Konkursstatistik 2016 des Kantons Zug: leicht weniger Konkurseröffnungen
Im Jahr 2016 hat das Kantonsgericht des Kantons Zug 418 Konkurse eröffnet. Bei nicht ganz der Hälfte ist keine Überschuldung, sondern ein Organisationsmangel die Ursache für die Anordnung einer konkursamtlichen Liquidation.
Im vergangenen Jahr wurden im Kanton Zug 418 Konkurse neu eröffnet, das sind 16 Verfahren weniger als im Vorjahr. Im Jahr 2016 hatten insgesamt 223 Verfahren, also gut die Hälfte, ihren Ursprung im Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs (SchKG); im Jahr 2015 waren es 230.
Der Gesamtbetrag der zu Verlust gekommenen Forderungen, für welche im Jahr 2016 ein Verlustschein ausgestellt wurde, reduzierte sich auf 497 041 669 Franken; im Jahr 2015 waren es noch 775 850 975 Franken.
Nach wie vor viele Verfahren wegen Organisationsmängeln
Von den neu eröffneten Konkursen entfielen 379 Verfahren auf im Handelsregister eingetragene Firmen und Personen. Davon wurden 131 Verfahren aufgrund einer ordentlichen Betreibung eröffnet. 195 Konkurseröffnungen (Vorjahr: 204) hatten ihre Ursache in einem Organisationsmangel. Ein solcher liegt vor, wenn die Organisation einer Gesellschaft hinsichtlich ihrer Verwaltung, Vertretung oder der Revision nicht den gesetzlichen Bestimmungen entspricht und dies zur konkursamtlichen Liquidation führt, falls der Mangel nicht rechtzeitig behoben wird.
Bei zwei Verfahren wurde zudem das vormals mangels Aktiven eingestellte Verfahren wieder eröffnet. Grund dafür war die nachträgliche Entdeckung von Vermögenswerten.
Zusätzlich zu den vom Kantonsgericht eröffneten Konkursverfahren, wurde ein Konkurs, der von ausländischen Gerichten über Gesellschaften mit Sitz im Ausland eröffnet worden ist, auf das Gebiet der Schweiz ausgedehnt. Im Vorjahr gab es sieben Fälle dieser Art.
In fünf Fällen erfolgte die Konkurseröffnung aufgrund der Insolvenzerklärung einer natürlichen Person. Im Vorjahr verlangten vier im Handelsregister nicht eingetragene Personen die konkursamtliche Liquidation ihres Vermögens.
Für 34 (Vorjahr: 30) von den Erben ausgeschlagene Erbschaften ordnete das Kantonsgericht Zug die Liquidation durch das Konkursamt an.
Durchführung, Einstellung, Widerruf oder Anfechtung der Konkursverfahren
Zusammen mit den aus dem Jahr 2015 übernommenen 356 pendenten und den zwei wieder eröffneten Verfahren, ergaben die 418 neu eröffneten Konkurse insgesamt 776 im Jahr 2016 zu behandelnde Konkursverfahren. Im Jahr 2015 waren es noch 773.
Von den 776 zu behandelnden Konkursverfahren wurden 90 (Vorjahr: 121) Konkurse nach durchgeführtem Verfahren geschlossen. 268 Verfahren gelangten nicht zur Durchführung und wurden mangels Aktiven eingestellt; im Vorjahr waren es ebenfalls 268. In drei Fällen erfolgte ein Widerruf des Konkursverfahrens, nachdem sämtliche Forderungen getilgt oder von den Gläubigern zurückgezogen wurden. Dies sind vier Konkurswiderrufe weniger als im Vorjahr. Insgesamt 14 Konkurseröffnungen (Vorjahr: 21) wurden mittels Beschwerde erfolgreich angefochten. Im Vergleich zum Vorjahr wurden mit 401 pendenten Verfahren 45 mehr auf das neue Jahr übertragen.
Neuerungen im Handelsregister- und Konkursamt
Seit dem 1. Januar 2017 ist Andreas Hess neuer Leiter des Handelsregister- und Konkursamts. Er hat die Nachfolge des langjährigen Leiters Markus Spiess angetreten, der Ende 2016 in den vorzeitigen Ruhestand gegangen ist. Gleichzeitig entschied der Regierungsrat im 2016, die beiden Ämter «Handelsregisteramt» und «Konkursamt» per 1. Januar 2017 zum «Handelsregister- und Konkursamt» zusammenzulegen.
Für weitere Auskünfte stehen zur Verfügung:
Andreas Hess, Leiter Handelsregister- und Konkursamt Kanton Zug, Tel. 041 728 55 85
Gianni Bomio, Generalsekretär Volkswirtschaftsdirektion Kanton Zug, Tel. 041 728 55 00
Beilage: Konkursstatistik 2016
Beilagen
Typ | Titel | Bearbeitet |
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Konkursstatistik 2016 | 12.01.2017 | |
Medienmitteilung | 12.01.2017 |