch Agroscope begleitet und soll aufzeigen, ob der invasive Neophyt auf natürliche Art dezimiert werden kann. Für das Vorkommen von Erdmandelgras gilt im Kanton Zug die Melde- und Bekämpfungspflicht.

Das Erdmandelgras (Cyperus esculentus), ist ein invasiver Neophyt. Seit einigen Jahren breitet sich dieses schwer zu bekämpfende Unkraut auch in der Schweiz aus. Es bedrängt besonders einheimische Nutzpflanzen (z.B. Futtergräser, Zuckerrüben, Mais, Kartoffeln). Eine Vermehrung findet vor allem über die Wurzelknöllchen (Erdmandeln) statt. Sobald sich diese im Boden angesammelt haben, können ohne Bekämpfung ganze Felder innerhalb weniger Jahre überwuchert werden. Folgen sind grosse Ertragsausfälle und eine verminderte Produktequalität.

Verschleppungen finden vor allem durch Maschinen und Humusverschiebungen statt. Auch die Erde von Setzlingen, welche von anderen Ländern importiert werden, kann mit Erdmandeln befallen sein. Trotz intensiver Forschung stehen zurzeit noch keine erfolgssichere Bekämpfungsmethoden zur Verfügung. Ein nachhaltiger Erfolg wird vor allem dann erzielt, wenn eine Verschleppung verhindert werden kann. Vorbeugen ist der Schlüssel, der Erfolg verspricht.

Umweltschonender Praxisversuch im Kanton Zug mit Wollschweinen
Der Kanton Zug unterstützt den Versuch, mit Wollschweinen das Erdmandelgras umweltschonend zu bekämpfen. Volkswirtschaftsdirektorin Silvia Thalmann-Gut erläutert: «Das erste Mal wird ein Einsatz von weidenden Wollschweinen durch Agroscope begleitet. Das Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung wird aufgrund von Bestandsaufnahmen und Analysen im Herbst 2020 aufzeigen können, ob der Versuch funktioniert hat». Guido Leutenegger aus Kreuzlingen leiht die Schweine aus. Er hat schon mehrere Neophyten-Sanierungsprogramme mit Schweinen oder auch mit schottischen Hochlandrindern durchgeführt. Der Zuger Landwirt Gregor Wyss begrüsst das Unterfangen und stellt von Oktober 2019 bis April 2020 ein befallenes Feld (im Gebiet Bibersee) zur Verfügung. Seine Hoffnung ist es, mit den Wollschweinen ein langfristig gutes Bekämpfungsresultat zu erhalten, da dieser Neophyt ihm viel Arbeit bereitet. Die Erdmandeln selbst sind bei der Humusverschiebung für den Strassenneu und -umbau Bibersee, vermutlich von unsauberen Baumaschinen, eingeschleppt worden. Auf dem Versuchsfeld sollen Wollschweine das Erdmandelgras auf natürliche, umweltschonende Art dezimieren. Die Schweine erhalten Wasser, zusätzliches Futter, Unterstände und werden betreut. Roger Bisig, Leiter Landwirtschaftsamt, erklärt: «Das Erdmandelgras und die Wurzelknöllchen sind essbar. Die Wollschweine fressen das und wir werden sehen, ob sie die Mandeln genug kauen und verdauen, so dass diese zerstört sind und nicht mehr auskeimen im Frühling. Ziel ist es, die Neubildung von Knöllchen zu verhindern». Er schätzt, dass das Erdmandelgras nicht vollständig ausgemerzt wird, jedoch nur noch kleine Befallsherde übrig bleiben. Diese sollen dann ausgegraben und fachgerecht entsorgt werden.

Melde- und Bekämpfungspflicht im Kanton Zug
Das Erdmandelgras gilt im Kanton Zug als besonders gefährlicher Schadorganismus. Seit Ende August gilt eine Melde- und Bekämpfungspflicht für das ganze Kantonsgebiet einschliesslich Privatgärten, öffentliche Grünflächen, Wald, Naturschutzgebiete, Gewässer und ihre Uferbereiche sowie der landwirtschaftlichen Nutzfläche (Verfügung Landwirtschaftsamt vom 27.8.2019). Eine Bekämpfung kann erfolgreich sein, wenn der Befall früh genug erkannt wird.

 

Beilagen:

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Typ Titel Bearbeitet
Foto 14.10.2019
Medienmitteilung 14.10.2019

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